Katzengesundheit

Fellwechsel bei Katzen: Darauf sollten Sie achten

Die meisten Katzen wechseln ihr Fell zweimal im Jahr. Diese Zeit kann sehr stressig für Ihren Stubentiger sein. So können Sie helfen. 

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Was versteht man unter Fellwechsel?

"Fellwechsel" bezieht sich auf den Prozess, bei dem eine Katze ihr altes Fell abwirft und neues Fell wächst. Dies ist ein normaler Teil des Wachstums- und Pflegeprozesses bei Katzen.

Der Fellwechsel kann je nach Rasse und Umweltbedingungen unterschiedlich oft im Jahr stattfinden. Es gibt auch Katzen, die weniger oder kaum Haare verlieren oder gar keinen Fellwechsel haben. Wie viel eine Katze haart, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Der Fellwechsel ist nicht mit dem Haarausfall zu verwechseln, den ihre Katze über das ganze Jahr und tagtäglich hat. 

Faktoren, die den Fellwechsel beeinflussen können, sind das Alter, die Jahreszeit, die Hormonproduktion und die Gesundheit der Katze. 

Wann wechseln Katzen ihr Fell?

Rechnen Sie damit, zwischen April und Oktober, vermehrt Haare Ihrer Katze Zuhause zu finden. 

Die meisten Katzen wechseln ihr Fell nämlich im Frühling und Herbst, aufgrund der steigenden oder sinkenden Temperaturen. Ihrem Körper wird ein Signal gesendet, was dazu führt, dass sie vermehrt Fell verlieren oder neues Fell wächst

Hunde wechseln Ihr Fell übrigens ebenfalls zweimal im Jahr. Lesen Sie hier mehr dazu: Fellwechsel beim Hund: Die richtige Pflege und Unterstützung

Doch wie funktioniert das genau?

Das Hormon Melatonin steuert den Tag- und Nachtrhythmus. Wenn es im Herbst draußen immer dunkler und das Tageslicht weniger wird, steigt die Produktion des Hormons an. Das äußert sich schließlich darin, dass Ihrem Vierbeiner mehr und dickeres Unterfell wächst.

Im Sommer passiert genau das Gegenteil und Ihr Tier verliert diese Haare wieder, um sich an die neue Jahreszeit anzupassen. In dieser Zeit haaren Katzen am extremsten. 

Fellwechsel bei Katzen
Wenn Katzen ihr Fell verlieren, können sie die Unterstützung Ihres Frauchens und Herrchens benötigen. Foto: iStock/MilenaKatzer

Bei einigen Katzen kann es sogar dazu kommen, dass sich das Fell mit dem Jahreswechsel heller oder dunkler färbt. Dafür ist eine vermehrte Produktion des Farbstoffs Melanin verantwortlich, die ausgelöst wird, wenn die Haut vermehrt der Sonne ausgesetzt ist. 

Wie lange dauert der Fellwechsel?

Wenn Sie eine Freigänger-Katze haben, wird der Fellwechsel bei ihr circa sechs bis acht Wochen in Anspruch nehmen. Bei Wohnungskatzen dauert es länger, was daran liegt, dass sie weniger extremen Temperaturen ausgesetzt sind. 

Die Temperatur bestimmt nicht nur die Dauer des Fellwechsels, sondern auch die Dichte des Fells. Je kälter es ist, desto schneller und dichter wächst das Fell. Genau so andersherum.

So ist es durchaus möglich, dass Katzen - je nach Temperatur - weniger oder mehr haaren

Lernen Sie Ihre Katze besser zu verstehen und Zeichen richtig zu deuten:

Fellwechsel: Darauf sollten Sie achten

Wenn Ihr Tier haart, scheint dies von außen kaum ein Problem dazustellen. Tatsächlich ist dem aber nicht so. Denn während des Fellwechsels muss der Körper einer Katze eine enorme Leistung erbringen.

Starke Erschöpfung

Der Stoffwechsel läuft auf Hochtouren und verbraucht viele Ressourcen. Das führt nicht nur dazu, dass Ihr Tier haart, sondern auch zu Erschöpfung. In der Zeit, in der Ihrem Stubentiger neue Haare wachsen oder er viele alte Haare verliert, ist er deshalb auch auf Ihre Unterstützung angewiesen

Abwehrkräfte sind geschwächt

Außerdem ist Ihr Vierbeiner in der Zeit des Fellwechsels deutlich anfälliger für Infektionen, denn die Abwehrkräfte sind während des Fellwechsels geschwächt. 

Verfilzte Haare bieten Nährboden für Parasiten

In der Zeit des Fellwechsels kommen die Stubentiger mit dem Putzen der Haare oft kaum hinterher. Sind es einfach zu viele, können diese auch gern mal verfilzen. Dann kann Ihr Tier gesundheitliche Probleme bekommen.

Denn verfilzte Haare sind der ideale Nährboden für lästige Parasiten. Im schlimmsten Fall kann es aufgrund des Befalls dann zu starkem Juckreiz sowie Entzündungen kommen, die beispielsweise Hauterkrankungen nach sich ziehen können.

Um dem vorzubeugen, empfiehlt es sich, Ihrem Liebling unter die Arme zu greifen und ihn oder sie regelmäßig zu bürsten. Weitere Tipps, wie Sie Ihre Katze beim Fellwechsel unterstützen können, finden Sie im nächsten Kapitel

Magen-Darm-Probleme

Auch wenn Ihr Tier extrem haart und viel Fell auf dem Boden landet, kann es passieren, dass es bei der Fellpflege zu viele Haare zu sich nimmt. Das kann wiederum dazu führen, dass sich diese im Magen-Darm-Trakt zu Haarballen verkleben

Diese verklebten Haare können dann die Verdauungsfunktion einschränken. Dies kann schwere gesundheitliche Folgen haben, wie beispielsweise einen Darmverschluss. In diesem Fall sollte umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden!

Häufige Symptome eines Darmverschlusses sind unter anderem: 

  • Erbrechen

  • Durchfall

  • Futterverweigerung

Sollten Sie eines dieser Symptome bei Ihrer Katze feststellen, empfiehlt es sich in jedem Fall einen Tierarzt aufzusuchen, um die genaue Ursache abzuklären.

Umso wichtiger ist es, vorzubeugen und es erst gar nicht so weit kommen zu lassen. Ein mögliches Hilfsmittel gegen Haarballen ist Katzengras. Doch es gibt noch weitere Möglichkeiten. 

Katze haart extrem - Was tun?

Fellwechsel ist nur ein möglicher Grund dafür, warum Katzen plötzlich viele Haare verlieren können.

In den meisten Fällen ist der Haarausfall kein Grund zur Sorge, bemerken Sie jedoch, dass die Haare Ihrer Katze immer weniger werden oder sogar kahle Stellen zu sehen sind, sollten Sie einen Experten zu Rate ziehen, um den Grund für den Haarausfall abzuklären. 

Hat Ihre Katze Haarausfall, kann auch ein Parasitenbefall, eine Infektion, eine Stoffwechselerkrankung oder eine hormonellen Umstellung der Grund dafür sein.

Wenn Ihre Katze extrem haart, gibt es einige Möglichkeiten Ihrer Samtpfote gleichzeitig etwas Gutes zu tun.

So können Sie Ihre Katze beim Fellwechsel unterstützen

Es ist wichtig, dass Katzenbesitzer den Haarausfall ihrer Tiere beobachten und sie regelmäßig bürsten, um ein Verfilzen des Fells zu vermeiden und die Gesundheit der Haut zu fördern.

Katze wird gestreichelt
Es gibt einige Tipps, mit denen Sie Ihrer Katze die Fellpflege erleichtern und ihr so Stress ersparen. Foto: iStock/Nitiphonphat

Um den Fellwechsel Ihrer Katze zu erleichtern, können Sie folgende Tipps befolgen:

  1. Regelmäßiges Bürsten: Bürsten Sie Ihren Stubentiger regelmäßig, um die losen Haare zu entfernen und Verfilzungen vorzubeugen. Regelmäßige Fellpflege lohnt sich gerade bei Langhaar-Katzen. Angenehmer Nebeneffekt: Schönes Fell!

  2. Gesunde Ernährung: Stellen Sie sicher, dass Ihre Katze eine ausgewogene Ernährung erhält, um ihr Fell gesund zu halten. Faserreiches Futter empfiehlt sich besonders, da es die Verdauungsfunktion unterstützt und Haarbällen entgegenwirkt. Faserreiches Futter ist übrigens nicht nur für den Fellwechsel geeignet. Dieses Futter hilft auch Katzen, die an Durchfall, Übergewicht oder Diabetes leiden.

  3. Hydratation: Stellen Sie sicher, dass Ihr Liebling ausreichend Wasser zu sich nimmt, um eine gesunde Haut und ein gesundes Fell zu fördern.

  4. Regelmäßiger Tierarztbesuch: Lassen Sie Ihr Haustier regelmäßig von einem Tierarzt untersuchen, um gesundheitliche Probleme, die den Fellwechsel beeinflussen können, frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

  5. Spielzeug und Beschäftigung: Halten Sie Ihre Katze beschäftigt, um Stress zu vermeiden, der den Fellwechsel beeinflussen kann.

6. Geeignete Umgebung: Stellen Sie sicher, dass die Umgebung Ihrer Katze für ihr Wohl geeignet ist, indem Sie eine gute Luftfeuchtigkeit und Temperatur aufrechterhalten.

Wichtig: Trotz aller Vorbeugung und Vorsicht sollten Sie diese Tipps nie als Ersatz für eine Beratung durch einen Tierarzt ansehen.

Wenn Sie sich unsicher sind, ob es Ihrer Katze gut geht oder sie sich während des Fellwechsels plötzlich anders verhält als sonst, sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt. Nur er kann die genaue Ursache abklären und eine geeignete Behandlung einleiten. 

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