Volksleiden

Fettleber: Ursachen, Symptome und Heilungschancen

Eine Fettleber birgt schwere gesundheitliche Risiken. Das sollten Sie über Ursachen und Heilungschancen wissen.

Wird eine Fettleber früh erkannt, bestehen gute Chancen auf Heilung.
Eine Fettleber kann sich bei Früherkennung und sofortiger Behandlung vollständig regenerieren. Foto: Lin Shao-hua / iStock
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Was ist eine Fettleber?

Eine Fettleber ist eine Erkrankung der Leber, bei der sich vermehrt Fett in den Leberzellen einlagert. Mediziner sprechen in diesem Fall von Steatosis hepatis. Laut allgemeinem Kenntnisstand sind rund 20 bis 30 Prozent der Bevölkerung in den westlichen Industriestaaten von einer Fettlerbererkrankung betroffen. Damit ist sie die häufigste Lebererkrankung.

Man unterscheidet die alkoholische Fettleber von der nicht-alkoholbedingten Steatosis hepatis. Die Schwere der Erkrankung wird in drei Graden gemessen. Während bei der leichten Fettleber noch weniger als ein Drittel der Leberzellen verfettet ist, spricht man von einer Erkrankung dritten Grades, wenn mehr als zwei Drittel betroffen sind. Auch Kinder können bei starkem Übergewicht an einer Fettleber erkranken. Ähnlich wie bei anderen Lebererkrankungen, ist auch die Fettleber-Diagnose meist ein Zufallsbefund, der zum Beispiel bei einer Routineuntersuchung festgestellt wird. Bleibt die Fettleber jedoch unbehandelt und der Betroffene ändert seinen Lebensstil nicht, kann sich die Leber entzünden. Es kommt zu einer Fettleberhepatitis und der Krankheitsverlauf kann sich bis hin zu einer Leberzirrhose oder Leberkrebs steigern.

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Fettleber: Das sind die Ursachen

Während die alkoholische Fettlebererkrankung auf einen übermäßigen, leberschädigenden Alkoholkonsum zurückzuführen ist, kann die nicht-alkoholinduzierte Fettlebererkrankung mehrere Ursachen haben. Häufig führt eine falsche Ernährung mit zu vielen Kohlendhydraten in Verbindung mit mangelnder Bewegung zu Übergewicht und Fettleibigkeit (Adipositas). Das ist in 70 bis 90 Prozent der Fälle die Ursache einer Fettleber. Und auch Diabetes-mellitus Typ 2 begünstigt oftmals die Entstehung einer Fettleber. Daneben können bestimmte Medikamente, Lebererkrankungen wie Morbus Wilson oder Darmerkrankungen wie Morbus Crohn zu einer Verfettung der Leber führen. In seltenen Fällen kann sie sogar in Folge von Mangelernährung, einer Chemotherapie oder einer Schwangerschaft entstehen.

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Symptome einer Fettleber

Meist schreitet eine beginnende Fettlebererkrankung symptomlos voran. Die Krankheit kann über Jahre hinweg unbemerkt bleiben und dem Patienten keinerlei Schwierigkeiten bereiten. Durch die vermehrte Einlagerung von Fett schwillt die Leber an und kann in schweren Fällen sogar bis auf die doppelte Größe heranwachsen. Hierbei können sich dann Symptome wie Oberbauchschmerzen, Müdigkeit, Erschöpfung, Völlegefühl oder Konzentrationsstörungen bemerkbar machen.

Schreitet die Krankheit weiter voran oder kommt es gar zu einer Entzündung der Leber, findet meist eine Erhöhung der Leberwerte (GOT, GPT) im Blut statt. Dies kann mit erhöhten Blutzucker- und Blutfettwerten einhergehen. Über eine Ultraschalluntersuchung kann der Arzt feststellen, ob sich der Verdacht auf eine Fettleber erhärtet. Die Leber zeigt sich meist vergrößert und aufgrund der Fetteinlagerungen zeichnet sich das Gewebe heller ab. Die Entnahme von Lebergewebe und eine anschließende mikroskopische Untersuchung (Biopsie) ist für die Fettleber-Diagnose nicht zwangsläufig notwendig. Sie kann jedoch sinnvoll sein, um Folgeerkrankungen, wie eine beginnende Leberfibrose, zuerkennen.

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Fettleber heilen: Therapie und Heilungschancen

Bei einer Fettlebererkrankung handelt es sich meist um reversible Einlagerungen von Fett in den Leberzellen. Das bedeutet, dass sich die Leber bei einer frühen Erkennung wieder vollständig regenerieren und das Fett abbauen kann. Medikamente gegen eine Fettleber gibt es jedoch nicht. Der Therapieansatz liegt meist ist der Beseitigung der Ursache. Dies bedeutet in den meisten Fällen eine Umstellung der Ernährung auf einen ausgewogeneren und kalorienärmeren Speiseplan bis hin zu mehr Bewegung und dem Verzicht von Alkohol. Hierzu wird eine Ernährung mit weniger Kohlenhydraten bis hin zu kalorienreduziertem Essen empfohlen. Die tägliche Einnahme eines gehäuften Teelöffels Inulin soll sich außerdem positiv auf die Leberfunktion und die Darmflora auswirken. Besprechen Sie eine Therapie aber unbedingt mit ihrem Hausarzt!

Fettleber vorbeugen: So geht's

Um einer Fettlebererkrankung vorzubeugen ist es ganz wichtig, stets auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung zu achten und sich regelmäßig sportlich zu betätigen. Hier sollte die Vermeidung von Übergewicht an erster Stelle stehen. Auch das Trinken von Alkohol sollte auf ein Minimum reduziert werden.

Hinweis: Bitte beachten Sie, dass 300 Milliliter Wein pro Tag bereits ein erhöhtes Risiko bei Männern darstellt. Bei Frauen können bereits 150 Milliliter Wein leberschädigend sein. Außerdem sollte die Leber in regelmäßigen Abständen durch den Hausarzt auch per Ultraschall untersucht werden. Vor allem, wenn bereits Vorerkrankungen, wie Diabetes-mellitus, vorliegen.