Mit Überraschungs-Comeback

Dahoam is Dahoam: Emotionaler Abschied von Pfarrer Brandl

Nach Ferdinand Schmidt-Modrows Tod wird nun seine Figur des Simon Brandl bei 'Dahoam is Dahoam' verabschiedet.

Ferdinand Schmidt-Modrow in seiner Rolle des Pfarrers Simon Brandl bei 'Dahoam is Dahoam'.
Ferdinand Schmidt-Modrow in seiner Rolle des Pfarrers Simon Brandl bei 'Dahoam is Dahoam'. Foto: BR/Marco Orlando Pichler
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Nach dem plötzlichen Tod von Schauspieler Ferdinand Schmidt-Modrow († 34), der am 15. Januar 2020 starb, saß der Schock nicht nur bei seinen Angehörigen sowie dem Team der Serie 'Dahoam is Dahoam', sondern auch bei seinen Fans tief.

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Nun, etwa zwei Monate später, ist der Moment gekommen, an dem der so beliebte Darsteller in seiner Rolle des Pfarrers Simon Brandl bei 'Dahoam is Dahoam' verabschiedet wird und sich zeigt, auf welche Weise ihn die Autoren aus der Serie geschrieben haben. Bereits im Vorfeld war mitgeteilt worden, dass sie die Figur nicht sterben lassen werden, um zu vermeiden, "dass Familie, Team und Zuschauer diesen Verlust noch ein weiteres Mal schmerzhaft durchleben müssen", wie Redaktionsleiterin Daniela Boehm erklärt hatte.

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Stattdessen hat man sich nun für eine fantasievollere Variante entschieden, die sowohl der Figur des Pfarrers, als auch Schauspieler Schmidt-Modrow auf besondere Weise Tribut zollt. In Folge 2504 ('Nix mehr is, wia's war ...'), die bereits online in der BR-Mediathek abrufbar ist und am Dienstag, den 31. März im Bayerischen Rundfunk ausgestrahlt wird, kommt Flori (gespielt von Tommy Schwimmer) nach Hause und Mitbewohnerin Sarah (gespielt von Sophie Reiml) erzählt ihm, dass ihr Bruder Simon eine "lange Reise" angetreten habe. Er sei jetzt an einem Ort, wo er mehr gebraucht werde.

Überraschende Rückkehr zu 'Dahoam is Dahoam'

Das alles habe Simon ihr nicht richtig erklärt, doch er habe gemeint, dass es an der Zeit wäre, zu gehen. Seine roten Turnschuhe stehen noch in der Ecke, auch seine Boxhandschuhe hat er nicht mitgenommen - was seine Freunde erstaunt. "Ich glaube, er hat nichts mitgenommen", sagt Sarah und sie erzählen Simons Onkel Michael Gerstl (gespielt von Gerd Lohmeyer) von dessen "neuer Aufgabe". Von ihnen erfährt auch Moni (gespielt von Christine Reimer) die überraschende Nachricht - und sie erhält den Auftrag, diese im Dorf zu verbreiten.

Simon habe sich vor seiner Abreise noch um alles gekümmert und seine Nachfolge in der Gemeinde geregelt und schon am nächsten Tag wird der Gottesdienst von einem alten Bekannten geleitet: Pfarrer Vincent Kurz (gespielt von Hans Stadlbauer), der drei Jahre zuvor zurückgetreten war und den Simon Brandl abgelöst hatte, ist wieder da! Als die Lansinger zur Messe in die Kirche gehen, wird kurz der Himmel eingeblendet und die hinter Wolken versteckte Sonne gezeigt - ein deutlicher Hinweis auf den verlorenen Ferdinand Schmidt-Modrow, der von Weggefährten immer wieder als Sonnenschein bezeichnet worden war.

Pfarrer Kurz und Pfarrer Brandl bei 'Dahoam is Dahoam'.
Pfarrer Kurz und Pfarrer Brandl bei 'Dahoam is Dahoam'. Foto: BR/Marco Orlando Pichler

Ein letztes Wiedersehen mit Pfarrer Simon Brandl

Später erinnern sich die Lansinger noch an die Anfänge von Simon Brandl als Pfarrer im Dorf und die Zuschauer können ihn in Rückblenden noch einmal sehen. In einem Gespräch zwischen Josy (gespielt von Mira Mazumdar) und Flori wird dann später auch darauf hingewiesen, dass "die Liebe und die Freundschaft bleiben" und Florian sagt, dass er einfach dankbar für die Zeit sei, die die beiden Freunde gemeinsam hatten. Am Ende der Folge sieht man schließlich, wie Sarah, Florian, Josy und Michael mit Bier auf Simon anstoßen und sie sich gegenseitig versichern, dass er glücklich sei - weil sie immer bei ihm sein werden und er bei ihnen. Sie schauen noch einmal zum Nachthimmel hinauf und plötzlich strahlt dort einer der Sterne besonders hell ...

Das Schlusswort der Episode gehört dann aber Theres (gespielt von Ursula Erber), die - begleitet von der plötzlich deutlich melancholischeren 'Dahoam'-Melodie - ein Bild von Pfarrer Brandl im Brunnerwirt aufhängt und sagt: "Sie gehören ja irgendwie zur Familie."

Ferdinand Schmidt-Modrow alias Simon bleibt unvergessen

Schließlich wendet sie sich sogar direkt an die Zuschauer: "Ihnen fehlt er doch auch, gell?" Theres zitiert noch ein Gedicht von Hermann Hesse ("Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe bereit zum Abschied sein und neu beginnen, um sich mit Tapferkeit und ohne Trauer in andere neue Bindungen zu geben") und endet dann mit den Worten: "Wir kommen schon zurecht - aber vergessen tun wir Sie ganz gewiss nie."

Was für ein wirklich emotionaler Abschluss der Geschichte von Pfarrer Simon Brandl! Auch, wenn der Verlust von Ferdinand Schmidt-Modrow eine große Lücke bei 'Dahoam is Dahoam' hinterlässt, ist der etwas übersinnliche, religiös geprägte Serienabschied seiner Figur eine Variante, die den Fans gefallen dürfte.

'Dahoam is Dahoam' läuft montags bis donnerstags um 19:30 Uhr im Bayerischen Rundfunk. Ferdinand Schmidt-Modrow hatte seinen letzten persönlichen Auftritt am 16. März 2020.