Farbe, Konsistenz & Geruch

Katzenkot: Was er über die Gesundheit Ihrer Katze aussagen kann

Darauf sollten Sie beim Kot Ihrer Katze achten! Wir verraten, was Farbe und Konsistenz des Katzenstuhls bedeuten.

Katzenkot: Was er über die Gesundheit Ihrer Katze aussagen kann
Der Katzenkot muss ab und zu untersucht werden, um Krankheiten ausschließen zu können. Foto: GettyImages / Vstock LLC
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Der Kot einer Katze kann viel über ihre Gesundheit verraten. Beim Reinigen der Toilette Ihres Vierbeiners sollten Sie also ab und an einen genaueren Blick auf den Stuhl werfen – auch, wenn es im ersten Moment unappetitlich sein mag. Form, Konsistenz, Farbe und Geruch des Katzenkots können erste Warnsignale für eine ernsthafte Krankheit sein. 

So sieht gesunder Katzenkot aus

Das Häufchen Ihrer Katze sollte im besten Fall so aussehen: 

  • Eine braune Farbe 

  • Ein gleichmäßiges Würstchen

  • Die Konsistenz sollte fest, aber nicht hart sein. Etwa wie Knetmasse.

  • Ein leicht fauliger Geruch ist vollkommen normal

  • Ein- bis zweimal am Tag setzt die Katze Kot ab. Die Abstände sollten regelmäßig sein.

Katzenkot riecht grundsätzlich sehr streng. Ein leichtes Stinken ist daher ganz natürlich - wie auch bei Hunden oder Menschen. Das liegt vor allem daran, dass Katzen Fleischfresser sind und beim Abbau von Proteinen ein unangenehmer Geruch entstehen kann.

Sollte der Kot Ihrer Samtpfote stark von der oben geschilderten Beschreibung abweichen, kann eine Erkrankung der Auslöser hierfür sein. Es ist daher wichtig, das Ausgeschiedene Ihrer Katze ab und an zu untersuchen.

Liegt der letzte Kotabsatz länger als 36 Stunden zurück, spricht man von Verstopfung. Was dann hilft, erfahren Sie im Video. Der Artikel geht darunter weiter.

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Video: Glutamat

Hinterlassenschaften richtig untersuchen

Um den Kot aus dem Katzenklo zu untersuchen, benötigen sie ein passendes Schäufelchen. Schütteln Sie das überschüssige Katzenstreu ab und sehen Sie sich den Stuhl Ihres Tieres genauer an. Wenn Sie die Konsistenz untersuchen wollen, sollten Sie sich auf jeden Fall passende Handschuhe anziehen. Zu weicher Stuhl deutet auf (sich anbahnenden) Durchfall hin, zu harter Stuhl deutet auf eine Erkrankung des Dickdarms sein.

Bei freilaufenden Katzen ist es ein bisschen schwieriger, den Katzenkot zu untersuchen. Sehen Sie am besten im Garten nach und gehen Sie dann wie beim Katzenklo vor. Vorsicht: Denken Sie immer daran, dass gegebenenfalls auch andere Vierbeiner Ihren Garten besuchen können und dass es sich bei dem Kot daher nicht zwangsweise um den Ihrer Katze handelt. Am besten ist es, wenn Sie vorher beobachtet haben, dass Ihr Tier soeben ein Geschäft in Ihrem Garten verrichtet hat. So können Sie ausschließen, dass es sich um den Stuhl einer fremden Katze oder sogar eines Hundes handelt. 

Konsistenz und Farbe deuten

Das sagt die Farbe des Katzenkots aus
Das sagt die Farbe des Katzenkots aus. Foto: Collage von Liebenswert.de & iStock: IRYNA NASKOVA / Alfadanz

Der Kot einer Katze kann zum Beispiel etwas darüber aussagen, ob sie sich richtig ernährt oder ob das Tier gesund ist. Ein wichtiges Indiz hierfür sind, wie auch bei Hunden, zum Beispiel Farbe und Konsistenz.

Farbe:

  • Grün: Ist der Kot Ihrer Katze grün, liegt es wahrscheinlich daran, dass das Tier zu viel Gras oder Grünzeug gefressen hat. Stellen Sie sonst keine Symptome bei Ihrem Vierbeiner fest und normalisiert sich die Farbe des Kots nach ein paar Tagen wieder, besteht hier kein Grund zur Sorge.

  • Gelb: Ist der Stuhl Ihrer Katze gelb, spricht dies dafür, dass sie Beschwerden an der Leber oder der Bauchspeicheldrüse hat. Sie sollten einen Tierarzt aufsuchen. 

  • Weiß: Bei weißem Katzenkot kann es sein, dass Sie Ihrem Tier zu viel Knochen füttern. Der Stuhl kann bei sogenanntem "Knochenkot" so hart werden, dass er den Darm verletzt. Auch hier sollten Sie sich mit einem Tierarzt austauschen. Dieser gibt Ihnen Tipps für die richtige Ernährung.

  • Schwarz: Sogenannter Teerstuhl spricht für Blutungen im vorderen Verdauungstrakt. Das denaturierte Blut sorgt für die schwarze Färbung. Suchen Sie umgehend einen Tierarzt auf. 

  • Rot: Ist das Ausgeschiedene Ihres Haustieres rot, bedeutet das, dass der hintere Verdauungstrakt, also Rektum, Kolon oder Anusbereich blutet. Bei Blut im Stuhl sollten Sie eine Tierarztpraxis aufsuchen. Das gilt auch bei allen weiteren Tieren, wie zum Beispiel bei Hunden. 

  • Grau: Wenn der Katzenkot grau und/oder flüssig ist, spricht das dafür, dass die Bauchspeicheldrüse der Samtpfote erkrankt ist. Auch hier ist die Fachmeinung eines Arztes gefragt. 

  • Weiß gepunktet: Viele weiße kleine Punkte im Stuhl Ihrer Katze könnten Eier eines Bandwurmes sein. Dies kann nur ein Tierarzt diagnostizieren.

Doch nicht nur die Farbe, auch die Konsistenz gibt viel Aufschluss über den Gesundheitszustand Ihres Stubentigers. Deshalb sollte auch diese immer mal wieder überprüft werden.

Konsistenz: 

  • Klassischer Durchfall: Kann viele Ursachen haben. Sowohl Erkrankungen durch Viren oder Bakterien als auch eine Futterunverträglichkeit.

  • Flüssig: Kann in Kombination mit einer schwarzen Farbe auf Blutungen im Magen-Darm-Trakt hinweisen. 

  • Puddingartig: Könnte für eine Futtermittelintoleranz oder eine Darmentzündung sprechen. 

  • Klebrig und schleimig: Deutet auf die falsche Ernährung oder eine Entzündung im Dickdarm hin. 

  • Weich, schaumig, fettig, mit Schleim: Spricht für Wurm- oder Giardienbefall.

  • Klebrig, sehr fettig, mit stechendem Geruch: Nennt sich "Fettstuhl" und kann auf eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse hinweisen. 

  • Kleine trockene, harte Kotstücke: Kann an chronischer Verstopfung, Dehydration (zu wenig Wasser) oder auch dem falschen Futter liegen. Sind zusätzlich Haare in dem Stuhl enthalten, spricht das für sogenanntes "over-grooming". Ihre Katze putzt sich besonders viel und schluckt dabei eine Menge Haar.

  • Dünne Würstchen, die beim Absetzen viel Anstrengung erfordern: Kann bei einer Verengung des Dickdarms durch z.B. einen Tumor vorkommen. 

Wichtig: Die angegebenen Ursachen sind lediglich Anhaltspunkte dafür, was es sein könnte! Die richtige Diagnose, gefolgt von der notwendigen Behandlung, kann nur ein Fachmann stellen. Zögern Sie nicht mit dem Besuch der Praxis und klären Sie die veränderte Konsistenz des Katzenkots lieber so schnell wie möglich ab.

Wann sollte ich zum Tierarzt?

Unsere Expertin

Dr. Birgit Rüschoff, Fachtierärztin für Reptilien und Amphibien, ist seit 1990 selbständig in der tierärztlichen Gemeinschaftspraxis Altona. Seit Juni 2023 ist die Tierarztpraxis Altona Teil eines Praxisverbundes und wird jetzt unter dem Namen: Veternicum Altona GmbH geführt.

Behandlungsschwerpunkte: Internistik, Weichteiloperationen bei allen Kleintieren (Hunde, Katzen, Heimtiere, Reptilien, Amphibien, Fische, Insekten).

Alle weiteren Informationen unter www.tierarzt-hh-altona.de

"Wenn Blut im Stuhlgang ist, sollten Sie auf jeden Fall zum Tierarzt", rät Tierärztin Dr. Birgit Rüschoff im Liebenswert-Interview. Wenn sich lediglich die Konsistenz ändert, können Sie vorerst schauen, ob sich das Problem innerhalb von zwei Tagen normalisiert. Besteht es weiterhin bestehen, muss auch dann der Profi zu Rate gezogen werden.

So sammeln Sie Kotproben

Wenn Sie zum Tierarzt gehen, sollten Sie unbedingt eine Stuhlprobe mitbringen. Tierärztin Dr. Birgit Rüschoff erzählt im Liebenswert-Interview: "Unter dem Mikroskop kann dann direkt untersucht werden, ob und welche Krankheit vorliegt. Ohne Probe können auch wir Profis nur raten, was Ihrer Katze fehlt."

Wichtig ist, dass Sie die Stuhlprobe in einer kühlen, verschließbaren Box lagern und dass es sich um möglichst frischen Stuhl handelt. Besonders aussagekräftig kann es zudem sein, wenn Sie die Proben an zwei verschiedenen Tagen einsammeln. Beschriften Sie dann, von welchem Datum der Stuhl stammt, damit der Tiermediziner das Alter der Probe in seiner Untersuchung berücksichtigen kann. 

Als Behältnis können Sie entweder eine normale - sterilisierte! - Plastikdose oder aber ein spezielles Gefäß direkt vom Tierarzt bekommen. Die "Probefläschchen" unterscheiden sich bei Katzen und Hunden nicht voneinander und sind daher auch in vielen Tiergeschäften oder online erhältlich.

Katzenkot am besten täglich untersuchen

Sie können den Kot gerne täglich untersuchen. Wenn Sie die Katzentoilette ohnehin säubern, kann das ganz nebenbei passieren. Kotet Ihre Katze nur draußen? Dann schauen Sie einfach so oft wie möglich oder spätestens, wenn Sie andere Krankheitsanzeichen bemerken, nach den Hinterlassenschaften, Wenn Sie es einfacher haben wollen, können Sie Ihrer Katze mithilfe von Clickertraining angewöhnen, die Katzentoilette zu benutzen.

Warum Sie Handschuhe tragen sollten

Vorsicht beim Untersuchen des Katzenkots und beim Sammeln der Proben! Der Kot Ihres Tieres kann für Sie gefährlich werden. Es gibt nämlich einige Krankheiten, die sich bei Kontakt mit infiziertem Stuhl auch auf den Menschen übertragen können. Dazu gehören zum Beispiel: 

  • Salmonellose: Wenn Katzen sich bei Vögeln oder Mäusen mit Salmonellen infizieren, kann man sich über ihren Kot auch als Mensch anstecken. 

  • Wurmerkrankungen: Die Übertragung von Wurmeiern ist eher selten, da hierfür ein enger Kontakt mit dem Katzenkot erfolgen muss. Dies kommt, wenn dann eher bei Kindern vor, die beim Spielen im Garten unvorsichtig mit dem Stuhl umgehen. 

  • Kryptosporidiose: Wenn Menschen sich durch Katzenstuhl mit Kryptosporidien infizieren, leiden Sie an Durchfall. 

  • Toxoplasmose: Bei der Ansteckung mit Toxoplasmose-Erregern kommt es beim Menschen zu grippeähnlichen Symptomen. Der Erreger ist vor allem für schwangere Frauen gefährlich, da er zu Fehlgeburten oder zur Missbildung des Kindes führen kann. 

  • Giardien: Giardien sind einzellige Organismen, die neben Katzen auch bei Hunden und Menschen zu Durchfall führen. 

Aufgrund der übertragbaren Krankheiten ist es wichtig, dass Sie beim Untersuchen Handschuhe tragen und den Katzenkot auch aus Ihrem Garten entfernen oder verscharren. Ansonsten besteht gerade bei Kindern, die im Garten spielen, die Gefahr, dass Sie den Stuhl der Tiere anfassen und sich anstecken. Es gibt zudem weitere Vorsichtsmaßnahmen, die Sie beachten können, um die Gefahr einer Ansteckung zu minimieren.

So können Sie sich und andere schützen

Sie müssen keine Angst vor dem Zusammenleben mit Ihrer Samtpfote haben. Eine Ansteckung von der Katze auf den Menschen ist sehr selten. Es genügt in den meisten Fällen, allgemeine Hygienemaßnahmen einzuhalten, um eine Infektion so gut wie auszuschließen. 

  • Waschen Sie sich vor jedem Essen gründlich die Hände.

  • Lassen Sie den Katzenkot so schnell wie möglich von einem Tierarzt kontrollieren, wenn Ihnen etwas Besonderes auffällt. 

  • Vermeiden Sie, dass Ihre Samtpfote Sie ableckt – vor allem im Gesicht. 

  • Halten Sie Gebrauchsgegenstände wie Besteck, Teller oder Zahnbürsten von Ihrem Vierbeiner fern. 

  • Lassen Sie Ihre Katze bestenfalls nicht in Ihrem Bett schlafen und stellen Sie Ihr dafür einen bequemen eigenen Schlafplatz zur Verfügung.

  • Reinigen Sie das Katzenklo mindestens einmal am Tag.

  • Die Katzentoilette sollten Sie außerdem mindestens einmal im Monat mit kochendem Wasser und Reinigungsmittel säubern. 

  • Tragen Sie beim Putzen des Katzenklos oder der Entsorgung des Stuhls aus dem Garten immer Handschuhe.

  • Decken Sie Sandkästen in Ihrem Garten ab, damit die Katze nicht auf dumme Gedanken kommt. 

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