Natürliche Medizin

Kohlwickel: Ein bewährtes Hausmittel bei Arthrose & Co.

Nicht nur in der Küche ist Kohl eine Wohltat, sondern auch als natürliche Medizin ist das vielseitig einsetzbare Wintergemüse sehr wertvoll. Welche Beschwerden Sie mit Kohlwickeln behandeln können.

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Wenn wir krank sind oder Schmerzen haben, helfen uns oft die Hausmittelchen, auf die schon unsere Oma geschworen hat, besonders gut weiter. Dazu gehören auch die altbewährten Wickel aus Wirsing- oder Weißkohlblättern, die nicht nur bei Gelenkerkrankungen Linderung verschaffen. Wann Sie auf die Wirkung von Kohlwickeln setzen können.

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Kohlwickel gegen schlecht heilende Wunden

Bei Geschwüren, eitrigen Wunden oder einem offenen Bein sollten Sie immer zuerst mit Ihrem Arzt sprechen - doch gerade als ergänzende Maßnahme zu einer medikamentösen Behandlung kann Kohl bei diesen Beschwerden seine Heilkraft entfalten. Er wirkt entzündungshemmend, öffnet die Hautporen und soll außerdem dazu beitragen, Giftstoffe aus dem Körper zu entfernen.

Nutzen Sie bei schlecht heilenden Wunden am besten Wirsingkohl, indem Sie wie folgt vorgehen:

  1. Greifen Sie möglichst zu Bio-Kohl (am besten vom Markt oder aus dem Naturkostladen) und nehmen Sie davon nur die äußeren, grünen Blätter. Sie enthalten besonders viel Saft und sind deshalb sehr fleischig.
  2. Waschen Sie sie und trocknen Sie sie gut ab.
  3. Schneiden Sie jeweils die starke Mittelrippe aus den einzelnen Blättern heraus.
  4. Dann legen Sie die Kohlblätter auf eine nicht saugfähige Unterlage und walzen Sie sie gut mit einer Flasche durch oder plätten Sie sie mit einem Fleischklopfer, bis der Saft austritt.
  5. Legen Sie anschließend die weichen, feuchten Blätter dachziegelartig, also überlappend, auf die Wunde.
  6. Decken Sie diese noch mit einem passgenauen Stück Frischhaltefolie ab und fixieren Sie den Kohlwickel zum Schluss mit einer elastischen Binde oder einer alten Strumpfhose.

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Tragen Sie den Wickel am besten über Nacht und wiederholen Sie den Vorgang über einen Zeitraum von etwa zwei Wochen. Verwenden Sie allerdings jedes Mal neue Kohlblätter, wenn Sie einen frischen Verband machen wollen. Nachdem Sie die Wickel abgenommen haben, sollten Sie außerdem Ihre Haut waschen und gut abtrocknen - offene Wunden sollten mit einer sterilen Flüssigkeit gespült werden, bevor ein neuer Verband angelegt wird.

Sollten Sie feststellen, dass der Kohl sich während der Behandlung bräunlich verfärbt oder plötzlich unangenehm riecht, tauschen Sie die Blätter besser aus.

Kopfschmerzen mit Kohlwickeln behandeln

Insbesondere bei Migräne können Kompressen aus Kohlblättern Linderung verschaffen. Nehmen Sie einige Blätter und zerdrücken diese etwas, bevor Sie sie zerkleinern. Die klein geschnittenen Stücke legen Sie dann in ein Baumwolltuch, das Sie entweder am Kopf fixieren oder sich einfach auf die Stirn legen können, während Sie im Liegen entspannen.

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Sehen Sie hier, wie Sie in wenigen Schritten ein natürliches Antibiotikum selbst herstellen können: (Der Artikel geht unter dem Video weiter)

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Kohlwickel bei Halsentzündungen und Bronchitis

Die entzündungshemmende Wirkung von Kohl können Sie sich auch bei Hals-, Nasen- und Ohrenerkrankungen zunutze machen. Nehmen Sie die grünsten Blätter des Kohls, waschen und trocknen Sie sie. Schneiden Sie dann jeweils die Mittelrippe heraus und walzen Sie sie mit einer Flasche - nehmen Sie dafür kein Nudelholz, das würde zu viel Saft aufsaugen. Anschließend die Blätter dachziegelartig auf die betroffene Stelle auflegen, sodass austretende Flüssigkeit ablaufen kann. Mit einer Mullbinde fixieren und am über Nacht einwirken lassen.

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Bei akuten Erkrankungen sollten Sie die Kohlblätter kalt, beziehungsweise zimmerwarm auflegen, bei chronischen Beschwerden können Sie die Kohlwickel leicht anwärmen. Dafür die Blätter leicht mit einem Bügeleisen bügeln.

Alternativ können Sie Kohlblätter übrigens auch in Breiform anwenden - zum Beispiel, wenn Sie im Sommer auf eingefrorenen Kohl zurückgreifen müssen. Dafür im Vorfeld den Wirsing oder Weißkohl als Mus portionsweise einfrieren, beispielsweise in Eiswürfelförmchen. Möchten Sie den Kohl dann verwenden, lassen Sie ihn bei Zimmertemperatur auftauen und tragen Sie den Brei auf die Haut auf. Anschließend mit Frischhaltefolie und einer Mullkompresse fixieren.

Arthrose mit Kohlwickeln lindern

Auch bei der häufigsten aller Gelenkkrankheiten, Arthrose, sind Krautwickel eine hilfreiche ergänzende Behandlungsmaßnahme. Wie Forscher der Universität Duisburg-Essen bei einer vierwöchigen Studie herausfanden, haben sie eine schmerzlindernde und die Beweglichkeit fördernde Wirkung bei Knie-Arthrose in fortgeschrittenen Stadien. Das Durchschnittsalter der Studienteilnehmer lag bei 66 Jahren - und während eine Teilnehmergruppe die Beschwerden mit Schmerzgel therapierte, nutzte ein anderer Teil regelmäßig Wickel aus Weißkohl.

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Zwar sei der schmerzlindernde Effekt der Kohlwickel nicht deutlich stärker gewesen als bei den Schmerzgel-Patienten, doch dafür hätte die Kohlbehandlung nach Einschätzung der Patienten zu einer deutlich besseren Beweglichkeit des Knies geführt.

Möchten Sie diese Behandlung zu Hause nachmachen, stellen Sie die Wickel wie folgt her: Die Kohlblätter waschen, trocknen und die dicken Mittelrippen herausschneiden. Anschließend die Blätter walzen und auf die betroffene Stellen legen, mit einem Tuch fixieren und über Nacht wirken lassen. Die Anwendung sollten Sie über mehrere Wochen fortsetzen.

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Kohlwickel bei Prellungen und Schwellungen

Neben Arthrose lassen sich auch andere Gelenkbeschwerden und Verletzungen wie Prellungen oder aufgeschürfte Haut mit Hilfe von Kohlwickeln lindern. Sie lassen die Haut schneller abschwellen, weil sie dem Gewebe Wasser entziehen.

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Umschläge aus Wirsing oder Weißkohl wieder wie folgt herstellen: Blätter waschen und trocknen, dann die Mittelrippe herausschneiden. Blätter walzen, dachziegelartig auf der betroffenen Stelle aufeinander schichten und mit einem Tuch fixieren. Eventuell noch mit Klarsichtfolie umwickeln, die die Wirkung verstärken kann. Über Nacht einwirken lassen und gegebenfalls wiederholen.

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