Mehr als nur Juckreiz

Entzündeter Mückenstich: Erkennen und richtig behandeln

Normalerweise heilen Mückenstiche innerhalb weniger Tage ab. In seltenen Fällen jedoch entzündet sich die Stelle um den Stich herum - im Artikel erfahren Sie, was dann hilft.

JW Video Platzhalter
Zustimmen & weiterlesen
Um diese Story zu erzählen, hat unsere Redaktion ein Video ausgewählt, das an dieser Stelle den Artikel ergänzt.

Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.

Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.

Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Mückenstiche sind vor allem nervig - aber in den meisten Fällen harmlos. Doch besonders ärgerlich ist es, wenn sie sich entzünden. Wie es dazu kommt und wann dieser behandelt werden muss, erklären wir im Artikel.

Woran erkenne ich einen entzündeten Mückenstich?

Dass der Körper auf Mücken- und andere Insektenstiche reagiert, ist völlig normal: Mit bestimmten Botenstoffen, unter anderem Histamin, wehrt sich der Körper gegen das Insektengift. In der Regel heilen die fiesen Stiche innerhalb weniger Tage wieder ab.

Bei Mückenstichen hilft zum Beispiel ein Hitzestift, der den Juckreiz mit Wärme lindert:

Wenn sich der Insektenstich jedoch entzündet, sind Erreger in die offene Wunde gekommen und haben dort eine Infektion hervorgerufen. An folgenden Symptomen erkennen Sie eine Infektion:

  • Der Mückenstich ist sehr schmerzhaft

  • Rund um die Einstichstelle kommt es zu Rötungen

  • Die Einstichstelle ist stark angeschwollen

  • Eventuell eitert der Stich

  • Druckempfindlichkeit an der Einstichstelle

Wie kommt es zur Entzündung nach dem Insektenstich?

Mit dem Stich der blutsaugenden Insekten gelangt ein örtlich betäubendes und blutgerinnungshemmendes Sekret in die Haut. Der Botenstoff Histamin, der dadurch freigesetzt wird, führt zu Quaddeln und dem altbekannten, unangenehmen Juckreiz. Beides ist vollkommen ungefährlich - eventuelle Symptome wie Schwellungen und Rötungen klingen nach wenigen Stunden bis Tagen wieder ab. Dass ein Mückenstich sich entzündet, kommt eher selten vor: zum Beispiel dann, wenn der Körper besonders empfindlich auf den Speichel der Mücken reagiert. Der Insektenstich ruft dann bei ihnen eine allergische Reaktion hervor.

Manchmal entzünden sich Mückenstiche stark.
Manchmal entzünden sich Mückenstiche stark. Foto: iStock / CasarsaGuru

Meistens entsteht eine Entzündung allerdings durch Bakterien, die durch die Einstichquelle in die Haut gelangen. Eigentlich bildet die Haut eine Art natürlich Schutzhülle gegen Bakterien, jedoch wird diese durch den Stich geöffnet. So haben es Krankheitserreger einfacher. Die Mücke kann Viren und Bakterien, beispielsweise Streptokokken oder Kolibakterien, an ihrem Stechapparat haben, die dann in tiefere Hautschichten gelangen. Zusätzlich verleitet das Jucken zum Kratzen - dadurch wird die Verletzung an der Einstichquelle noch größer. Gleichzeitig bringen wir durch das Kratzen weitere Keime in die Wunde.

Entzündeten Mückenstich behandeln: Kühlen statt kratzen

Wenn sich der Mückenstich entzündet hat, helfen folgende Erste-Hilfe-Maßnahmen:

  • Die Wunde sollte gereinigt und desinfiziert werden.

  • Kühlen Sie den Stich - zum Beispiel mit einem Kühlpad aus der Apotheke oder einem Baumwolltuch, in das ein Eiswürfel gewickelt wurde. Der Vorteil: Die kühlende Behandlung wirkt gleichzeitig schmerz- und juckreizlindernd, die Schwellung geht zurück.

  • Die Behandlung mit entzündungshemmender Salbe tut gut.

  • Nicht vergessen: Bitte nicht am Stich kratzen, das verschlimmert die Entzündung unnötig!

Hier können Sie sich zum Beispiel ein antiseptisches Wundheilspray direkt nach Hause bestellen:

Was bedeutet ein roter Kreis um den Mückenstich?

Bei einer kreisrunden, rötlichen Verfärbung um die Einstichstelle herum handelt es sich um eine allergische Reaktion der Haut. Eventuell kommt zu der Rötung eine Schwellung hinzu.

Roter Kreis um einen Mückenstich auf dem Oberarm.
Wenn sich um den Mückenstich herum ein roter Kreis bildet, sollte dieser unbedingt beobachtet werden. Foto: Liebenswert / Anne-Kathrin Fischer

Wenn Sie merken, dass sich um den Mückenstich herum ein roter Kreis bildet, hilft folgende Maßnahme: Zeichnen Sie den Kreis mit einem Stift nach. Vergrößert sich die Rötung, sollte man einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.

Wichtig ist, dass es sich bei der kreisrunden, roten Verfärbung um den Stich herum theoretisch auch um einen Zeckenbiss handeln kann. Um ganz sicherzugehen, sollten Sie sich im Bedarfsfall ärztlichen Rat einholen.

Zum Weiterlesen: Zecken-Krankheiten: Wie Sie FSME und Borreliose erkennen

Wie erkennt man eine Blutvergiftung (Sepsis) nach einem Mückenstich?

Grundsätzlich kann jede Wunde - somit auch ein entzündeter Mückenstich - eine Blutvergiftung (Sepsis) zur Folge haben, die sehr gefährlich ist. Dies ist eine hochkomplexe, den ganzen Körper betreffende Entzündungsreaktion und sie entsteht durch Krankheitserreger, die sich langsam im ganzen Körper ausbreiten.

Lesen Sie hier alles Wissenswerte zur Sepsis: Blutvergiftung erkennen und schnell handeln

Die Mücke bringt mit ihrem Stich gefährliche Bakterien wie Streptokokken in den menschlichen Körper. Dort vermehren sie in den Lymphbahnen, die Folge kann ein Lymphödem sein. Wenn die Keime nun noch in den Blutkreislauf gelangen, kann es zu einer Blutvergiftung mit mitunter schwerwiegenden Folgen kommen. Jedoch passiert es zum Glück äußert selten, dass ein entzündeter Insektenstich eine Sepsis hervorruft.

Wichtig: Sollten Sie Anzeichen für eine Entzündung der Lymphbahnen - etwa geschwollene Lymphknoten oder eine rote Linie, die in Richtung Herz wandert, bemerken - sollten Sie sofort einen Arzt oder eine Ärztin konsultieren. Eine Sepsis beginnt oft mit unspezifischen Symptomen, kann aber schnell lebensbedrohlich werden.

Wann muss man mit einem entzündeten Insektenstich zum Arzt?

Generell gilt: Wenn die Symptome lange - also länger als zwei Tage - anhalten und Sie pochende Schmerzen haben, sollte ein Arzt oder eine Ärztin einen Blick auf den entzündeten Stich werfen. Auch wenn der Insektenstich heiß wird, sich ungewöhnlich verfärbt oder pocht, ist ärztlicher Rat dringend vonnöten. Gleiches gilt für die oben beschriebenen Anzeichen einer Blutvergiftung.

Bitte gehen Sie auch dann in eine Praxis, wenn Sie unmittelbar nach einem Insektenstich hohes Fieber bekommen oder sich generell abgeschlagen fühlen.

Auch, wenn sich die Symptome verschlimmern, ist eine ärztliche Behandlung dringend notwendig.

Im Bedarfsfall wird eine kortisonhaltige Salbe oder sogar Antibiotika verschrieben. Ähnlich wie Antihistaminika wirken kortisonhaltige entzündungshemmend, stillen den Juckreiz und lindern Schwellungen. Jedoch ist ihre Wirkung weitaus stärker.

Wie kann man vermeiden, dass sich ein Mückenstich entzündet?

Um eine Entzündung von vornherein zu vermeiden, sollten Sie dem Juckreiz auf keinen Fall nachgeben. Denn durch das Kratzen vergrößert sich die Wunde und somit auch das Einfalltor für mögliche Keime und Fremdkörper.

Wenn Sie des Öfteren unter einem entzündeten Insektenstich oder allergischen Reaktionen leiden - auch ohne, dass Sie daran kratzen - können Sie versuchen, erst gar nicht von den kleinen Plagegeistern gestochen zu werden. Es gibt effektive Mückenschutzprodukte, aber auch einige Hausmittel, die Mücken fernhalten. Ein bekanntes, bewährtes Hausmittel gegen Juckreiz ist etwa die Zwiebel.

* Affiliate Link