Coronavirus

Strengere Corona-Maßnahmen statt Lockerungen zu Weihnachten

Statt einer Lockerungen der Kontaktbeschränkungen zu Weihnachten und Silvester, planen Bund und Länder jetzt für schärfere Corona-Maßnahmen.

Strengere Corona-Maßnahmen zu Weihnachten.
Zu Weihnachten und Silvester sollen erneut strengere Corona-Maßnahmen in Kraft treten. Foto: SergeyChayko / iStock
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Obwohl sich die Bundesregierung Ende November für Lockerungen der Kontaktbeschränkungen während der bevorstehenden Feiertage aussprach, planen Bund und Länder nun das Gegenteil. Weil die Zahl der Coronainfektionen stetig wächst und der bisherige 'Low Lockdown' nur eine sehr geringe Wirkung im Kampf gegen das Coronavirus zeigte, wollen die Bundesländer ihre Corona-Maßnahmen über Weihnachten und Silvester verschärfen. Welche Maßnahmen bereits jetzt und am kommenden Montag (14.12) in den einzelnen Bundesländern in Kraft treten, haben wir für Sie zusammengefasst.

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Bundesländer verschärfen Corona-Maßnahmen

Sachsen:

Ab Montag (14.12) kehrt das Bundesland Sachen zu harten Kontaktbeschränkungen zurück, die vergleichbar sind mit den Corona-Maßnahmen im März. Ministerpräsident Michael Kretschmer (45) kündigte in einer Pressemitteilung an, dass ab Montag Schulen, Kindergärten, Horte und viele Geschäfte geschlossen werden. Lebensmittelgeschäfte und Geschäfte für den Grundbedarf sollen geöffnet bleiben.

Die Einschränkungen seien voraussichtlich bis zum 10. Januar gedacht. Der Grund sei die derzeitige Situation in den Krankenhäusern. Sachsen habe derzeit die höchste Sieben-Tage-Inzidenz von allen Bundesländern, die die Zahl der Neuinfektionen innerhalb einer Woche auf 100.000 Einwohner angibt. Demnach seien rund 20 bis 30 Prozent der Intensivbetten in Sachsen von Coronapatienten belegt.

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Bayern:

Auch Bayern wird zu drastischeren Corona-Maßnahmen greifen als bisher. Ministerpräsident Markus Söder (53) kündigte an, dass ein "harter Lockdown" zu Weihnachten bevorstünde. Ab Mittwoch (9.12) sind nächtliche Ausgangssperren in Corona-Hotspots angeordnet, weniger Kontakte - auch an Silvester, Wechselunterricht ab Klasse 8, strengere Regeln beim Grenzverkehr und Verbot von Alkohol unter freiem Himmel. An Weihnachten, laut Söder zwischen dem 23. und 26. Dezember, seien Kontakte im engsten Familien- und Freundeskreis erlaubt.

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Keine Lockerungen der Corona-Maßnahmen über Weihnachten und Silvester

Thüringen:

Die Situation in Thüringen sei besorgniserregend, teilte Gesundheitsministerin Heike Werner (51) in einer Pressekonferenz mit. Deswegen sollen die bisherigen Corona-Maßnahmen über Weihnachten und Silvester nicht gelockert werden. Weiterhin gelte bei Treffen die Obergrenze von fünf Personen aus maximal zwei Haushalten. Davon seien Kinder bis 14 Jahren ausgeschlossen.

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Rheinland-Pfalz:

Angesichts der verschärften Corona-Situation in Rheinland-Pfalz plant das Bundesland unmittelbar nach Weihnachten und Silvester zu strengeren Corona-Maßnahmen zurückzukehren. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (59) teilte in einer Pressemitteilung mit, dass es für die Feiertage keine Ausnahme in den bestehenden Kontaktbeschränkungen geben wird. Ebenso seien an Silvester Feiern oder Ansammlungen mit Alkoholkonsum auf allen öffentlichen Straßen und Plätzen verboten. Laut Dreyer gelten die strengen Corona-Regeln vom 23. bis zum 27. Dezember. Danach trete wieder die Regel, wonach sich nur fünf Menschen aus zwei Haushalten treffen dürfen, in Kraft.

Corona-Maßnahmen gelten in vielen Bundesländern bis zum 10. Januar 2021

Schleswig-Holstein:

Auch in Schleswig-Holstein seien laut Ministerpräsident Daniel Günther (47) bis zum 10. Januar 2021 keine weiteren Lockerungen angedacht. Alle Bürger seien angehalten, ihre Kontakte auf ein Minimum zu beschränken. "Wir sind in den letzten Tagen wieder ein bisschen sorgloser damit umgegangen. Das müssen wir in den Griff bekommen", erklärt Günther während einer Pressekonferenz. In den kommen Tagen berate sich das Land darüber, welche Corona-Maßnahmen insbesondere über Weihnachten und Silvester umgesetzt werden sollen.

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Mecklenburg-Vorpommern:

Ab sofort wird in Mecklenburg-Vorpommern der Ausschank von alkoholischen Getränken unter freiem Himmel verboten. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (46) sehe die Entwicklung der Pandemie in ganz Deutschland mit Sorge. Aus diesem Grund sollen künftig die Landkreise Bereiche festlegen, in denen das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes Pflicht ist. Außerdem dürfen Bewohner in Alten- und Pflegeheimen ab sofort nur noch von einer Person pro Tag besucht werden.

Saarland und Hamburg sprechen Alkoholverbot aus

Hamburg:

Am Montagmorgen (8.12) sprach sich der Hamburger Senat für ein Alkoholverbot unter freiem Himmel aus. Nachdem zunächst das Alkohol-Ausschanksverbot nur an ausgewählten Plätzen und zwischen 23 Uhr und 5 Uhr morgens galt, gilt das Verbot ab sofort zu jeder Tageszeit. Als Grund gab die zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (43) das häufig vorkommende "bei einem Heißgetränk klönend zusammenstehen" an, also eine Ansammlung von Personen in einer Gruppe, das gegen die Corona-Regeln verstößt. Ob noch weitere Corona-Maßnahmen pünktlich zu Weihnachten und Silvester angeordnet werden, ist bisher noch nicht bekannt.

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Saarland:

Auch das Saarland verkündigte ein Alkoholverbot an öffentlichen Plätzen und Straßen. Dieses gilt allerdings erst zu Weihnachten und Silvester. Die saarländische Staatskanzlei teilte mit, dass zwischen dem 23. und 27. Dezember die bisher geltenden Kontaktbeschränkungen gelockert werden sollen.