Tipps und Tricks

Seide waschen: Das müssen Sie beachten

Der empfindliche, schöne Stoff bedarf einer besonderen Reinigung. Was Sie beim Waschen von Seide beachten sollten, verraten wir Ihnen im Artikel.

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Was ist Seide und woran erkennt man sie?

Von allen gängigen Naturfasern ist Seide die feinste: Sie wird aus den Kokons der Seidenraupen gewonnen. Die Insekten werden zur Herstellung des Stoffs extra gezüchtet und mit Blättern des Maulbeerbaumes ernährt. 

Zu den bekanntesten Seidenstoffen zählen:

  • Chiffon

  • Organza

  • Bouretteseide

  • Taft

Die wohl häufigste Verbreitung findet Seide in der Mode. Der hauchzarte Stoff hat viele Vorteile - und zwar nicht nur das edle Design. So kühlt sie bei warmen Temperaturen und verleiht bei Kälte ein wärmendes Gefühl. Der Textilrohstoff ist optimal hautverträglich. Außerdem ist die Textilie kaum anfällig für Knitter und besticht durch einen fließenden Fall.

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Darum sollte man Seide nicht normal waschen

Der Faserstoff ist sehr empfindlich: Er mag kein Sonnenlicht, keine Hitze, keine übermäßige Reibung, kein Deo und keinen Schweiß. Wasserflecken beispielsweise werden bei Seide stets schnell sichtbar. Daher gilt es bei der Pflege und Reinigung einiges zu beachten. Wenn Sie den Stoff falsch, etwa zu heiß oder mit dem falschen Waschmittel, waschen, kann die Faser aufrauen und Ihr Kleidungsstück verliert seinen ursprünglichen, edlen Charme.

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Welcher Seidenstoff gehört in die chemische Reinigung?

Einige Seidenstoffe dürfen nur von ausgebildeten Kräften in der chemischen Reinigung gewaschen werden. Auskunft darüber gibt Ihnen das Etikett des Kleidungsstücks.

Folgende Stoffe sollten immer in der Reinigung gewaschen werden:

  • Chiffon

  • Seidenkrepp

  • Seidenbrokat 

Seide richtig in der Waschmaschine waschen

Pflegeleichte Seidenstoffe können problemlos in der Waschmaschine gewaschen werden. Beachten Sie dabei aber folgende Tipps:

  • Beachten Sie Pflegehinweise auf dem Etikett des Pflegeetiketts

  • Wählen Sie die Option 'Seide waschen' oder einen anderen Schonwaschgang wie etwa 'Feinwäsche' oder 'Handwäsche'. Je kürzer der Waschgang, desto besser.

  • Die Wassertemperatur sollte nicht höher als 40 Grad sein

  • Verwenden Sie ein spezielles Waschmittel. Weichspüler ist tabu!

  • Der edle Stoff darf weder geschleudert werden noch in den Trockner. Breiten Sie Ihr Kleidungsstück stattdessen direkt nach Ende des Waschgangs auf einem Handtuch aus und lassen es liegend trocknen. Bitte wringen Sie den Stoff nie aus, er ist zu empfindlich dafür.

Tipp: Besonders schonend gelingt das Reinigen in der Waschmaschine, wenn der Seidenstoff in einem Wäschenetz gewaschen wird. Wenn Sie keinen Wäschesack zur Hand haben, können Sie alternativ einen Kissenbezug verwenden.

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Wann Seide lieber von Hand gewaschen werden sollte

Bei besonders empfindlichen Seidengeweben empfiehlt sich meist die Handwäsche.

  1. Dazu etwa eine halbe Kappe geeignetes Flüssigwaschmittel in ein mit lauwarmem Wasser gefülltes Waschbecken geben. Die Temperatur des Wassers darf maximal 30 Grad betragen.

  2. Je nach Verschmutzungsgrad kurz, maximal aber fünf Minuten darin einwirken lassen. Bei bedruckter Seide ist vom Einweichen gänzlich abzuraten, sie sollte nur kurz in kaltem Wasser hin- und herbewegt werden.

  3. Jetzt das Kleidungsstück darin sanft hin- und herbewegen.

  4. Um hartnäckige Verschmutzungen zu lösen, können Sie auch einen Spritzer Essig hinzugeben.

  5. Anschließend nochmal mit kaltem Wasser abspülen.

  6. Im nassen Zustand ist Seide besonders empfindlich. Daher: Wringen Sie das empfindliche Gewebe nicht, sondern drücken es nur sanft aus. Legen Sie den Stoff zunächst gerade zum Trocknen auf ein Handtuch. Sobald die größte Feuchtigkeit aufgenommen wurde, können Sie die Textilie auch auf einem Bügel zum Trocknen aufhängen. Jedoch muss reine Seide stets vor Sonneneinstrahlung geschützt werden. Am besten eignet sich eine schattige und trockene Stelle an der frischen Luft.

Achtung: Nicht jeder Seidenstoff verträgt den Kontakt mit Wasser! Dupionseide etwa würde beim normalen Nasswaschen eingehen und muss daher einer chemischen Trockenreinigung unterzogen werden.

Sie haben Grasflecken auf Ihrem Seidenstoff? Versuchen Sie es mit diesem Trick!

Welches Waschmittel eignet sich für Seide?

Da es sich bei Seide um eine Eiweißfaser handelt, können herkömmliche Waschmittel mit waschaktiven Substanzen die Stoffstruktur schnell beschädigen.

Spezielle Seidenwaschmittel enthalten nur chemisch neutrale Tenside und verzichten auf alle aggressiven Inhaltsstoffe, die den Stoff angreifen könnten. Auch Wollwaschmittel sind wegen ihrer rückfettenden Substanzen nur bedingt geeignet für das Waschen von Seide. Ebenso sind Waschmittel mit Bleiche oder spezielle Fleckenentferner tabu.

Folgende Substanzen sollte das von Ihnen gewählte, richtige Waschmittel auf keinen Fall enthalten:

  • Enzyme

  • Farbstoffe

  • Konservierungsstoffe

  • Bleichmittel

  • Zusatzstoffe

Eine Auswahl geeigneter Seidenwaschmittel haben wir Ihnen hier zusammengestellt:

Kann man Seide mit Shampoo waschen?

Wenn Sie kein geeignetes Seidenwaschmittel zur Hand haben, können Sie zum Shampoo-Trick greifen. Allerdings eignen sich für das Waschen von Seide ausschließlich pH-neutrale, milde Shampoos. Sie dürfen weder Parfüme, noch Farbstoffe oder rückfettende Substanzen enthalten.

Seide bügeln: Mit diesen Tipps klappt es

Sie können Kleidung aus Seide bügeln, sofern das Etikett nicht davon abrät.

  • Dazu den Stoff immer auf links drehen.

  • Am besten, Sie bügeln Seide dann, wenn sie noch leicht feucht ist.

  • Wählen Sie die niedrigste Temperaturstufe - das Material ist sehr hitzeempfindlich. Bei besonders empfindlichen Seidenstoffen legen Sie ein dünnes Baumwolltuch zwischen Textilie und Bügeleisen.

    Tipp: Wenn Ihr Kleidungsstück nur leichte Knitterfalten aufweist, reicht es, die Textilie zum Auslüften gerade auf einen Bügel zu hängen.

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Flecken aus Seide entfernen

Einen Fleck auf einem so empfindlichen Stoff zu entdecken, ist verständlicherweise besonders ärgerlich. Dennoch gibt es einige Tipps, die Abhilfe schaffen.

  • Es empfiehlt sich, frische Verschmutzungen zunächst nur trocken abzutupfen.

  • Einem hartnäckigen Fettfleck rücken Sie am besten mit Waschbenzin zu Leibe: Einfach einen Spritzer auf die betroffene Stelle geben und mit einem sauberen Tuch sanft abtupfen.

Wichtig: Versuchen Sie nicht, den Fleck punktuell mit Wasser zu entfernen. Die Nässe ist eher schädlich für den Stoff. Mit Pech quillt das Gewebe sogar auf und der Fleck kann sich noch mehr festsetzen.