Was darf ich an Karfreitag essen?
Karfreitag ist Fastentag, oder nicht? Was Sie am Freitag vor Ostern essen dürfen und was nicht, lesen Sie hier.
Was wird an Karfreitag gefeiert?
Karfreitag gilt als einer der wichtigsten Feiertage in der christlichen – und besonders in der katholischen – Kirche. An diesem Tag wurde der Bibel zufolge Jesus gekreuzigt und durch sein fleischliches Opfer die Menschheit erlöst. Drei Tage später, am heutigen Ostern, ist er wieder auferstanden. Seither gedenken viele Menschen am Freitag vor Ostern des Sterbens Jesu und besinnen sich auf die Leiden Christi am Kreuz. An Ostern selbst wird kurz danach der Auferstehung Jesu von den Toten gedacht.
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Darum gilt er als stiller Feiertag
In Deutschland gelten an bestimmten Feiertagen besondere Auflagen, wie das sogenannte Tanzverbot. Darunter fallen sämtliche Tanz- Sport und bestimmte Unterhaltungsveranstaltungen. Noch heute gibt es deshalb in allen Bundesländern gewisse Bestimmungen, die das Tanzverbot entweder ganztägig aussprechen oder in verschiedenen Zeiträumen definieren. Doch dürfen die Bundesländer per Feiertagsgesetz selbst entscheiden, welche Veranstaltungen wann erlaubt sind.
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Warum fasten Christen an Karfreitag?
Das große Fasten beginnt für Christen mit dem Aschermittwoch. Traditionell sollen Katholiken in der Fastenzeit vom Aschermittwoch bis Ostern sowie an allen Freitagen kein Fleisch essen. An Aschermittwoch und Karfreitag ist nur eine Hauptmahlzeit erlaubt. Wichtig sei ein spürbarer Verzicht, der bewusst erlebt werde.
Das darf man an Karfreitag essen
In der Fastenzeit wird der Karfreitag als Abstinenztag bezeichnet. Die Abstinenz signalisiert die Bereitschaft, Jesus Leiden nachzufühlen und gleichzeitig Buße zu tun. Heutzutage ist die katholische Kirche allerdings deutlich lockerer, was die Einhaltung der Abstinenz, beziehungsweise die Auslegung dieses Fastentages angeht. Im Mittelpunkt steht hier statt Essensvorschriften die Buße, die jeder Gläubige tun soll. Beim Thema Fleisch nimmt es die Kirche besonders ernst.
Die Deutsche Bischofskonferenz verweist darauf, dass katholische Christen zwischen 18 und 59 Jahren am Tag der Abstinenz eine normale "Stärkung" einnehmen und zwei Mal eine kleine Stärkung essen dürfen. Auf Fleisch soll an Karfreitag komplett verzichtet werden. Es gibt aber Ausnahmen für Kranke, Reisende und all jene, die durch andere Umstände an der Abstinenz gehindert werden.
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Warum darf ich kein Fleisch essen?
An Ostersonntag und Ostermontag ist es üblich, ein großes Festessen mit der ganzen Familie zu zelebrieren. Hingegen geht der Karfreitag mit einigen Regeln und Bräuchen einher – unter anderem mit dem Verzicht auf Fleisch. Dies ist darauf zurückzuführen, Jesus fleischlichem Opfer zu gedenken. In der orthodoxen Kirche sind sogar alle tierischen Produkte wie Fleisch, Fisch, Ei und Milch verboten.
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Früher waren die Regeln zum Fleischverzicht noch viel strenger. Doch 1967 lockerte Papst Paul VI. die Regeln des strengen Fastentages. In den USA, Österreich und den Niederlanden gibt es keine Regelung mehr zum Fleischverzicht. In Deutschland darf jeder Katholik für sich individuell entscheiden, ob er am Freitag vor Ostern Fleisch isst oder nicht. Doch tatsächlich ist in der katholischen Tradition jeder Freitag ein Gedenktag an Karfreitag und sollte daher immer als kirchlicher Bußtag gesehen werden. Laut der Weisungen zur Bußpraxis des Bistums Augsburg "ist jeder Katholik vom vollendeten Lebensjahr bis zum Lebensende zu einem Freitagsopfer verpflichtet".
Warum ist Fisch an erlaubt?
Fisch fällt im Gegensatz zu Fleisch nicht unter das Abstinenzgebot und findet sich bei vielen als gerngesehene Gast in zahlreichen Rezepten zum Feiertag wieder. Kein Wunder, denn Fisch ist schließlich nicht nur lecker und dank der Omega-3-Fettsäuren auch noch gesund. Der Fisch war außerdem das Symbol, mit dem sich Christen in Zeiten der Verfolgung untereinander zu erkennen gaben. Auf Griechisch heißt Fisch Ichtys. Diese sind wiederrum die Anfangsbuchstaben von Iesous Christos Theou Hyios Soter - übersetzt: Jesus Christus, Gottes Sohn, Erlöser. Auch heute ist der Fisch als christliches Zeichen zum Beispiel auf Autos oder Türen zu sehen.
3 Fisch-Rezepte für Ihr Essen an Karfreitag
Sie wollen an Karfreitag gerne auf Fleisch verzichten, wissen aber noch nicht genau, was Sie stattdessen essen sollen und wollen? Dann helfen Ihnen diese Rezepte* sicher weiter.
Rezept für Kabeljau auf Gemüse
Zutaten für 2 Personen:
2 Möhren
1 Stange Porree (Lauch)
Salz
je 2 Stiele Petersilie und Dill
2 TL Olivenöl
Pfeffer
400 g Kabeljaufilet
Meersalz
je 1 Bio-Orange und Limette
Pergamentpapier
Zubereitung:
Möhre und Porree in Scheiben schneiden, in Salzwasser circa fünf Minuten garen, abtropfen.
Kräuter hacken, mit Öl verrühren, mit Pfeffer würzen.
Gemüse und Fisch auf Pergamentpapier legen, mit Öl beträufeln und mit Salz bestreuen. Orange und Limette in Scheiben schneiden, darauflegen.
Papier verschließen, im Ofen bei 200 Grad circa 15 Minuten backen.
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Seelachs-Pfanne: Das leckere Rezept
Zutaten für 2 Personen:
350 g Seelachsfilet
2 rote Paprika
400 g Zucchini
2 TL Öl
400 g stückige Tomaten
Salz
Pfeffer
Zubereitung:
Das Seelachsfilet und die Paprika würfeln. Die Zucchini in Scheiben schneiden.
Alles in zwei Teelöffeln Öl anbraten. Mit den stückigen Tomaten ablöschen, aufkochen, würzen.
Rezept zum Schlemmen: Mangold mit Lachsforelle
Zutaten für 2 Personen:
200 g Lachsforellenfilet
Salz
Pfeffer
1/2 Zitrone,
etwas Dill
250 g Kartoffeln
1 EL Öl
je 1/2 gelbe, 1/2 rote Paprika
200g Mangold
2 TL Honig
100 ml Gemüsebrühe
1 EL Kürbiskerne
Zubereitung:
Paprika und Mangold klein schneiden.
Fisch salzen und pfeffern. Mit Zitronenscheiben und Dill im Backofen bei 225 Grad etwa 15 Minuten garen.
Kartoffeln würfeln und acht Minuten in Öl braten. Mit Paprika, Salz und Pfeffer würzen, dann das Gemüse hinzufügen und drei Minuten mitbraten.
Honig und Brühe zufügen und vier Minuten köcheln lassen. Mit Kürbiskernen bestreut servieren.
Ab Ostersonntag darf dann wieder richtig geschlemmt werden!
* Quelle der Rezepte: Alles für die Frau