Weg mit dem Eis

Gefrierschrank richtig abtauen und reinigen - so geht's!

Die Eisschicht im Innern Ihres Gefrierschranks wird immer dicker? Dann sollten Sie ihn spätestens jetzt mal wieder abtauen und gründlich reinigen. Wir zeigen, wie Sie dabei am besten vorgehen.

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Es ist nicht nur lästig, wenn sich Schubladen nur noch mit Mühe öffnen lassen oder das Gefriergut immer weniger Platz hat: Eine starke Vereisung, die durch ins Gerät gelangte Feuchtigkeit entsteht, führt nach Angaben der Hersteller auch zu einem Anstieg des Energieverbrauchs. So werde zwischen 10 und 15 Prozent mehr Strom verbraucht als normal.

"Daher sollte das Gerät spätestens bei einer Eisschicht von einem Zentimeter abgetaut werden", wie Expertin Claudia Bruhn im Zuge der Zuge der 'Stromsparinitiative' des Bundesumweltministeriums weiß.

Unsere Expertin

Claudia Bruhn absolvierte 2007 ihr Studium an der TU Braunschweig und arbeitet nun bei der Verbraucherzentrale NRW.

Vorbereitende Maßnahmen vor dem Reinigen

Räumen Sie als Erstes alle Schubladen und Fächer aus Ihrem Schrank. Lagern Sie auch Ihre gefrorenen Lebensmittel an einem anderen Ort - zum Beispiel, falls vorhanden, in einem weiteren Gefrierfach im Keller oder vom Nachbarn. Besonders im Winter können Sie das Gefriergut außerdem in Zeitungspapier eingewickelt lagern oder zusammen mit Kühlakkus in eine Kühlbox geben.

Tipp: Sollten Sie ein Gerät mit Schnellgefrier-Modus besitzen, können Sie diesen auch einfach 24 Stunden vor dem Reinigen ausschalten.

Sehen Sie hier, welche Lebensmittel Sie nicht im Kühlschrank lagern sollten (Artikel geht unten weiter):

Haben Sie keinen einzelnen Gefrierschrank, sondern eine Kühl-Gefrierkombination oder einen Kühlschrank mit Gefrierfach, sollten Sie den Kühlschrank übrigens ebenfalls ausschalten und leer räumen. Während das Eisfach abtaut, können Sie ihn dabei gleich mitreinigen.

Schritt für Schritt den Gefrierschrank schnell abtauen

  1. Haben Sie Ihr Gefriergut verstaut (oder einfach aufgebraucht), sollten Sie das Gerät ausschalten und vom Strom nehmen.

  2. Öffnen Sie die Tür und stellen Sie eine Schüssel mit heißem (nicht kochendem) Wasser hinein. Tür wieder schließen.

  3. Fangen Sie das Tauwasser und sich lösendes Eis mit einem Tuch oder einem tiefen Backblech auf, das sie unter die Schüssel stellen.

Lesen Sie hier, wie Sie Salz noch im Haushalt verwenden können.

Statt heißes Wasser zu benutzen können Sie alternativ übrigens auch mit Salz das Eis entfernen. Streuen Sie etwas davon auf die Verkrustungen und lassen Sie es etwa eine halbe Stunde einwirken. Überreste mit einem gummierten Schaber entfernen und feucht nachwischen.

Das sollte beim Abtauen vermieden werden

Doch nicht nur auf heißes Wasser sollte verzichtet werden! Ein beliebtes Mittel ist der Föhn! Allerdings sollte das dringend vermieden werden. Kommt der Föhn eingesteckt mit dem Tauwasser in Kontakt, droht ein Kurzschluss und Lebensgefahr.

Außerdem sollten Eisplatten auf keinen Fall mit dem Messer entfernt werden, das kann zu Schäden am Gerät führen.

Gefrierfach abtauen
Föhn, heißes Wasser und Messer sollten unbedingt vermieden werden. Foto: Liebenswert.de & iStock (Oleksandr Chumin, drogatnev, bortonia)

So reinigen Sie das abgetaute Gerät richtig

Eigentlich reicht es aus, den leeren Gefrierschrank sowie Schubladen und Fächer mit etwas Spüliwasser auszuwischen. Achten Sie dabei darauf, auch die Dichtungen und andere Vertiefungen nicht zu vergessen. Bei stärkeren Verschmutzungen und unangenehmem Geruch können Sie auch etwas Essig verwenden, den Sie mit der doppelten Menge Wasser mischen - prüfen Sie allerdings vorher an einer kleinen, unauffälligen Stelle, ob sich der Essig mit dem Kunststoff Ihres Gefrierers verträgt.

Nach dem Putzen noch einmal mit klarem Wasser nachwischen und das Gerät gut trocknen lassen. Jetzt können Schubladen und Fächer wieder eingeräumt werden. Schließen Sie den Gefrierer an den Strom an und schalten Sie ihn ein. Ist er dann wieder ausreichend heruntergekühlt, können Sie auch die Lebensmittel wieder zurückräumen.

Wie oft sollte man den Gefrierschrank abtauen?

Experten empfehlen, den Gefrierer mindestens ein- bis zweimal im Jahr von Eis zu befreien - auch, wenn nur wenige Kristalle zu sehen sein sollten. Besonders im Winter, wenn die Temperaturen am niedrigsten sind, ist dafür ein guter Zeitpunkt. Wichtig ist dieser Vorgang vor allem auch deshalb, weil eine dicke Eisschicht verhindert, dass das Gerät seine volle Leistung erbringt und Lebensmittel so unter Umständen nicht mehr ausreichend gekühlt werden.

Das können Sie vorbeugend gegen Eisbildung tun

Allerdings ist das Abtauen laut Claudia Bruhn nicht die Ideallösung, denn Verbraucher sollten vielmehr schon im Vorfeld dafür sorgen, dass es gar nicht erst zu einer starken Vereisung komme. Durch die Reinigung werde nämlich ebenfalls zusätzliche Energie verbraucht, da sich der Gefrierer und auch die Lebensmittel erwärmen und hinterher wieder heruntergekühlt werden müssen.

Lesen Sie auch: So senken Sie den Stromverbrauch Ihres Kühlschranks

Achten Sie deshalb am besten darauf, Ihren Gefrierschrank nicht zu häufig und zu lange zu öffnen und prüfen Sie in regelmäßigen Abständen, ob ihre Gefrierschranktür wirklich dicht ist. Damit die Lebensmittel keine Feuchtigkeit abgeben können, sollten Sie das Gefriergut außerdem luftdicht und wasserundurchlässig zu verpacken.

Abtauautomatik: Gefrierschrank nie wieder abtauen?

In den meisten neuen Geräten ist mittlerweile eine Abtauautomatik integriert, die dafür sorgt, dass Eisbildungen verschwinden. Wie sinnvoll ist sie aber?

Vorteile:

  • Ein Abtauen ist meistens nicht mehr nötig

  • Sie sparen Energie und Geld

Eine solche Automatik ist also durchaus hilfreich und schont Nerven und Geldbeutel.

Mit dem Natron-Trick gegen die Bildung von Eis vorgehen

Wussten Sie außerdem schon, dass Ihnen das allseits hilfreiche Hausmittel Natron beim Vorbeugen von dicken Eisschichten dient? Geben Sie einfach ein bis zwei Esslöffel davon auf ein feuchtes Tuch und wischen Sie die Wände des frisch abgetauten Gefrierfachs von innen damit aus (Achtung: die Gummidichtung hierbei aussparen!). So verlangsamen Sie die Eisbildung.

Das hat sogar zwei praktische Nebeneffekte: Die Eiskristalle lassen sich beim nächsten Mal besser entfernen und das Natron beseitigt außerdem schlechte Gerüche.