Mit Hausmitteln

Mehltau an Rosen natürlich bekämpfen und vorbeugen

Sie ärgern sich über Mehltau an Ihren Rosen? So bekämpfen Sie ihn mithilfe weniger Hausmittel und beugen neuem vor.

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Den Pflänzchen im Garten beim Wachsen zuzusehen kann so schön sein - doch werden diese von Schädlingen oder Krankheiten befallen, ist es leider schnell vorbei mit der Blumenfreude. Ein besonders verbreiteter Störenfried ist Mehltau, eine durch Pilze hervorgerufene Erkrankung bei Pflanzen.

Welche Auswirkungen hat Mehltau auf Rosen?

Die Blätter der Rosen verfärben sich beim Befall von Mehltau weiß bis grau oder gelblich-braun. Neben der Verfärbung können die Blätter durch den Pilzbefall deformiert werden, was zu einer ungesunden Erscheinung der Pflanze führt. Der Mehltau kann auch die Triebe schwächen, was zu einem verkümmerten Wachstum und einer insgesamt geschwächten Pflanze zur Folge hat.

Bei starkem Befall kann es zu einem vermehrten Abwurf von Blättern und Trieben kommen, was das Erscheinungsbild der Rose stark beeinträchtigt. Eine Rose, die von Mehltau befallen ist, kann eine verminderte Produktion von Blüten zeigen, da die Pflanze ihre Energie auf die Bekämpfung des Pilzbefalls verwenden muss.

Langfristig kann Mehltau die Gesundheit der gesamten Pflanze beeinträchtigen und sie anfälliger für weitere Krankheiten und Schädlinge machen. Diese Auswirkungen können dazu führen, dass die Rosen weniger attraktiv aussehen und insgesamt weniger gesund und vital sind.

Wir verraten, woran Sie einen Mehltau-Befall Ihrer Rosen erkennen, wie Sie ihn bekämpfen und ihm künftig vorbeugen können.

Echter Mehltau und Falscher Mehltau: die Unterschiede

Zunächst einmal gilt es jedoch, den Befund an Ihren Rosen richtig einzuordnen, denn Mehltau tritt in zwei verschiedenen Ausprägungen auf. Beide Varianten weisen jeweils andere Symptome auf.

Daran erkennen Sie Echten Mehltau (Schönwetterpilz):

  • bildet sich in (schwül-)warmen, trockenen Perioden (Frühjahr/Spätsommer)
  • weißer, mehliger Belag an der Oberfläche, der sich leicht abwischen lässt
  • Pilzbefall beginnt meist an den Spitzen der Triebe, wandert dann zu den Blättern
  • nach und nach verkümmern die Triebe; braun werdende Blätter
So sieht Echter Mehltau an Rosen aus.
Echter Rosenmehltau an den Blättern. Foto: MaYcaL / iStock

Daran erkennen Sie Falschen Mehltau (Schlechtwetterpilz):

  • tritt im kühleren Frühjahr und Herbst bei hoher Luftfeuchtigkeit auf

  • dringt tiefer ins Gewebe der Pflanzen ein und ist nicht nur äußerlich

  • Belag an der Unterseite der Blätter, weißlich-grau bis bräunlich

  • Oberseite der Blätter: gelbliche bis braune Flecken (auch an Stängeln / Blüten)

Sehen Sie hier (zur Verdeutlichung der Unterschiede) mit Falschem Mehltau befallene Weinblätter:

Falscher Mehltau auf einem Weinblatt.
Weinblatt mit Falschem Mehltau (Oberseite). Foto: v_zaitsev / iStock
Weinblatt mit Falschem Mehltau von unten betrachtet.
Von unten betrachtetes Weinblatt mit Falschem Mehltau. Foto: v_zaitsev / iStock

Beide Sorten des Mehltaus können bei Rosen ähnlich bekämpft werden, wobei sich einige Tipps bei Echtem Mehltau als wirksamer herausgestellt haben.

Mit diesen Hausmitteln bekämpfen Sie Mehltau bei Rosen

Mehltau mit einer Milch-Wasser-Mischung entgegenwirken

Ein ebenso effektives wie einfaches Hausmittel ist Milch. Stellen Sie eine 8:1-Mischung aus acht Teilen Wasser und einem Teil unbehandelter, frischer Vollmilch her und besprühen Sie die betroffenen Stellen Ihrer Rosen mindestens zweimal wöchentlich damit - so kämpfen die Bakterien wirksam gegen den Befall.

Wichtig: Mit H-Milch würde das nicht funktionieren. Diese Methode kann auch vorbeugend wöchentlich angewendet werden und hilft besonders gegen Echten Mehltau.

Knoblauch und Acker-Schachthalm gegen Rosenmehltau

Auch ein Acker-Schachtelhalm-Sud hilft, befallene Rosen von dem Pilz zu befreien: Dafür etwa ein Kilogramm dieses frischen, grob zerkleinerten Krauts einen Tag lang zugedeckt in zehn Litern Wasser ziehen lassen. Dann das Ganze eine halbe Stunde lang köcheln lassen, nach dem Abkühlen abseihen und im Verhältnis 1:5 mit Wasser verdünnen. Befallene Blätter damit besprühen, innerhalb von zwei Wochen mehrfach wiederholen. Kann auch vorbeugend angewendet werden.

Insbesondere bei Echtem Mehltau hilft ebenfalls ein Knoblauch-Sud. Schälen und zerkleinern Sie fünf Zehen und übergießen Sie diese mit einem Liter kochendem Wasser. Abgedeckt zehn Minuten ziehen und abkühlen lassen, dann abseihen und die Pflanzen damit besprühen.

Mehltau an Rosen.
Echter Mehltau ist vor allem bei Rosen ein echtes Problem für Hobbygärtner. Foto: MaYcaL / iStock

Natron als wirksames Mittel gegen Echten Mehltau

Sind Ihre Rosen leicht von Echtem Mehltau befallen, hilft außerdem ein Kur mit Natron: Mischen Sie ein Päckchen davon mit zwei Litern Wasser und zwanzig Millilitern Rapsöl. Diese Mixtur dann regelmäßig aufsprühen - gerne auch schon vorbeugend ab dem Frühjahr.

Betroffene Pflanzen schneiden und Reste entsorgen

Generell sollten Sie bei sehr starkem Befall Ihre Rosen großzügig zurückschneiden, beziehungsweise die ganze Pflanze entfernen. Da Mehltau höchst ansteckend ist, sollten Sie von der Pilzkrankheit befallene Pflanzenreste nicht über den Kompost, sondern in der Restmülltonne entsorgen.

Achten Sie darauf, Ihr Gartenwerkzeug gut (mit Alkohol) zu reinigen und tragen Sie Handschuhe, da die Pilze allergische Reaktionen auslösen können.

Sorgen Sie außerdem mit den richtigen Pflegeprodukten und guter Erde für ein schönes Rosenwachstum. Dafür eignen sich zum Beispiel die folgenden Artikel:

Kehrt der Mehltau trotz der hier vorgeschlagenen Behandlungsmöglichkeiten regelmäßig zurück, sollten Sie auf jeden Fall den Standort Ihrer Rosen überdenken. In vielen Fällen kommt es zu Pilzerkrankungen, weil die Pflanzen einen zu feuchten Platz haben.

Dem Pilzbefall auf Dauer vorbeugen - so klappt's

  1. Setzen Sie Rosen nicht zu dicht an ihre Artgenossen, sondern lassen Sie ausreichend Platz: Sie können sonst die Feuchtigkeit des Bodens (durch Gießwasser und Co.) nicht richtig abziehen.

  2. Am Standort Ihrer Pflanzen sollten keine zu großen Temperaturschwankungen vorherrschen.

  3. Wichtig ist ein heller, luftiger Ort, damit Blätter und Triebe nach Regenfällen ausreichend trocknen können.

  4. Hilfreich kann das Anlegen einer Mischkultur sein: Setzen Sie zwischen die Rosen stark riechende Gewächse wie Kerbel, Basilikum, Dill oder Zwiebeln.

  5. Die Rosen am besten morgens (und von unten) gießen, damit das Wasser besser verdunsten kann und sich nicht auf den Blättern sammelt.

  6. Beim Düngen sollten Sie einen Stickstoffüberschuss vermeiden, weil das Gewebe der Pflanze sonst zu weich und anfällig wird.

  7. Abgefallene Pflanzenteile immer möglichst zeitnah aufsammeln, weil sich über abgestorbene Reste sonst Pilze weiterverbreiten können.

  8. Eine Mulchschicht auf dem Boden kann ebenfalls das Mehltau-Risiko senken.

  9. Fördern Sie das Ansiedeln von Nützlingen wie Marienkäfern in Ihrem Garten, da sie sich an dem Pilzbefall laben.

  10. Rosen wählen, die weniger anfällig für Mehltau sind.

Englische Rosen im Garten
Englische Rosen, bekannt für ihre üppige Blüte und Widerstandsfähigkeit gegen Mehltau. Foto: iStock / Kristine Radkovska

Knock Out-Rosen sind robust und resistent gegen Mehltau, ideal für pflegeleichte Gärten. Landschaftsrosen, speziell gezüchtet für ihre Krankheitsresistenz und geringen Pflegebedarf. Wildrosenarten zeigen natürliche Mehltau-Resistenz, perfekt für naturnahe Gärten.

Insgesamt sollten Sie versuchen, Mehltau besser vorzubeugen und es gar nicht erst zum Ernstfall kommen zu lassen, da es häufig schwierig ist, Rosen und andere Gewächse vollständig von Pilzerkrankungen zu heilen.

Was tun, wenn die Hausmittel nicht helfen, den Mehltau zu bekämpfen?

Es gibt verschiedene Fungizide, die zur Behandlung von Mehltau bei Rosen eingesetzt werden können. Hausmittel sind eine praktische, sichere und kostengünstige Alternative zur chemischen Behandlung von Mehltau bei Rosen. Sie können auch während der Blütezeit angewendet werden, ohne die Blüten oder das Wachstum zu beeinträchtigen. Dennoch kann ein zu starker Befall den Einsatz von Fungiziden rechtfertigen.

Bevor Sie ein Fungizid anwenden, ist es wichtig, die Anweisungen des Herstellers sorgfältig zu lesen und die empfohlene Dosierung und Anwendungshäufigkeit einzuhalten. Außerdem sollten Sie beachten, dass die Verwendung von Fungiziden möglicherweise Umweltauswirkungen haben kann, daher ist es ratsam, sie mit Vorsicht und nur bei Bedarf einzusetzen.