Was sie Ihnen sagen würde:

Hallo, hier spricht die Schilddrüse!

Wenn die Schilddrüse sprechen könnte, würde sie uns gern ein paar Dinge mitteilen. Was dem vielseitigen Organ im Hals auf der Seele brennt:

Hallo, hier spricht die Schilddrüse!
Die Schilddrüse kann vieles, aber sprechen eigentlich nicht. Wir haben sie dennoch gefragt, was sie braucht. Foto: Nauma / iStock
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Sie ist so klein wie eine Walnuss – doch ihre Verantwortung ist groß: Die Schilddrüse hat Einfluss auf zentrale Funktionen wie Herz-Kreislauf-System und Stoffwechsel. Doch die Herrscherin in unserer Mitte ist auch ein Sensibelchen – und kann schnell aus dem Takt geraten. Wie Sie das Power-Organ schützen und zu Höchstleistungen antreiben, erzählt die Schilddrüse Ihnen am besten selbst:

Schilddrüse: "Weißt du eigentlich, was ich den ganzen Tag mache? "

"Eins steht fest: Langweilig wird mir so schnell nicht – ich habe immer eine Menge zu tun. Ich liege schützend vor der Luftröhre und beeinflusse von hier aus sämtliche Stoffwechselprozesse: Rund um die Uhr bin ich damit beschäftigt, die beiden jodhaltigen Hormone Tetrajodthyronin (Thyroxin, T4) und Trijodthyronin (T3) zu produzieren – was mich unverzichtbar für den Organismus macht. Denn: Beide Hormone helfen dabei, tägliche Stress-Situationen zu bewältigen. Sie regulieren die Körpertemperatur und steuern die Verdauung, Nerven und Muskelaktivität. Sie regen Herzschlag, Puls und Blutdruck an oder fahren sie runter. Sogar auf das seelische Wohlbefinden, die Sexualität und das Wachstum von Haut, Haaren und Nägeln haben sie großen Einfluss."

Im Video zeigen wir, was passiert, wenn die Schilddrüse zu viele Hormone produziert (Artikel wird darunter fortgesetzt):

Video Platzhalter

Das mag die Schilddrüse besonders gern

"Richtig gut geht es mir, wenn ich zweimal pro Woche Meeresfisch, Algen oder Seetang bekomme. Denn darin steckt viel Jod, worauf ich angewiesen bin. Auch Erdnüsse, Brokkoli, Spinat, Champignons, Kürbiskerne, Milch, Quark, Joghurt, Sahne und Käse sind gute Lieferanten des Spurenelements."

So teilt die Schilddrüse mit, dass es ihr gut geht

"Den deutlichsten Hinweis darauf, dass ich leide, kennt man sicherlich: Wenn am Hals ein Kropf entsteht, ist die Sache eindeutig. Aber so leicht ist es nicht immer: Andere Anzeichen wie Müdigkeit, Antriebslosigkeit oder Schlafstörungen bezieht man nämlich nicht gleich auf mich. Daher kann nur der Arzt klären, ob etwas mit mir nicht stimmt. Dazu bestimmt er zunächst den TSH-Wert: TSH ist ein Botenstoff, der in der Hirnanhangsdrüse entsteht und die Produktion meiner Hormone steuert."

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Schilddrüse: "Das mag ich gar nicht! "

"Wirsingkohl! Und das aus gutem Grund: Untersuchungen haben gezeigt, dass bestimmte Verbindungen darin zu einem Kropf führen können. Auch in Senf, Radieschen, Meerrettich und Bittermandeln kommen diese Verbindungen vor. Außerdem mag ich Sojaprodukte nur in Maßen. Denn sie enthalten Pflanzenstoffe, die den Hormonhaushalt durcheinanderbringen."

Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse?

"Läuft mein Stoffwechsel auf 'Sparflamme', äußert sich das in Antriebslosigkeit, einem gesteigerten Schlafbedürfnis, Gewichtszunahme, trockener Haut und Kälteempfindlichkeit. Neben einem Jodmangel ist in vielen Fällen die Autoimmunerkrankung Hashimoto dafür verantwortlich: Dabei zerstört eine chronische Entzündung mit der Zeit das Schilddrüsen-Gewebe. Es werden weniger Hormone produziert. Anzeichen für eine Überfunktion sind Nervosität, Schlafstörungen, Herzrasen, Schwitzen und Gewichtsverlust. In 95 Prozent der Fälle wird diese Fehlfunktion durch die Basedow’sche Krankheit ausgelöst: Die körpereigene Abwehr bildet plötzlich bestimmte Stoffe, die die Hormonproduktion ausufern lassen.

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Quelle: Laura