Hygiene im Hallen- und Freibad

Corona-Krise: Wie gefährlich ist ein Schwimmbad-Besuch?

Viele Bademöglichkeiten haben trotz der Corona-Krise wieder geöffnet. Wir verraten Ihnen, was beim Schwimmen während der Pandemie zu beachten ist.

Schwimmen in der Corona-Zeit
Schwimmen ist erlaubt, doch die Verunsicherung bleibt: Können wir uns bei einem Schwimmbadbesuch mit Corona anstecken? Foto: damircudic / iStock
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Schwimmen ist für viele Menschen ein Ausgleich zum Alltag oder im Sommer eine wohltuende Abkühlung. Dass jetzt immer mehr Hallen- und Freibäder wieder öffnen und Seen oder Strände zugänglich sind, ist deshalb eine große Erleichterung - einerseits. Denn andererseits bleibt die Verunsicherung, ob das Schwimmen während der Corona-Krise gefährlich ist.

Wir haben für Sie einige Informationen für Ihren nächsten Schwimmausflug zusammengestellt.

Hygiene im Schwimmbad: Welche Corona-Maßnahmen gibt es?

Laut dem deutschen Umweltbundesamt sind Frei- und Hallenbäder dazu verpflichtet, das Wasser in den Anlagen durch Filter regelmäßig zu reinigen. Diese enthalten demnach Desinfektionsmittel, die Bad-Besucher vor Bakterien und Viren schützen sollen.

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Einige Bäder haben für ihre Besucher außerdem verschiedene Zeitzonen eingerichtet. Die Pausen, in denen keine Badegäste in dem Frei- oder Schwimmbad sind, sollen dazu genutzt werden, die gesamte Anlage teilweise wieder aufzubereiten, zu desinfizieren und zu reinigen. Diese Vorkehrungen variieren allerdings in den jeweiligen Bademöglichkeiten. Allgemein werden die Hygienestandards in den Schwimmeinrichtungen von dem Gesundheitsamt geprüft.

Sehen Sie hier, wie Sie die drei häufigsten Schwimmstile richtig ausführen (der Artikel geht unter dem Video weiter):

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Welche Corona-Regeln gelten in Hallen- und Freibädern?

Die Schutzmaßnahmen in den Schwimmeinrichtungen können in den jeweiligen Bundesländern unterschiedlich geregelt sein. Eine Maskenpflicht in Bädern gibt es zum Beispiel nur teilweise (außerhalb des Schwimmbeckens auf dem Gelände des Bads). Generell gilt aber:

  • Abstandsreglung: Innerhalb der Schwimmbecken und im Außenbereich ist der Mindestabstand von 1,50 Meter einzuhalten.

  • Hygiene und Hust-Nies-Etikette: Waschen Sie sich gründlich die Hände und husten sowie niesen Sie nur in die Armbeuge.

  • Kontaktdaten: Bei dem Betreten der Bademöglichkeit sind auch Hallen- und Freibäder verpflichtet, die Kontaktdaten ihrer Gäste aufzunehmen, um Infektionsketten zurückverfolgen zu können.

  • Weniger Gäste: Die Besucherzahlen der Bäder sind teilweise begrenzt, einige Einrichtungen bieten deswegen nur Online-Tickts an, um einen Überblick über die Anzahl der Gäste zu behalten.

Wichtig ist, dass Sie, sobald Sie sich krank fühlen, einen Schwimmbad-Besuch vermeiden.

Wo lauert die Corona-Gefahr im Hallen- oder Freibad?

Virologen befürchten, dass eine Ansteckungsgefahr vor allem vor und nach dem Baden besteht. Welche Oberflächen wurden bereits angefasst? Wird der Mindestabstand auf Liegewiesen, in Umkleiden oder in Sanitär-Anlagen eingehalten? Diese Punkte sollten definitiv bei einem Schwimmbad-Besuch beachtet werden.

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Kann ich mich im Badewasser mit dem Coronavirus infizieren?

Nach derzeitigem Wissensstand können Coronaviren nicht über das Badewasser übertragen werden. Laut deutschem Umweltbundesamt ist vor allem Chlorwasser unbedenklich, weil es die Membran des Virus beschädigt und damit potenzielle Krankheitserreger abtötet. Das bestätigt auch Christian Ochsenbauer, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Das Virus werde durch das Chlor "zuverlässig inaktiviert", erklärt er.

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Das bedeutet, dass der Kontakt zwischen Körper und Wasser aktuellen Einschätzungen zufolge ungefährlich ist - anders als der Kontakt von Mensch zu Mensch. Das irische 'Health Protection Surveillance Centre' geht davon aus, dass ein Milligramm Chlor pro Liter Wasser ausreichen, um die Viren abzutöten.

Wie gefährlich ist Schwimmen im See während der Pandemie?

Im Gegensatz zu Schwimm- oder Freibädern, wird das Wasser in einem See nicht mit Chlor aufbereitet. Deswegen stuft das deutsche Umweltbundesamt das Baden in Seen als riskanter ein, als das Baden in Frei- oder Schwimmbädern. Die Filterung des Wassers unterliegt der biologischen Reinigung. In Deutschland werden Gewässer regelmäßig geprüft und auf Bakterien und Viren untersucht. Generell gilt aber auch beim Baden in einem See: Wasser stellt keinen relevanten Übertragungsweg da. Doch achten Sie vor Ort vorsichtshalber auf mögliche Warnhinweise.

Ist Schwimmen im Meer während der Corona-Krise unbedenklich?

Wie beim Baden in Seen ist auch beim Schwimmen im Meer zu beachten, dass das Wasser nur biologisch gefiltert wird. Jedoch gilt auch Meereswasser nicht als Infektionsquelle und ist deswegen vorläufig unbedenklich. "Die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung ist u. a. wegen der Verdünnung im Wasser äußerst gering", bestätigt auch das Umweltbundesamt in einem offiziellen Schreiben. Trotzdem sollten Sie auch am Strand den Mindestabstand von 1,50 Metern beibehalten und auf mögliche Warnhinweise vor Ort achten.