Das kann hinter ständigem Räuspern stecken
Ob das Räuspern eine bloße Angewohnheit ist oder eine ernsthafte Problematik dahinter steckt: Es ist wichtig, Abhilfe zu schaffen. Lesen Sie hier, wie das gelingt.
Als hätte man Flusen im Hals - wer kennt das nicht? Sich ab und zu mal räuspern zu müssen ist normal. Doch manche Menschen haben diesen Reflex übermäßig oft. Für gewöhnlich tritt er auf, wenn die Schleimhaut im Rachen oder Kehlkopf gereizt ist, etwa durch einen Fremdkörper. Mithilfe des starken Luftstroms lässt er sich entfernen. Zu häufiges Räuspern schadet jedoch den Stimmbändern und sollte daher vermieden werden.
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Anhaltende Beschwerden nicht aussitzen
Bei einer Erkältung leidet wohl jeder mehr oder weniger am Räusperzwang. Dafür verantwortlich ist die verstärkte Schleimbildung. Tropft das Sekret in den Rachen, reizt es dort die Schleimhaut. Sobald die Erkältung abklingt, hat in der Regel auch das Räuspern ein Ende. Schleicht sich der Drang allerdings ohne offensichtliche Ursache ein und bleibt bestehen, sollte er von einem HNO-Arzt oder einem sogenannten Phoniater abgeklärt werden. Denn auch wenn die Ursachen meist harmlos sind, belastet häufiges Räuspern die Rachenschleimhäute. Die Folgen können bleibende Stimmstörungen oder Heiserkeit sein. Betroffene sollten ihre Schleimhäute deshalb über den Tag hinweg gut befeuchten. Geeignet sind: lauwarmes stilles Wasser, Kräutertee sowie Lutschpastillen auf der Basis von Kamille oder Salbei.
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Magensäure kann Reizungen verursachen
Ein möglicher Auslöser ist Sodbrennen. Denn aufsteigende Säurepartikel aus dem Magen können den Kehlkopf reizen. Alkohol, Zigaretten, zu scharfes oder saures Essen sowie Kaffee verstärken die Magensäureproduktion und sollten deshalb gemieden werden. Als wirksame Hausmittel gegen den Reflux eignen sich Kamillentee (drei- bis viermal täglich eine Tasse), Kartoffelsaft (aus dem Reformhaus, 200 bis 500 Milliliter täglich) oder Heilerde (aus dem Reformhaus, zwei- bis dreimal täglich einen Teelöffel).
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Verspannte Muskulatur wirkt sich auf Kehlkopf aus
Auch Verspannungen der Kiefer- oder Halsmuskulatur führen manchmal zum 'Frosch im Hals'. Abhilfe kann ein vom Phoniater durchgeführter osteopathischer Spezialgriff schaffen. Dabei handelt es sich um eine Form der manuellen Therapie, die meist schon nach wenigen Anwendungen gute Erfolge erzielt.
Hausstaub und Co. setzen den Schleimhäuten zu
Als eine der körperlichen Reaktionen bei einer Allergie, etwa auf Hausstaub, schwellen die Schleimhäute an. Dies verursacht ein permanentes Fremdkörpergefühl, welches das Räuspern auslöst. Nach Möglichkeit sollte der Allergieauslöser gemieden werden. Eine Behandlung mit Antihistaminika oder - auf lange Sicht - eine Desensibilisierung können das Problem beheben.
Wenn der Reflex zur Gewohnheit wird
Manchmal liegt auch keine diagnostizierbare Ursache vor - das Räuspern ist einfach zur Angewohnheit geworden. Damit die Stimmbänder keinen dauerhaften Schaden davontragen, sollten Betroffene sich zwecks einer Stimmtherapie an einen Logopäden wenden.
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