Darmgesundheit

Gesund älter werden: So bleiben Darm und Verdauung im Alter fit

Je älter man wird, desto eher zwickt es im Bauch. Doch oft reichen schon kleine Veränderungen, damit es Darm und Verdauung auch im Alter wieder besser geht.

Gesund älter werden: So bleibt der Darm im Alter fit
Mit dem Älterwerden sollte vor allem dem Darm besonders viel Aufmerksamkeit gewidmet werden. Foto: Srisakorn / iStock
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Tagtäglich schuftet der Darm und leistet dabei Erstaunliches. Er verdaut nicht nur die Nahrung, sondern trainiert auch das Immunsystem und beeinflusst sogar die Gefühlswelt. Davon bekommen wir meist nichts mit – abgesehen von gelegentlichem Grummeln und Glucksen. Doch mit dem Alter ändert sich das. Senioren leiden bis zu fünfmal häufiger unter Darmbeschwerden. Das ist nicht nur unangenehm, sondern beeinflusst auch das ganze Leben. Viele, die an heftigen Blähungen oder unberechenbarem Durchfall leiden, ziehen sich aus Angst und Scham aus dem gesellschaftlichen Leben zurück. Aber auch Verstopfungen können die Lebensqualität massiv einschränken.

Der Darm verändert sich im Alter

Warum sind gerade Ältere so viel häufiger von Darmproblemen betroffen? Eine Ursache: Der Alterungsprozess macht auch vor den Organen nicht halt. Im Dickdarm bauen die Muskeln ab, die den Speisebrei fortbewegen. Daher kommt es häufiger zu Verstopfungen. Auch die Darmflora verändert sich bei vielen Menschen. Gute Bakterien werden weniger, dafür steigt die Zahl derer, die Verstopfungen, Durchfälle und Blähungen verursachen können.

Was können Sie dagegen tun?

Zum einen: mehr trinken. Eineinhalb bis zwei Liter am Tag dürfen es sein. Die Flüssigkeit hilft, den Stuhl weich zu halten und erleichtert dem Darm dadurch den Transport. Tipp: Morgens die gewünschte Trinkmenge rausstellen. So haben Sie immer im Blick, wie viel Sie noch trinken sollten. Die Darmflora können Sie wieder aufbauen, wenn Sie Ihre "guten" Darmbakterien mit den richtigen Lebensmitteln füttern. Welche Lebensmittel das sind, zeigen wir im Video (Artikel wird darunter fortgesetzt):

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Auswirkung von Medikamenten auf die Verdauung

Eine weitere Ursache für eine verschlechterte Darmgesundheit können Nebenwirkungen von Medikamenten sein. So hemmen Betablocker gegen Bluthochdruck und Schmerzmittel die Verdauung. Hier hilft es oft, mehr Ballaststoffe zu essen, zum Beispiel Vollkorn-Produkte. Wer die nicht gut verträgt, kann auch Weizenkleie oder Flohsamen ausprobieren. Darüber hinaus macht Bewegung den Darm wieder mobil.

Chronische Krankheiten des Darms

Gerade im Alter belasten Krankheiten häufiger die Gesundheit. Was viele nicht wissen: Einige können sogar den Darm beeinträchtigen. So sind Verstopfungen zum Beispiel eine typische Begleiterscheinung von Parkinson, Multipler Sklerose (MS) oder Depressionen. Ein Bandscheibenvorfall im unteren Rücken kann die Verdauung lahmlegen, wenn er auf die Nerven drückt, die den Darm steuern. Da die Schilddrüse Hormone produziert, welche die Darmtätigkeit regulieren, kann eine Überfunktion mit Durchfällen, eine Unterfunktion mit Verstopfung einhergehen.

Was können Sie tun?

Zuerst sollten Sie die Grundkrankheit behandeln lassen. Da chronische Leiden auch die Seele belasten, kann eine Psychotherapie Linderung bringen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt.

Dem Darm zuliebe öfter mal aufs Rad umsteigen

Ein entscheidender Grund, warum viele Menschen unter Verstopfungen leiden, ist mangelnde Bewegung. Wer viel sitzt oder liegt, nimmt der Verdauung den Schwung. Um die Darmtätigkeit anzuregen und somit Verstopfungen zu verhindern, sollten Sie sich regelmäßig bewegen: Idealerweise mindestens 10.000 Schritte am Tag. Um dieses Ziel stets im Blick zu behalten, hilft ein Schrittzähler (als Armband zum Beispiel von Narkosite, um 15 Euro, hier zu kaufen). Ein täglicher, rund 30-minütiger Spaziergang, aber auch jede andere Art von Aktivität, wie zum Beispiel Schwimmen oder Gymnastik, helfen der Verdauung, wieder in Schwung zu kommen.

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Quelle: Woche heute