Anders als in der Serie

Sturm der Liebe: Dieter Bach findet Heiraten "nicht so wichtig"

Im Interview äußert sich 'Sturm der Liebe'-Star Dieter Bach (56) zum Thema Ehe und seinem Wunschende für Christoph Saalfeld.

Schauspieler Dieter Bach in München.
Schauspieler Dieter Bach bei einer Theaterpremiere im Februar 2020 in München. Foto: imago images / Future Image
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Eigentlich möchten wir uns noch gar nicht vorstellen, dass der charismatische Christoph Saalfeld eines Tages den Fürstenhof von 'Sturm der Liebe' verlassen könnte, doch mit einigen vielversprechenden Ideen macht uns Darsteller Dieter Bach den Abgang von Christoph fast doch ein bisschen schmackhaft.

Im Interview zum großen Serienjubiläum blickt der Schauspieler auf seine bisherige 'Sturm'-Zeit zurück und er verrät außerdem, was ihm in Bezug auf Familie und Partnerschaft wichtig ist.

Dieter Bach würde Christoph Saalfeld gern "in die Wüste schicken"

Liebenswert: Der 15. Geburtstag von 'Sturm der Liebe' steht kurz bevor. Was glauben Sie, was den langanhaltenden Erfolg der Serie ausmacht?

Dieter Bach: Ich habe tatsächlich gerade erst darüber nachgedacht, als wir eine sehr spannende Szene im Wald gedreht haben. Der Himmel war strahlend blau und es wehte ein fast mystischer Wind, der eine ganz besondere Stimmung geschaffen hat. Da ist mir bewusst geworden, dass 'Sturm der Liebe' wirklich ein Märchen ist und es einfach Spaß macht, dieses zu erzählen. Beim Dreh im Wald war man quasi mittendrin. Dass nicht noch der böse Wolf um die Ecke gekommen ist, hat noch gefehlt, wobei ich das als Christoph ja in vielen Fällen selbst bin (lacht). Ich glaube, das ist die Faszination, die auch für unsere Zuschauer den Reiz von 'Sturm der Liebe' ausmacht. Die Serie spielt gewissermaßen in einer realen Märchenwelt und behandelt Themen, die größer als das Leben sind. Was bei uns passiert, erlebt man normalerweise in drei Leben nicht (lacht). Intensive Gefühle, Dramen und melodramatische Szenen in schöner Landschaft – das wollen die Menschen sehen.

Sie sind schon seit drei Jahren fester Teil der Telenovela und haben als Christoph Saalfeld einiges erlebt: zum Beispiel das Locked-in-Syndrom, einen Flugzeugabsturz und jetzt den erbitterten Kampf gegen Ariane, der zu seinem finanziellen Absturz führte. Was ist, Stand heute, Ihr persönliches Highlight aus Ihrer Zeit beim 'Sturm'?

Natürlich gibt es mehrere Highlights, aber vom Dreh und der Geschichte her sticht der Absturz über den Karpaten schon heraus. Das war einfach eine sehr intensive Arbeit – was das Physische (von der Kälte her) angeht, aber auch bezogen auf die konzentrierte Zweiergeschichte zwischen Eva und Christoph, also das Spiel von Uta [Kargel] und mir. Es gibt aber noch ein Erlebnis, das auf einer anderen Ebene und auch für mich als Mensch sehr ergreifend war: die sehr, sehr schöne Hochzeit von Larissa [Marolt] und mir, also von Alicia und Christoph. Wenn man nicht gerade Christoph Saalfeld heißt, heiratet man ja in der Regel nicht so oft (lacht). Die Produktion hat das auch toll inszeniert, der Dreh hatte etwas wahnsinnig Positives und eine große Leichtigkeit. Das war wirklich schön, zumal ich ja auch eine wunderbare Partnerin hatte.

Gibt es etwas Bestimmtes, das Sie sich für Christoph wünschen oder was Sie in dieser Rolle gern noch spielen würden?

Die letzten drei Jahre über bin ich schon sehr glücklich damit gewesen, was ich spielen durfte und auch das, was jetzt noch auf mich zukommt, lässt kaum Wünsche offen. Aber natürlich wäre ein ähnliches Erlebnis wie der Karpaten-Flugzeugabsturz in einer anderen Umgebung reizvoll – vielleicht schicken wir Christoph zur Abwechslung mal in die Wüste (lacht). Irgendwohin, wo es warm ist. Vielleicht auf eine einsame Insel: Gestrandet wie Tom Hanks im Film 'Cast Away' ('Verschollen'). Drei Folgen 'Sturm der Liebe' nur mit Christoph Saalfeld – das wäre doch großartig! (lacht laut)

Was sich Dieter Bach für seinen 'Sturm der Liebe'-Abschied wünscht

Oh ja, das klingt verlockend! Aber so viel Spaß er uns allen auch bereitet: Eines Tages droht womöglich Christoph Saalfelds Ende bei 'Sturm der Liebe'. Wie sähe das Ihrer Meinung nach aus: Sollte er etwa einen tragischen Serientod sterben?

Ich finde, Christophs Abschied sollte etwas Geheimnisvolles haben. Es wäre spannender, wenn Christoph verschwinden würde und man das Gefühl hätte, er könnte wieder zurückkehren. Christoph ist in gewisser Weise eine graue Eminenz, die durchaus noch Einfluss auf den Fürstenhof haben könnte, auch, wenn er woanders wäre – oder man glauben würde, er könnte theoretisch noch existieren. Einen Abgang, bei dem viele Fragen offenbleiben, fände ich reizvoller für ihn als einen dramatischen Tod.

Sehen Sie hier, welches Drama den Fürstenhof von 'Sturm der Liebe' bald erwartet (Artikel geht unten weiter):

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Video: Glutamat

In Ihrer Zeit bei 'Sturm der Liebe' haben Sie ja schon viele Kolleginnen und Kollegen kommen und gehen sehen. Welcher Abschied war für Sie besonders traurig?

Wenn man sich gut versteht, verabschiedet man sich ja zum Glück nur am Set und für den Moment. Auf jeden Fall fande ich es bei Larissa sehr schade, weil sie eine professionelle Kollegin ist und die Arbeit mit ihr viel Spaß macht. Was ich auch schade fand, war, dass Florian Frowein, damals noch als Boris, gegangen ist. Umso mehr habe ich mich natürlich gefreut, dass er wiedergekommen ist und wir die Gelegenheit hatten, mit ihm als Tim noch auf einer anderen Ebene zusammen zu spielen: Er als bisher unbekannte Figur und ich in einer anderen Position. Als Christoph, der sich seine Vaterrolle neu erkämpft. Ich muss aber auch sagen, dass ich Marion Mitterhammers Abschied sehr schade fand, obwohl ich relativ wenig mit ihr zu tun hatte. Sie ist eine großartige Kollegin, mit der das Spielen viel Spaß gemacht hat. Ich hätte mir gewünscht, gemeinsam mit ihr noch mehr und häufiger zu drehen.

Mehr zu Marion Mitterhammer: "Meine Mutter ist mein Vorbild"

Dieter Bach und Florian Frowein verstehen sich blendend.
Dieter Bach und Florian Frowein verstehen sich blendend - und albern auch gern mal zusammen herum. Foto: Falk Heller/Getty Images

Wird es Ihnen schwerfallen, Florian Frowein am Ende dieser Staffel erneut ziehen zu lassen?

Ich muss sagen, dass es jetzt eine etwas andere Situation ist als beim ersten Mal. Nicht, weil wir uns nicht mehr verstehen, sondern weil er als Christophs Sohn Tim so eine Entwicklung durchgemacht hat, dass es sich sehr natürlich anfühlt, den Jungen in die Welt zu entlassen. Das ist fast wie im echten Leben (lacht). Vielleicht muss der Flo an dieser Stelle auch in die Welt hinaus. Es hat sich eben auch gezeigt, dass wir über ein Drehende hinaus weiter Kontakt halten, von daher fällt mir der Abschied tatsächlich nicht so schwer. Wir haben das aufgearbeitet, was unsere Rollen mit sich gebracht haben und dann kann man als Schauspieler auch eher loslassen.

Dieter Bach ist ein absoluter Familienmensch

Anders als Christoph Saalfeld haben Sie selbst keine eigenen Kinder ...

Nicht, dass ich wüsste! (lacht)

... aber Sie sind stolzer Onkel und in einer Großfamilie aufgewachsen. Welche Bedeutung hat Familie für Sie?

Meine Familie ist altersbedingt heute leider nicht mehr so groß, aber ich bin generell einfach ein sehr familiärer Mensch. Als Schauspieler ist man natürlich viel unterwegs, hat immer wieder Begegnungen mit neuen Menschen – aber was ich von zu Hause mitbekommen habe, ist, mir meine Familie in gewisser Weise dort zu schaffen, wo ich bin. Ich habe viele Freunde, mit denen ich zwar nicht täglich telefoniere, aber die trotz räumlicher Distanz immer für mich da sind und umgekehrt natürlich auch. Das ist Familie für mich. Sie wird dann irgendwann, gerade für Künstler, oft zu einer Wahlfamilie.

„Mir ist es wichtig, eine Verbindlichkeit zueinander zu haben - da ist das Heiraten natürlich ein möglicher Schritt, aber eben nicht der Einzige.“
Dieter Bach

Sie zeigen sich häufig mit Ihrer Hündin Pria an Ihrer Seite, die Sie auch ans Set begleitet. Würden Sie sie ein Stück weit auch zu Ihrer Wahlfamilie zählen?

Sie ist auf jeden Fall ein Bezugspunkt in meinem Leben und eine tolle Gefährtin, aber ich bin weit davon entfernt, meinen Hund zu vermenschlichen. Sagen wir es mal so: Wir sind ein kleines Rudel – und ich bin darin der Chef (lacht). Das weiß sie aber sehr zu schätzen und das braucht ein Hund natürlich auch. Gleichzeitig beruhigt sie mich total, wenn sie zwischen oder nach den Drehs ihren Kopf auf meinen Schoß legt. Das ist ein ganz großes Geschenk in meinem Leben.

Da sie das Thema bereits selbst angeschnitten haben: Können Sie sich eigentlich auch vorstellen, eines Tages zu heiraten?

Tatsächlich finde ich es nicht so wichtig, zu heiraten. Mir ist es allerdings schon wichtig, eine Verbindlichkeit zueinander zu haben – und da ist das Heiraten natürlich ein möglicher Schritt, aber eben nicht der Einzige. Man muss für sich selbst herausfinden, ob man heiraten möchte und wenn ja, was genau die Ehe dann für einen bedeutet. In der Hinsicht bin ich noch ergebnisoffen (lacht).

Was macht Ihr Leben besonders liebenswert?

Jeder einzelne Moment, der neu entsteht und mich überrascht.

Schalten Sie ein: 'Sturm der Liebe' läuft montags bis freitags um 15:10 Uhr im Ersten. Mehr zur Serie erfahren Sie auch in unserer großen Vorschau.