Auch im Alter aktiv sein

Simone Rethel-Heesters: "Ruhestand ist ein fürchterliches Wort"

Schauspielerin Simone Rethel-Heesters will mit ihrem neuen Buch 'Alterslos - Grenzenlos' dazu animieren, sich mit der Rente nicht zur Ruhe zu setzen, sondern aktiv zu bleiben und etwas Neues auszuprobieren.

Simone Rethel-Heesters in einer Talkshow.
Simone Rethel-Heesters ist der festen Überzeugung, dass Ruhestand krank macht. Foto: Peter Timm/ullstein bild via Getty Images
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Simone Rethel-Heesters (72), Witwe von Johannes "Jopi" Heesters († 2011), ist der festen Überzeugung: Wenn sich ältere Leute mit dem Erreichen der Rente nicht einfach zur Ruhe setzen würden, sondern weiterhin aktiv bleiben würden, wären sie viel gesünder.

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Simone Rethel-Heesters über ihr Buch 'Alterslos - Grenzenlos'

"Ruhestand bedeutet meistens Stillstand. Das ist schlecht für Körper und Geist", betonte sie in der 'NDR Talk Show', in der sie gerade zu Gast war. Daher hat sie für ihr neues Buchprojekt 'Alterslos - Grenzenlos' 26 prominente und nicht-prominente Persönlichkeiten interviewt, die genau dies vorleben: Handwerker*innen, Politiker*innen, Forscher*innen - alle Interviewten haben gemeinsam, dass sie trotz ihres biologisch hohen Alters noch aktiv am Leben teilnehmen.

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Eine dieser Interviewten, Lehmbauerin Renata Wendt, war ebenfalls zu Gast in der Talkshow und beeindruckte die Zuschauer mit einem Video, über die tägliche Arbeit auf ihrem Hof: Dort werkelt die 78-Jährige 40 Stunden in der Woche an ihrem Fachwerkhaus in der Lauenburger Altstadt.

Erfahren Sie im folgenden Video, wie Sie selbst als Rentner*in aktiv bleiben können (der Artikel geht unter dem Video weiter):

Video Platzhalter
Video: Glutamat

"Ich habe Menschen gewählt, die das vorleben, die sich nicht zur Ruhe setzen, sondern aktiv am Leben teilnehmen, habe versucht, einen Querschnitt der Gesellschaft zu bekommen", sagt Rethel-Heesters über 'Alterslos - Grenzenlos'. Ein Buch zu einem ähnlichen Thema hatte sie bereits vorher veröffentlicht ('Sag nie, du bist zu alt'*, erschienen 2010).

"Man sollte eben nicht aufhören und sich nur noch auf das Nichtstun freuen, sondern so lange wie möglich Neues ausprobieren", erklärt sie.

Die Runde der Talkshowgäste - neben Rethel-Heesters und der Lehmbauerin waren etwa Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock sowie 'Let's Dance'-Sieger Rúrik Gíslason zu Gast, zeigte sich beeindruckt von dieser Denkweise. "Ruhestand ist ein fürchterliches Wort", waren sich Moderator Hubertus Meyer-Burckhardt und Simone Reethel-Heesters einig.

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Sie will das Alter bewusst erleben, noch mal etwas Neues lernen

"Den Satz 'Warum tun Sie sich das an? finde ich ganz besonders schlimm", erklärte Simone Rethel-Heesters dann. "Die Kunst des Alters besteht für mich eben darin, wenn man sich nicht zur Ruhe setzt", findet sie.

Das hieße jedoch nicht, dass Menschen, die das Rentenalter erreicht haben, einfach weiterarbeiten sollen - gerade, wenn sie dies körperlich nicht leisten können. Sie empfiehlt viel eher, dass man die Zeit nutzt, um noch mal etwas Neues zu lernen. Das Altern könne auch "eine ganz wichtige, schöne Zeit sein", so Rethel-Heesters. "Man muss sie nur erfüllt erleben." Problematisch findet sie, dass das Alter in den Medien zu oft als etwas Negatives dargestellt werde.

"Ich glaube daran, dass wir viel gesünder wären, wenn wir einfach sagen: Es gibt noch was. Wir müssen noch was anderes, Neues machen." Sie habe durch das neue Buch besonders viel gelernt, es sei bewusstseinserweiternd gewesen. Da sie bei ihren Interviews immer Kamera und Mikrofon dabei hatte, sei nun übrigens auch eine Hörbuchbox in Arbeit.

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Leben und Karriere von Simone Rethel-Heesters

1949 kam Simone Rethel-Heesters in Herrsching am Ammersee zur Welt. Schon der Vater war eine bekannte Persönlichkeit: Alfred Rethel war bekannter Maler und Designer. Mit 15 Jahren spielte Simone Rethel-Heesters dann die Hauptrolle im Film 'Die fromme Helene' und wurde so einem größeren Publikum bekannt.

Nach der Schule folgte die Ausbildung an einer Münchner Schauspielschule und dann das Debüt am Bayerischen Staatsschauspiel. Seitdem war Simone Rethel-Heesters in vielen Theaterstücken sowie auf der Leinwand zu sehen: 'Diese Drombuschs', 'Der Alte' oder 'Derrick' - aus der deutschen TV-Landschaft ist Simone Rethel-Heesters nicht wegzudenken.

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1992 heiratete sie Schauspielkollegen und Sänger Johannes Heesters. Heesters war 46 Jahre älter als sie, die beiden führten eine glückliche Ehe. Von 1996 bis 2002 standen sie sogar gemeinsam auf der Theaterbühne: In dem Zwei-Personen-Stück 'Ein gesegnetes Alter'. 2011 verstarb ihr Mann im hohen Alter von 108 Jahren.

Seitdem war sie weiter in TV-Serien zu sehen - 'SoKo München', 'Die Rosenheim Cops' oder 'Stubbe' sind nur einige Beispiele.

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Die Schauspielerin führt selbst ein aktives Leben

Über ihren verstorbenen Ehemann sagte Simone Rethel-Heesters in der 'NDR Talk Show': "Natürlich vermisse ich ihn. Aber ich versuche, mein eigenes Leben zu leben - ich will ja nicht immer nur die Witwe von Johannes Heesters sein."

Simone Rethel-Heesters lebt ihre Prämisse vor. Sie ist ein echtes Multitalent - schauspielert, malt, veröffentlicht Bücher und fotografiert und denkt dabei noch lange nicht an Ruhestand.

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