Wechseljahresbeschwerden

Hormontherapie in den Wechseljahren: Wie sinnvoll ist sie?

Die Wechseljahre können mit einer Vielzahl von Beschwerden einhergehen. Eine Hormontherapie kann Abhilfe schaffen, aber wie hilfreich ist diese wirklich und welche Risiken können auftreten? Wir klären die Vor- und Nachteile.

Hormonpflaster in den Wechseljahren
Hormonpflaster können bei der Hormontherapie in den Wechseljahren zur Anwendung kommen. Foto: IPGGutenbergUKLtd / iStock
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Starke Wechseljahresbeschwerden können die Lebensqualität von betroffenen Frauen erheblich einschränken. Zu den häufigsten Beschwerden zählen Hitzewallungen, Schlafstörungen und depressiven Verstimmungen, aber auch Haarausfall, Brustschmerzen und Scheidentrockenheit können mit den Wechseljahren einhergehen. Sind die Beschwerden nicht auf pflanzlichem Wege in den Griff zu bekommen, kann eine Hormontherapie Abhilfe schaffen. Vorab sollte jedoch gründlich abgewogen werden, ob der Eingriff in den natürlichen Hormonhaushalt notwendig ist, denn die Therapie kann mit erheblichen Risiken und Nebenwirkungen einhergehen. Wir klären Sie darüber auf, wann eine Hormontherapie sinnvoll ist und was dabei zu beachten sind.

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Wann kommt eine Hormontherapie infrage?

In den Wechseljahren senkt sich der Hormonspiegel der Frau. Weibliche Sexualhormone wie Östrogen werden weniger produziert, um die Frau in fortgeschrittenem Alter vor einer Schwangerschaft zu schützen. In der Phase der Umstellung können die oben genannten Beschwerden unterschiedlich stark auftreten. Um in schweren Fällen nicht mit den wechseljahresbedingten Leiden leben zu müssen, können sie mithilfe einer Hormontherapie gelindert werden. In der Regel hören die Beschwerden jedoch nach einiger Zeit wieder auf, weshalb Sie mit Ihrem Gynäkologen gründlich abwägen sollten, welche Therapie am sinnvollsten ist. Holen Sie sich hierfür gegebenenfalls eine zweite Meinung ein.

Lange Zeit ist die Medizin davon ausgegangen, die durch die Umstellung fehlenden Hormone müssten durch Hormonpräparate ersetzt werden, weshalb viele Frauen während der Wechseljahre mithilfe einer sogenannten Hormonersatztherapie behandelt wurden.

Mittlerweile weiß man jedoch, dass die Wechseljahre keinen Hormonmangel verursachen, der durch das Zuführen von Hormonen behoben werden muss. Die Beschwerden, die im Klimakterium auftreten sind also nicht direkt auf einen Hormonmangel zurückzuführen, sondern vielmehr auf die Umstellung des Hormonhaushaltes an sich. Ist dieser Prozess abgeschlossen, sollten auch die Beschwerden nach und nach verschwinden, weshalb heutige Hormonbehandlungen meist nur von kurzer Dauer sein müssen.

Die Stärke der Beschwerden sollte also immer ins Verhältnis zu möglichen Risiken und Nebenwirkungen gesetzt werden, um die Behandlungsdauer so gering wie möglich zu halten.

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Welche Hormone werden in der Hormontherapie verwendet?

Um zu entscheiden, welches Hormonpräparat infrage kommt, wird der Arzt vorab klären, ob die Gebärmutter noch vorhanden ist oder bereits entfernt werden musste. Frauen mit Gebärmutter erhalten häufig ein Kombipräparat aus Östrogen und Gestagen, weil anderenfalls Wucherungen in der Gebärmutterschleimhaut entstehen können. Frauen ohne Gebärmutter können nur Östrogene einnehmen, da die Zugabe von Gestagen lediglich verhindert, dass die Gebärmutterschleimhaut angegriffen wird. Hin und wieder kommen auch sogenannte Tibolon-Präparate zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um ein künstlich hergestelltes Hormon mit einer Östrogen- und einer Gestagen-Komponente. Da Tibolon aber eine verhältnismäßig schwächere Wirkung hat und die längere Einnahme einige Risiken mit sich bringt, kommt es nur selten zur Anwendung.

Schauen Sie im Video, was Sie in den Wechseljahren unbedingt vermeiden sollten: (Der Artikel geht unter dem Video weiter)

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Video: Glutamat

Was muss ich bei der Verwendung eines Hormonpflasters beachten?

Die unterschiedlichen Hormonpräparate sind in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich. Neben Tabletten, Gels und Cremes sind auch Hormonpflaster erhältlich. Während Tabletten täglich eingenommen werden müssen, hält ein Hormonpflaster mehrere Tage, bevor es gewechselt werden muss. Die Aufnahme über die Haut hat noch weitere Vorteile. So ist sie deutlich verlässlicher als die orale Einnahme, weil der Hormonspiegel konstanter auf einem Level gehalten werden kann und der Verdauungstrakt nicht belastet wird.

Das Hormonpflaster sollte immer auf eine saubere, trockene, haar- und fettfreie Hautpartie aufgeklebt werden. Dabei sollte es rund zehn Sekunden fest angedrückt werden. Hinweis: Frisch rasierte oder verletzte Hautbereiche sollten unter keinen Umständen beklebt werden. Die hintere Hüftpartie hat sich bislang als gute Stelle bewährt, allerdings sollte die Klebestelle regelmäßig gewechselt werden. Unter dem Pflaster kann es zu Hautrötungen kommen, die sich jedoch innerhalb weniger Tage zurückbilden sollten.

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Welche Risiken und Nebenwirkungen können auftreten?

Die unterschiedlichen Hormonpräparate sind in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich. Neben Tabletten, Gels und Cremes sind auch Hormonpflaster erhältlich. Während Tabletten täglich eingenommen werden müssen, hält ein Hormonpflaster mehrere Tage, bevor es gewechselt werden muss. Die Aufnahme über die Haut hat noch weitere Vorteile. So ist sie deutlich verlässlicher als die orale Einnahme, weil der Hormonspiegel konstanter auf einem Level gehalten werden kann und der Verdauungstrakt nicht belastet wird.

Das Hormonpflaster sollte immer auf eine saubere, trockene, haar- und fettfreie Hautpartie aufgeklebt werden. Dabei sollte es rund zehn Sekunden fest angedrückt werden. Hinweis: Frisch rasierte oder verletzte Hautbereiche sollten unter keinen Umständen beklebt werden. Die hintere Hüftpartie hat sich bislang als gute Stelle bewährt, allerdings sollte die Klebestelle regelmäßig gewechselt werden. Unter dem Pflaster kann es zu Hautrötungen kommen, die sich jedoch innerhalb weniger Tage zurückbilden sollten.

Zu den gängigen Nebenwirkungen zählen eine Gewichtszunahme, Wassereinlagerungen im Gewebe, Blutungsstörungen und ein Spannungsgefühl in der Brust.

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Die Liste der Risiken und Nebenwirkungen macht deutlich, warum die Hormontherapie nur in schweren Fällen Anwendung findet und warum bestenfalls auf sie verzichtet werden sollte. Natürlich ist im Vorfeld gründlich zu evaluieren, ob bereits erblich bedingte Risiken bestehen, die gegen eine Hormonbehandlung sprechen. Auch ein gesunder Lebensstil ist bei dieser Entscheidung von großer Bedeutung. Betroffenen, die sich für eine Behandlung mit Hormonen entschieden haben, wird eine regelmäßige Krebsvorsorgeuntersuchung, sowie weiterführende Untersuchungen empfohlen.

Welche Alternativen zur Hormontherapie gibt es?

Außerdem sollte berücksichtigt werden, dass bereits viele pflanzliche Präparate erhältlich sind, die klimakterische Beschwerden lindern können. Die Rhabarberwurzel hat sich zum Beispiel als wirksam gegen Hitzewallungen erwiesen. Lesen Sie hier weitere Artikel darüber, wie Sie Wechseljahresbeschwerden mit pflanzlichen Mitteln reduzieren können: