Darmgesundheit

Was der Geruch des Stuhlgangs über die Gesundheit verrät

Der Geruch des Stuhlgangs sagt viel über unsere Gesundheit aus. So erkennen Sie, ob es Ihrem Darm gut geht.

Wie Stuhlgang riecht verrät viel über die Gesundheit.
Wie Stuhlgang riecht verrät viel über die Gesundheit. Foto: Lin Shao-hua / iStock
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Der Stuhlgang verrät viel über die Darmgesundheit

Ein Thema, mit dem sich die wenigsten gerne beschäftigen, Stuhlgang. Dabei ist es sehr hilfreich, sich mit der eigenen Verdauung zu beschäftigen. Denn der Stuhlgang sagt sehr viel über die Gesundheit aus. So können beispielsweise die Farbe des Stuhls, die Konsistenz oder die Häufigkeit auf bestimmte Erkrankungen oder Mängel hindeuten.

Hier finden Sie unsere Stuhlgang-Themen im Überblick:

Welche Hinweise der Geruch von Kot geben kann

Neben den oben genannten Merkmalen kann auch der Geruch unseres Stuhls etwas über unseren Gesundheitszustand verraten. Auch wenn eins leider direkt vorweggenommen werden muss: Egal wie gesund wir sind, unsere Ausscheidungen werden nie nach Sommerblumen duften. Allerdings sollte Kot, fachsprachlich auch Fäzes genannt, bei gesunden Menschen nie stark stinken, unabhängig davon, was zuvor gegessen worden ist. Insbesondere ein veränderter Geruch sollte daher beobachtet und gegebenenfalls medizinisch abgeklärt werden.

Erfahren Sie von unseren Medizinkolleg*innen von Praxis Vita, was hinter Bauchschmerzen nach dem Stuhlgang stecken könnte.

Wenn der Stuhlgang nach Schwefel oder faulen Eiern riecht

Nachdem Verzehr schwer verdaulicher Lebensmittel, wie beispielsweise verschiedener Kohlsorten, Milchprodukten oder Fleisch, die viel Sulfur enthalten, entstehen Gase und es kann zu einer stärkeren Geruchsentwicklung kommen. Oft wird der Geruch mit fauligen Eiern assoziiert. Grund zur Sorge muss jedoch nicht bestehen. Hält der Geruch auch nach einer gezielten Ernährungsumstellung länger an, sollten Sie medizinisch abklären lassen, warum es in Ihrem Darm zu vermehrten Fäulnisprozessen kommt.

Stuhlgang riecht sauer: Daran könnte es liegen

Ein sauer riechender Stuhl wird in erster Linie durch Gärungsvorgänge hervorgerufen. Hat der Stuhlgang über einen längeren Zeitraum einen sauren Stuhl-pH, kann die Darmschleimhaut geschädigt werden. Der Körper ist dann anfälliger für Infekte und kann mit Unverträglichkeiten reagieren. In diesem Stadium sollten Sie unbedingt eine*n Mediziner*in zu Rate ziehen. Ein säuerlich riechender Stuhl kann außerdem im Zusammenhang mit dem sogenannten Fettstuhl auftreten. Die Kotkonsistenz ist hier meist klebrig und es besteht ein Problem in der Verdauung von Fetten. Hierfür werden Gallensäure und Flüssigkeit aus der Bauchspeicheldrüse benötigt. Liegt zum Beispiel eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse vor, kann es zu säuerlich riechenden Fettstühlen kommen. Außerdem können Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) , Kohlenhydratunverträglichkeit oder chronisch entzündliche Darmerkrankungen ursächlich sein. Geht der sauer riechenden Stuhlgang mit weiteren Symptomen wie Bauchschmerzen, Blähungen oder Durchfall einher, sollten Sie unbedingt Ihre Hausarztpraxis aufsuchen.

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Stuhlgang riecht nach Ammoniak: Das sollten Sie wissen

Ammoniak, die chemische Verbindung zwischen Stickstoff und Wasserstoff (NH3), gilt als gefährliches Zellgift, weil es die Fähigkeit besitzt, Zellen und Gewebe zu schädigen (Zytotoxität). Bei einem erhöhten Konsum von Fleisch oder anderen Eiweißen, gelangen die tierischen Proteine in den Dickdarm und müssen dort von Fäulnisbakterien zu Ammoniak verstoffwechselt werden. Ein hoher Proteinkonsum sorgt für ein alkalisches Dickdarmmilieu und geht mit einer hohen Ammoniakbelastung einher. Um das entstandene Ammoniak aus dem Organismus zu leiten, muss es von der Leber abgebaut und anschließend über den Dickdarm ausgeschieden werden, auch die Niere ist an der Ausscheidung des Giftes beteiligt. In einem gesunden, sauren Darmmilieu bildet sich aus Ammoniak das ungiftige Ammoniumsalz, welches über den Stuhl ausgeschieden werden kann. Ein gesunder Darm hilft also erheblich bei der Verstoffwechselung von Proteinen und der Ausscheidung des dabei entstehenden Zellgifts Ammoniak und entlastet Leber und Niere. Riecht der Stuhlgang bei der Ausscheidung stark nach Ammoniak sollten Sie also unbedingt einen ärztlichen Rat einholen und das weitere Vorgehen besprechen!

Ist die Ammoniakbelastung im Körper zu hoch oder die Leber durch Vorerkrankungen, wie eine Leberzirrhose in ihrer Funktion eingeschränkt, verbleibt das Ammoniak im Blut und kann über die Blut-Hirn-Schranke ins Gehirn gelangen und dort ab einer gewissen Menge zu erheblichen Schädigungen führen. Betroffene Patient*innen können infolgedessen an einer Hepatischen Enzephalopathie (HE) erkranken.

Im Internet ist immer wieder von Stoma-Patient*innen zu lesen, die beim Entleeren ihres Beutels über einen starken Ammoniak-Geruch klagen. Dieses Phänomen soll vor allem bei Betroffenen mit einem künstlichen Dünndarmausgang, dem sogenannten Ileostoma auftreten. Da der Stuhl hier bereits bevor er in die Dickdarmpassage gelangt, ausgeleitet wird, ist er in der Regel flüssig. Sollten Sie ähnliche Beobachtungen machen, fragen Sie Ihren behandelnden Arzt oder Ihre Ärztin bitte gezielt nach dem Ammoniak-Geruch und bitten um Aufklärung. Möglicherweise kann eine proteinarme Ernährung mit weniger Fleisch hier sinnvoll sein.

Lesen Sie auch: Lebererkrankungen vorbeugen: So schützen Sie das wichtige Organ

Wann sollte ein Arzt konsultiert werden?

Gelegentliche Schwankungen was den Duft der eigenen Ausscheidungen anbetrifft sind völlig normal. Sollte der Stuhlgang jedoch über einen längeren Zeitraum stark riechen und beispielsweise eine faulige Note mitschwingen, sollte über eine Umstellung der Ernährung nachgedacht werden. Bringt diese Maßnahme keine Besserung, sollte ein Arzt konsultiert werden. Auch wenn Schmerzen oder Krämpfe und Beschwerden wie Müdigkeit oder Appetitverlust mit den unangenehmen Gerüchen einhergehen, sollte ein ärztlicher Rat eingeholt werden. Übelriechender Stuhlgang könnte auf Erkrankungen des Darms oder auf Unverträglichkeiten hinweisen.

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