Kräuterkunde

Wiesenkräuter: 21 Heilpflanzen von der Sommerwiese

Auf den Wiesen wachsen jetzt viele Kräuter, die Körper und Seele guttun: Mädesüß oder Johanniskraut etwa. Wir verraten, wie das bunte Sommerglück uns gesund macht.

Wiesenkräuter: Heilpflanzen von der Sommerwiese
Die Wiese steckt voller Kräuter, die wahre Heilpflanzen sind. Foto: Rike_/ iStock

Die fröhlichen Farben, der aromatische Duft - ein Spaziergang über eine Sommerwiese ist ein Genuss für alle Sinne. Und was in den Kräutern und Blüten steckt, ist sogar noch wertvoller für die Gesundheit: Vitamine, Mineralien, Gerb- und Bitterstoffe, ätherische Öle sowie sekundäre Pflanzenstoffe. Man macht in vielen Lebensbereichen Gebrauch davon: Kratzt der Hals, trinkt man Kräutertee, bei kleinen Wunden greift man gern zur Ringelblumensalbe aus der Drogerie. Und warum Tabletten gegen Kopfweh schlucken, wenn ein frischer Pfefferminz- oder Rosmarin-Tee genauso gut hilft?

Wiesenkräuter voll magischer Heilkraft

Blüten und Kräuter können mehr, als man zunächst denkt. Viele ihrer Heilkräfte lassen sich heute sogar exakt wissenschaftlich erklären. Das Beste ist aber, dass die Wiesenkräuter direkt vor Ihrer Tür wachsen - wenn Sie wollen, auch im Garten oder auf dem Balkon.

Um Gelassenheit zu tanken oder um uns glücklicher zu fühlen, reicht es sogar manchmal schon, wenn Ihnen ihr Aroma in die Nase steigt, etwa der intensive Duft von Lavendel, der Sie augenblicklich beruhigt. Doch sie wirken auch als Tee, Kompressen, im Salat oder in Cremes und Wässerchen. So heilen sie die Haut, lockern verspannte Muskeln, stärken das Immunsystem, schenken ihnen einen tieferen Schlaf. Lust auf Pflänzchen von der Sommerwiese? Hier erfahren Sie, wie Sie die Kräuter und Blüten für sich nutzen können. Wer mag, kann sogar selbst sammeln gehen. Die Zutaten gibt es aber auch getrocknet in der Apotheke oder im Reformhaus fertig zu kaufen.

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Mädesüß-Gesichtswasser regeneriert die Zellen

In der Kosmetik ist Mädesüß für seine beruhigende, entzündungshemmende und zellerneuernde Wirkung bekannt. Für ein straffendes Gesichtswasser eine Handvoll Mädesüß mit einem viertel Liter kochendem Wasser übergießen, abkühlen lassen und durch ein Sieb oder einen Kaffeefilter in eine Glasflasche abseihen. Dann ein Teelöffel Hamamelis-Tinktur zufügen. Hält im Kühlschrank etwa sechs Monate. Einmal täglich etwas auf ein Wattepad geben und damit über das gereinigte Gesicht fahren.

Löwenzahn-Tee strafft die Figur

Als Tee ist Löwenzahn ideal, um den Körper von Giften zu befreien. Seine Bitterstoffe kurbeln die Verdauung an, Kalium wirkt zusätzlich harntreibend. Effekt: glattere Haut und eine straffere Figur. Ganz nebenbei liefert das Kraut Vitamine und Mineralien. Für einen Tee drei Teelöffel frische Blätter mit einem viertel Liter Wasser übergießen. Nach zehn Minuten abseihen. Etwa drei Wochen drei Tassen pro Tag trinken.

Ringelblumen-Salbe heilt die Haut

Die kleine Blume enthält wertvolle Biostoffe, unter anderem Calendulin, Saponine und Flavonoide. Sie haben heilende Wirkung, helfen gut gegen trockene Haut. Eine beruhigende Ringelblumensalbe kann man leicht herstellen: eine Tasse frische Ringelblumen-Blütenblätter mit zwei Tassen Wasser einkochen. Dann 250 Gramm Wollwachs hinzugeben. Erkalten lassen, durch ein Leinentuch pressen und in eine Dose füllen.

Video: Sie wollen noch mehr über Heilpflanzen wissen? Im Video finden Sie fünf Gewürze, die wie Medizin wirken (Text geht unter dem Video weiter):

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Eisenkraut-Tee stärkt das Immunsystem

Sein zitronenartiger Duft macht sofort Urlaubs-Laune, gibt Zuversicht. Eisenkraut stärkt sogar die Abwehrkräfte. Für einen Tee ein Teelöffel der getrockneten Pflanze in eine Tasse geben und mit heißem, nicht mehr kochendem Wasser übergießen. Zugedeckt sieben Minuten ziehen lassen, dann abseihen und in kleinen Schlucken trinken. Für frischen Duft in der Wohnung drei Tropfen ätherisches Eisenkraut-Öl in eine Duftlampe geben.

Salbei-Maske bringt den Teint in Balance

Gerötete Haut kommt mit diesem Kraut schnell wieder ins Lot. Dazu zwei bis drei Teelöffel frische Salbeiblätter hacken, mit zwei Teelöffeln Quark verrühren. Auf dem Gesicht verstreichen und nach 20 Minuten mit einem Kosmetiktuch abnehmen, Reste abwaschen. Als Tee sorgt Salbei dafür, dass Sie nicht so leicht ins Schwitzen kommen. Dazu zwei Teelöffel frisches Kraut mit heißem Wasser aufgießen. Zugedeckt fünf Minuten ziehen lassen, dann abseihen.

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Johanniskraut-Öl schenkt leichte Beine

Das Kraut wird vor allem wegen seines stimmungsaufhellenden Effekts geschätzt. Doch es kann noch mehr: Als Badezusatz, Wickel oder in einem Öl hilft es gegen schwere Beine, Muskelkater und bei Sonnenbrand. Nach dem Anwenden jedoch nicht in die pralle Sonne legen, da es die Haut lichtempfindlicher macht. Für ein Öl 200 Gramm Blüten des Wiesenkrauts leicht andrücken, mit 750 Milliliter Olivenöl in ein Ein-Liter-Schraubglas geben. Vier Wochen dunkel und zimmerwarm ziehen lassen. In eine Braunglasflasche filtern.

Malven-Kompresse glättet Fältchen

Die zarten Blüten und Blätter enthalten den Pflanzenfarbstoff Malvin, außerdem natürliche Schleimstoffe. Diese Substanzen verbessern den Feuchtigkeitshaushalt der Haut, glätten sie dadurch. Für eine Kompresse eine Handvoll Malvenblüten in eine Schüssel geben und mit heißem, nicht mehr kochendem Wasser übergießen. Zehn Minuten zugedeckt ziehen lassen, dann abseihen. Ein dünnes Baumwolltuch in dem Sud tränken, leicht ausdrücken und für 20 Minuten auf das Gesicht legen.

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Stiefmütterchen-Packung zaubert schöne Haut

Für eine Gesichtspackung mit Acker-Stiefmütterchen drei Teelöffel Acker-Stiefmütterchen-Kraut mit kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Ein kleines Gesichtshandtuch in den heißen Tee tunken, auswringen und 10 Minuten u-förmig aufs Gesicht legen, sodass die Nase frei bleibt. Das Wiesenkraut wirkt reizlindernd und verbessert das Hautbild, wie wissenschaftliche Studien bewiesen haben.

Kapuzinerkresse-Mix mindert Halsweh

Gerade im Sommer ist Halsweh unangenehm. Doch auch dagegen ist ein Kraut gewachsen: Kapuzinerkresse! Bedecken Sie ein bis zwei Handvoll der Blüten in einem Schraubdeckelglas mit Essig und lassen Sie alles eine gute Woche ziehen. Als Gurgellösung hilft er dann prima gegen einen kratzenden Hals. Der so entstandene Würz-Essig schmeckt aber auch sehr lecker, etwa in gemischten Blattsalaten!

Borretsch-Salat beruhigt die Nerven

Er blüht himmelblau oder in leuchtenden Tönen, peppt so schon optisch jeden Salat auf. Außerdem schmeckt er toll nach Gurke, eignet sich deshalb hervorragend für Salate, in Quark, in kalten Soßen oder auch kandiert als Dekoration für Speisen und Getränke. Und: Er wirkt bei innerlicher Anwendung beruhigend und stressmindernd. Das Öl aus seinen Samen hilft äußerlich angewendet zudem bei Hautproblemen.

Schafgarben-Tee tut dem Bauch gut

Die im Kraut enthaltenen Bitterstoffe regen Galle, Leber und Magen an. Als Tee fördert Schafgarbe somit die Verdauung, wirkt durch sein ätherisches Öl zudem krampflösend und entzündungshemmend, lindert dadurch Bauchweh. Die Schafgarbe dazu in voller Blüte zur Mittagshitze ernten. Dann ist das ätherische Öl in der Pflanze am kräftigsten. Das Kraut bündeln, zum Trocknen kopfüber an einen gut belüfteten, schattigen Platz hängen. Für einen Tee zwei Teelöffel getrocknetes Kraut in einer Tasse mit Wasser überbrühen. 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen, dann abseihen.

Petersilien-Pads erfrischen den Blick

Dank seiner Extraportion Vitamin C pusht das Wiesenkraut die Zellerneuerung der Haut. Es verwöhnt außerdem geschwollene, müde Augen: zwei Teelöffel frische Petersilie in einer Tasse mit Wasser überbrühen, 20 Minuten abkühlen lassen, dann abseihen. Zwei Wattepads darin tränken und für 10 Minuten auf die geschlossenen Lider legen.

Hirtentäschelkraut-Auflage heilt Wunden

Die Früchte der Pflanze, die wie die kleinen Taschen der Hirten früherer Zeit aussehen, helfen schnell bei kleineren Hautverletzungen. Als Umschlag stillt ein Brei aus dem Kraut leichte Blutung ruck, zuck. Unterwegs, etwa auf Wanderungen, leistet Hirtentäschelkraut somit bei Schürfwunden Erste Hilfe. Dazu etwas davon zwischen den Fingern zerreiben, auf der betroffenen Hautpartie verteilen, wenn möglich mit einem sauberen Tuch fixieren.

Lavendel-Öl entspannt tief

Schon sein Duft kurbelt die körpereigene Produktion des Glückshormons Serotonin an und entspannt. Beste Voraussetzungen für eine gute Nacht. Für ein Öl zwei Handvoll frische oder 100 Gramm getrocknete Lavendelblüten mit 200 Milliliter Mandelöl in ein Schraubglas geben. Acht Wochen an einen sonnigen Ort stellen, dann in eine Braunglas-Flasche abseihen. Das Öl hält sich ein Jahr. Es eignet sich gut für abendliche Massagen, sorgt so für geschmeidige Haut, lockere Muskeln und tiefe Entspannung.

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Rotklee-Tee hilft gegen mehrere Frauenbeschwerden

Aufgrund seines hohen Phytoöstrogen-Gehalts lindert Rotklee Menstruationsprobleme ebenso wie Wechseljahresbeschwerden. Zudem hat die Heilpflanze eine zellschützende, entzündungshemmende und blutreinigende Wirkung, senkt das Cholesterin und beugt auch noch Knochenschwund im Alter vor. Für einen Tee zwei bis drei Teelöffel frische Rotklee-Blüten in einer großen Tasse mit kochendem Wasser übergießen und zehn Minuten zugedeckt ziehen lassen, dann abseihen. Bis zu vier Tassen täglich genießen.

Wegerich-Saft schützt die Füße

Spitz-Wegerich wächst unscheinbar am Weges- und Wiesenrand, seine Heilkräfte können sich jedoch sehen lassen: Das Wiesenkraut stillt Schmerzen, beugt Entzündungen vor, wirkt pilzhemmend, entkrampfend und wundheilend. Frische Blätter eignen sich gut zur äußeren Anwendung: falten und drücken. Der austretende Saft hilft zum Beispiel gegen Warzen. Frische Blätter im Schuh beugen Blasen vor.

Arnika-Dampf reinigt die Poren

Gegen Pickelchen wirkt die farbenfrohe Pflanze wahre Wunder! In ihrer Blüte stecken besonders viele Flavonoide (Pflanzenfarbstoffe). Sie desinfizieren und klären die Haut. Für ein Gesichtsdampfbad eine Handvoll Arnikablüten in eine Schüssel geben und mit kochendem Wasser übergießen. Mit einem Handtuch über dem Kopf und geschlossenen Augen zehn Minuten lang über die dampfende Flüssigkeit beugen.

Gänseblümchen-Kompresse klärt den Teint

Die Blüten bringen die Haut mit Gerbstoffen und Vitaminen ins Gleichgewicht. In einer Kompresse lindern sie Unreinheiten. Dazu acht Teelöffel frische Gänseblümchen mit 200 Milliliter Wasser überbrühen, abgedeckt 30 Minuten ziehen lassen. Abgießen, ein Baumwolltuch in dem Sud tränken, leicht ausdrücken und fünf bis zehn Minuten aufs Gesicht legen. Extra-Tipp: Butterbroten geben die Blümchen eine leckere nussige Note - und eine tolle Optik!

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Kamillen-Bad entspannt Körper und Seele

Nach einem langen, stressigen Tag bringt Sie ein Tauchgang in einem Meer aus Kamillenblüten ganz schnell wieder zur Ruhe. Dazu fünf Handvoll frischer oder getrockneter Blüten in einer Schüssel mit 500 Milliliter heißem Wasser überbrühen und 15 Minuten ziehen lassen. Abseihen und den Aufguss ins lauwarme Badewasser geben. 500 Milliliter Milch zufügen und für 20 Minuten darin baden. Bisabolol, eine spezielle Substanz aus der Kamille, beruhigt und pflegt die Haut. Und das angenehm warme Wasser löst verkrampfte Muskeln.

Mariendistel-Tee unterstützt die Leber

Mariendistel ist ein wirksames Leberheilmittel, ist sogar synthetischen Substanzen überlegen und wird lebensrettend bei Vergiftungen mit Knollenblätterpilz, der die Leber zerstört, eingesetzt. Für einen leberstärkenden Tee fünf Gramm der Samen zerstoßen, in einer Tasse mit Wasser überbrühen, 15 Minuten ziehen lassen.

Baldrian-Kissen bringt Ruhe

Die Substanzen in den rosaweißlichen Blüten beruhigen das Zentralnervensystem, helfen zum Beispiel gegen Herzklopfen und steigern gleichzeitig die Konzentrationsfähigkeit. Auch ein Duftkissen entspannt. Dazu die Blüten das Wiesenkrauts am Vormittag pflücken, kurz bevor sie voll geöffnet sind. Zum Trocknen in einer dünnen Schicht auf einem Leinentuch ausbreiten. In einen kleinen Stoffbeutel füllen und ans Kopfende des Bettes hängen.

Quelle: Bella