Pflanzen & ernten

Kurkuma pflanzen und ernten leicht gemacht: Die Anleitung

Wie Sie am besten vorgehen sollten, wenn Sie Kurkuma pflanzen wollen, und was Sie unbedingt beachten sollten.

Kurkuma pflanzen leicht gemacht: So geht's!
Der Pflanzenarzt gibt Tipps, wie Sie Kurkuma selber pflanzen und vermehren können. Foto: bdspn / iStock
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Kurkuma gilt als die orangefarbene, ebenso gesunde Schwester des Ingwers. Doch anders als Ingwer gibt es die frische Wurzel nicht unbedingt in jedem Supermarkt zu kaufen. Dafür ist es aber ganz einfach, Kurkuma selbst anzubauen. Hier erfahren Sie, wie das geht.

Der Pflanzenarzt René Wadas - Foto: Patrice Kunte

Unser Experte

René Wadas ist Pflanzenarzt. Nach einer klassischen Ausbildung zum Zierpflanzen-Gärtner machte er sich 1989 selbstständig als Pflanzenarzt.

Seit 2006 verzichtet er konsequent auf Chemie und Pestizide. Er ist überzeugt: Natur ist die beste Medizin.

Wer mit frischem Kurkuma kochen oder zum Beispiel eine Goldene Milch zubereiten möchte, muss oft lange in Asia-Läden oder auf Wochenmärkten stöbern.

Zudem sind frische Kurkuma-Wurzeln oft nicht ganz billig. Deshalb zeigen wir hier, wie Sie selbst Kurkuma pflanzen, vermehren und ernten können.

Liebenswert hat mit dem Pflanzenarzt René Wadas gesprochen. Er weiß, worauf es beim Pflanzen von Kurkuma ankommt und auch, welche Schwierigkeiten dies mit sich bringt.

Alle hilfreichen Tipps vom Pflanzenarzt finden Sie in unserem Artikel.

Kurkuma anpflanzen und nutzen: So gesund ist die Wurzel

In Asien und Indien gilt Kurkuma schon seit Jahrtausenden als Heilpflanze:

  • Curcumin soll vor allem leichte Verdauungsbeschwerden (wie Verstopfungen, Blähungen und Völlegefühl) lindern können.

  • Die Wurzel wirkt außerdem entzündungshemmend.

Von einem übermäßigen Verzehr wird jedoch abgeraten:

Wirkung von Curcumin umstritten

Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfiehlt, nicht mehr als drei Milligramm Curcumin pro Tag zu sich zu nehmen.

Laut neuen Studien könne die regelmäßige Einnahme von Curcumin womöglich in Verbindung mit Leberschäden stehen. Dazu wird derzeit noch geforscht.

Der ideale Standort für die Gelbwurzel

"Ein halbschattiger Standort ist empfehlenswert", erklärt Wadas. Die heiße Mittagssonne sollte eher vermieden werden.

Grundsätzlich gilt: Im Sommer kann die Pflanze nach draußen, im Winter muss die Pflanze aber wieder rein. Der Blumentopf sollte dort stehen, wo die Temperatur nicht unter Zimmertemperatur fällt.

"Kurkuma gehört zu den tropischen Pflanzen, ist also eine Pflanze, die sehr viel Wärme braucht", erklärt der Pflanzenarzt. Deshalb sollte sie immer schön warm stehen.

Wann kann Kurkuma eingepflanzt werden?

Der ideale Zeitpunkt, um die Wurzel einzupflanzen, ist im Frühjahr.

Grundsätzlich können Sie Kurkuma aber jederzeit einpflanzen - die Ernte verzögert sich gegebenenfalls, wenn Sie die Wurzel später im Jahr einpflanzen. Der Pflanzenarzt rät: "Ich würde empfehlen, Kurkuma als Zimmerpflanze vorzuziehen."

Kurkuma pflanzen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Zunächst benötigen Sie ein Stück Kurkuma (bestenfalls in Bio-Qualität). Kurkuma erhalten Sie in gut sortierten Asia-Läden, in manchen Lebensmittelgeschäften, bei einigen Gemüsehändlern, auf dem Wochenmarkt oder im Internet.

In unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung erfahren Sie, wie Sie Kurkuma richtig anpflanzen:

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Zunächst brauchen Sie eine geeignete Wurzel
Es ist wichtig, dass die Wurzel die Mindestgröße erfüllt Foto: liebenswert.de & iStock : Tatiana Vizir & Guzaliia Filimonova

Zunächst brauchen Sie eine Kurkuma-Wurzel, die sich zum Pflanzen eignet. Sie sollte hierfür mindestens 5 Zentimeter lang sein.

Die richtige Lagerung ist entscheidend
Die richtige Lagerung ist entscheidend Foto: liebenswert.de & iStock : Tatiana Vizir & Guzaliia Filimonova

Im nächsten Schritt sollten Sie die Wurzel an einem warmen, nicht zu feuchtem Ort lagern und warten, bis sie keimt.

Wählen Sie die richtige Topfgröße
Der Topf sollte die Mindestgröße erfüllen Foto: liebenswert.de & iStock : Tatiana Vizir & Guzaliia Filimonova

Wählen Sie einen Topf, der mindestens einem Durchmesser von 30 Zentimetern hat und mind. 20 Zentimeter hoch ist. Kurkuma wächst sowohl in die Höhe als auch in die Breite.

Tipp: Kurkuma mag es großzügig - je mehr Platz er zum Wachsen hat, desto mehr Kurkuma können Sie später ernten.

Füllen Sie diesen nun mit Universalerde. Der Pflanzenarzt empfiehlt, nicht auf die billigste Erde zu setzen, weil diese häufig verdichtet. So entstehe Staunässe und das wäre bei Kurkuma, die zu den Rhizomen (Pflanzen mit sehr dickfleischigen Wurzeln) gehört, gar nicht gut. „Sie faulen dann relativ schnell“, erklärt der Pflanzenarzt.

Wichtig ist, dass der Trieb nach oben zeigt
Wichtig ist, dass der Trieb nach oben zeigt. Foto: liebenswert.de & iStock : Tatiana Vizir & Guzaliia Filimonova

Sobald der Kurkuma anfängt zu keimen, graben Sie ein kleines Loch in die Mitte der Blumenerde und stecken die Wurzel mit dem Trieb nach oben hinein.

Nun schütten sie die Wurzel mit Erde zu. Dann noch mit dem Finger leicht andrücken - fertig!

Die Kurkumapflanze wächst bis zu ein Jahr lang
Die Kurkumapflanze braucht etwa ein Jahr lang, um zu wachsen. Foto: liebenswert.de & iStock : Tatiana Vizir & Guzaliia Filimonova

Nach etwa neun bis zwölf Monaten sollten die Blätter welk werden. Dann können Sie die Wurzel ausgraben und verzehren oder erneut vermehren.

"Kurkuma braucht viele Nährstoffe und sollte etwa alle zehn Tage gedüngt werden", so der Pflanzenarzt.

So wird Kurkuma vermehrt

Das Zauberwort beim Einpflanzen des Kurkumas heißt: vegetative Vermehrung. Das bedeutet, dass die Wurzel der Pflanze geteilt und neu eingepflanzt wird. Diese Wurzel wird mit der Zeit immer größer, keimt und bringt eine neue Pflanze hervor.

Wenn die Zeit reif ist, kann die Kurkuma-Wurzel geerntet werden. Dann haben Sie die Wahl: Entweder verbrauchen Sie Ihren Kurkuma komplett oder pflanzen einen Teil wieder ein - damit Sie erneut eigenen Kurkuma ernten können.

Rezept-Tipp mit Kurkuma im Video (Artikel wird darunter fortgesetzt):

Video Platzhalter

Tipps vom Pflanzenarzt: So gießen Sie richtig

Sie sollten darauf achten, dass Sie den Kurkuma nicht mit zu viel Wasser versorgen. Staunässe kann die Wurzel verschimmeln lassen. Testen Sie deshalb regelmäßig mit Ihrem Finger, ob die Erde noch feucht ist, und geben Sie nur in kleinen Mengen Wasser nach.

"Die Erde sollte schon feucht sein, aber im Übertopf oder Übersetzer sollte kein Wasser drin stehen", weiß Wadas. Das Wasser sollte durchgehend ablaufen können. Dafür könne es sich empfehlen, im unteren Bereich eine Drainage zu legen. „Blähton oder ein paar Steinchen eignen sich, damit unten im Topf kein Wasser steht“, so der Pflanzenarzt.

Wie und wann erntet man Kurkuma?

"Kurkuma braucht ca. ein Jahr zum Wachsen", so der Pflanzenarzt. Ob dann direkt eine Wurzel zum Ernten dabei ist, ist nicht sicher. Denn das Anpflanzen von Kurkuma stellt eine wahre Herausforderung dar, erklärt Wadas.

Die bestehe vor allem darin, dass Kurkuma stark wetterabhängig wäre. Außerdem sei die Pflanze anfällig für Schädlinge wie Wollläuse. „Dadurch, dass Kurkuma eine tropische und eben keine heimische Pflanze ist, ist es schon ein bisschen schwieriger, aus meiner Erfahrung“, so Wadas. Wer zum Verzehr anpflanzt, dem empfiehlt der Pflanzenarzt, lieber auf Ingwer zurückzugreifen: "Das ist deutlich einfacher und hat eine bessere Erfolgschance."

Wer sich trotzdem an Kurkuma probieren möchte, kann, sobald die Blätter der Pflanze welk werden, die Wurzel vorsichtig ausgraben und nachschauen, ob sie sich für den Verzehr eignet.

Entweder verwenden Sie die geerntete Wurzel komplett oder pflanzen ein Ende Ihres Kurkumas in frischer Erde wieder ein.

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