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Rund um den Kohl: Alles über das beliebte Wintergemüse

Juhu, es ist Kohlsaison! Die wird mehr als nur lecker: Warum Kohl so gesund ist, wie Sie Kohl am besten zubereiten und wieso Kohl Krankheiten vorbeugt.

Knackiger Kohl: Alles über das Wintergemüse
Ob Sorte oder Zubereitung: Kohl ist vielfältig und zählt deshalb zur liebsten Gemüsesorte der Deutschen. Foto: DNY59/iStock
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Kein Wintergemüse ist so knackig und reich an Vitaminen, Senfölen und Mineralstoffen wie die heimischen Kohlsorten. Dennoch gilt: Kohl ist nicht gleich Kohl. Wir haben die interessantesten Fakten und besten Tipps zur Zubereitung des Gemüses.

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Die Nummer Eins: Weißkohl

Der Weißkohl gehört zu den beliebtesten und vor allem am meisten angebauten Kohlsorten. Ein Großteil wird zu Sauerkraut verarbeitet, aber auch Rezepte mit frischem Kohl, zum Beispiel Kohlrouladen, Aufläufe oder Krautsalat, sind sehr beliebt. Weißkohl ist reich an Vitamin C und E sowie Eisen, Kalium. Sogar eine eigene Diät hat das Wunder-Kraut. Der Kohlkopf sollte beim Kauf vor allem fest, die Blätter knackig sein und keine Flecken haben. Zudem kann Weißkohl klein geschnitten, entweder roh oder blanchiert, eingefroren werden.

Schon gewusst? Wie Sie Sauerkraut selber machen, erfahren Sie im Video:

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Tipp: Bevor er als Rohkost verzehrt wird, sollte er eine Minute in Salzwasser blanchiert werden. Wer mag kann Kümmel, Anis oder Fenchel hinzugeben, das macht ihn bekömmlicher.

Das Anti-Aging-Wunder: Rotkohl

Blaukraut, Rotkraut oder Rotkohl – je nach Region ändert sich nicht nur der Name, sondern auch die Farbe. Diese reicht je nach Bodenbeschaffenheit von rot bis violett. Der Rotkohl gehört zu den typischen Schmankerln zu Weihnachten, dabei macht er weit über die Funktion als Beilage eine leckere Figur. Was das Gemüse so besonders macht? Die für die Farbe verantwortlichen Stoffe schützen die menschlichen Körperzellen, können zum Beispiel Krebs vorbeugen und sind kleine Anti-Aging-Wunder. Außerdem enthält die Kohlsorte viel Vitamin C und K, Eisen und Folsäure. Enthaltene Ballaststoffe machen lange satt und halten eine müde Verdauung auf Trab. Nicht neben Äpfeln und Tomaten lagern, hier wird er schnell welk!

Tipp: Je kürzer die Garzeit, desto kräftiger bleibt die Farbe. Die kann man mit etwas Zitronensaft noch intensivieren.

Diese leckere Beilage, rückt den Rotkohl ins rechte Licht:

Vorsicht: Bei sensiblem Magen den Kohl lieber nicht roh essen, sondern beim Garen mit Kümmel oder Ingwer würzen.

Das Supertalent: Grünkohl

Vor allem in Norddeutschland erfreut sich der Grünkohl als traditionelles Gericht mit Kasseler und Bregenwurst großer Beliebtheit. Darüber hinaus hat er sich inzwischen zum Superfood gemausert, ist zum Beispiel in Smoothies enthalten. Denn: Grünkohl fördert nicht nur die Verdauung oder hemmt Heißhungerattacken. Er reguliert auch den Cholesterinspiegel und hilft beim Entgiften. Bei Mineralstoffen und Vitaminen kann ihm kein Kohl das Wasser reichen. Grünkohl zählt zu den hochbasischen Gemüsesorten, liefert viel Kalzium, Eisen, Vitamin K und C und antioxidativ wirksame Pflanzenstoffe. Durch sein hochwertiges Protein wird er als Alternative zu tierischem Eiweiß empfohlen. Besonders bei später Ernte schmeckt er besonders aromatisch und leicht süßlich.

Tipp: Unbedingt auf frische Bio-Ware setzen, da der Kohl häufig mit Pestizidrückständen belastet ist. Beim Kauf auf satt-grüne, gekrauste Blätter setzen. Grünkohl bleibt nicht so lange frisch, sollte maximal vier bis fünf Tage im Kühlschrank gelagert werden.

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Der Neuling: Wirsingkohl

Von wegen ein "Arme-Leute-Essen"! Mit seinem dezenten und feinen Geschmack hat sich der krause Kohlkopf durchgesetzt: Ob als Kohlroulade oder in Aufläufen oder modern als Gemüse-Chips-Variante oder Low-Carb-Pizza. Zudem kann er mit viel Vitamin C und E, Kalium und Folsäure punkten. Winterwirsing hält sich im Kühlschrank ein bis zwei Wochen oder kann blanchiert bis zu zehn Monate eingefroren werden.

Tipp: Beim Kauf besteht der Wirsing den Frische-Test, wenn sich seine Blätter beim Biegen brechen und er beim Schütteln leise raschelt.

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Das Mini-Kraftpaket: Rosenkohl

Der Rosenkohl, auch Brüsseler Kohl genannt, ist anders als seine Verwandten ein Mini-Kohl. Charakteristisch ist sein herber Geschmack, der, wie auch beim Grünkohl, erst nach dem ersten Frost richtig ausgereift ist. Der Rosenkohl enthält ebenfalls viel Vitamin C, zeichnet sich aber besonders durch seinen hohen Vitalstoffgehalt (schützt vor grippalen Infekten), pflanzliches Eiweiß (schützt vor krebserregenden Stoffen) sowie sekundären Pflanzenstoffen (hilft bei Asthma oder Arthritis) aus. Er gehört allerdings zu den kalorienreicheren Kohlsorten, da er wenig Wasser enthält. Dafür sind der Zubereitung keine Grenzen gesetzte: blanchiert, in Suppen, aus dem Ofen, gegrillt oder auch roh in Salaten. Lecker!

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Tipp: Wem der Rosenkohl etwas zu stark schmeckt, kann das Aroma durch eine Prise Zucker im Kochwasser abschwächen.

Der Sanftmütige: Blumenkohl

Weiß haben die Deutschen den Blumenkohl am liebsten. In anderen Ländern kommt er in Grün oder Violett auf den Tisch. Grund für seine internationale Beliebtheit: sein zartes Aroma und seine Bekömmlichkeit. Ob in Suppen, aus dem Ofen oder als Curry – Rezeptvariationen gibt es viele. Auch dieses Gemüse zeichnet sich durch viel Kalzium, Vitamin C und Magnesium aus.

Tipp: Gegen den Eigengeruch bei der Zubereitung hilft ein Lorbeerblatt im Kochwasser. Das macht ihn zudem aromatischer.

Haben Sie Blumenkohl schon einmal mit Kurkuma zubereitet?

Autorin: Jana Petry

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