Blutungen in den Wechseljahren: Wann sollte ich zum Arzt gehen?
In und auch nach den Wechseljahren kann es immer wieder zu plötzlichen Blutungen kommen. Was Sie darüber wissen sollten und wann ein Arztbesuch sinnvoll ist.
Unregelmäßiger Zyklus in den Wechseljahren
Die Wechseljahre gehen bei den meisten Frauen mit Zyklusstörungen einher. Kommen die Blutungen nur noch sehr unregelmäßig und fallen teilweise besonders stark oder auch schwach aus, deutet das auf die baldige Menopause, die letzte Regelblutung, hin und das Ende der fruchtbaren Lebensphase ist eingeläutet. Der weibliche Körper bereitet sich darauf vor, dass es künftig keinen Eisprung mehr gibt und die Gebärmutterschleimhaut nicht mehr auf- und abgebaut werden muss. Die Eierstöcke produzieren weniger Progesteron und kurz vor der letzten Regelblutung sinkt auch der Östrogenspiegel stark ab. Die Menopause ist abgeschlossen, wenn mindestens 12 Monate ohne eine weitere Blutung vergangen sind. Danach folgt die Postmenopause, in der sich der Hormonhaushalt wieder einpendelt. Diese Phase des Wechsels wird auch Perimenopause genannt und das Auftreten von unregelmäßigen Blutungen ist hier völlig normal. Sie können stärker, schwächer, kürzer, länger oder auch in Form von Schmierblutungen auftreten. Tritt die Blutung länger als zwei Wochen auf, spricht man von einer Dauerblutung und das Einholen eines ärztlichen Rates wird empfohlen.
Lesen Sie hier mehr zu: Was ist die Ursache für eine Dauerblutung?
Wenn die Blutung nicht aufhört
Wann die letzte Blutung und damit die Menopause geschafft ist, lässt sich nicht vorhersagen. Die hormonelle Umstellung kann zu monatelangen Pausen zwischen den Blutungen führen. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass die Menopause erst als abgeschlossen gilt, wenn ein Jahr lang keine Periode aufgetreten ist. Mit jeder erneuten Blutung startet die Zeitrechnung ansonsten von vorne.
Plötzliche Blutungen nach einem Jahr
Treten auch nach einem Jahr immer noch Blutungen auf, könnte es darauf hindeuten, dass die Menopause noch nicht abgeschlossen ist. Schwankungen des Östrogenspiegels können in dieser Zeit eine erneute Blutung auslösen, die aber in der Regel völlig harmlos ist.
Plötzliche Blutungen nach drei Jahren
Kommt es auch noch zwei oder drei Jahre nach der Menopause zu Blutungen, sollten Sie auf jeden Fall einen ärztlichen Rat einholen. Der Gynäkologe kann dann feststellen, ob es sich zum Beispiel um gutartige Wucherungen, sogenannten Myome in der Gebärmutter handelt oder Polypen der harmlose Auslöser dafür sind. Außerdem ist es wichtig auszuschließen, ob eventuell ein frühzeitiger Hinweis auf Gebärmutterkrebs vorliegt.
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Ursachen für Blutungen in den Wechseljahren
Die Ursachen für Blutungen in den Wechseljahren und auch nach der Menopause sind vielfältig und in den meisten Fällen harmloser Natur. Dennoch schadet es grundsätzlich nie, der Ursache auf den Grund zu gehen und einen Arzt zu konsultieren. Folgende Ursachen beeinflussen den Zyklus und können für außerplanmäßige Blutungen sorgen:
- Allgemeine hormonelle Disbalance
- Gutartige Wucherungen in der Gebärmutter (Myome)
- Polypen
- Zysten
- Stress
- Ernährungsumstellung
- Gewichtsverlust
- Bösartige Tumore
- Gebärmutterkrebs
Starke und lange Blutungen
Bei einigen Frauen kommt es während der Wechseljahre auch zu sehr starken oder langanhaltenden Blutungen. Bei Regelblutungen, die über zwei Wochen hinausgehen, spricht man von einer Dauerblutung. Hierfür kann das Zusammenspiel der Hormone eine harmlose Ursache sein. Ein Mangel an Progesteron kann dafür sorgen, dass die Gebärmutterschleimhaut dicker wird, sodass der Körper länger braucht, um die Schleimhaut abzustoßen. Starke oder lange Blutungen, teilweise mit der Ausscheidung von Klumpen, können die Folge sein.
Da insbesondere starke oder lange Blutungen eine erhebliche Belastung für den Körper darstellen, gehen sie nicht selten mit Symptomen wie allgemeine Erschöpfung, Müdigkeit oder Schwindel einher. Außerdem kann es zu Blutarmut (Anämie) oder Eisenmangel kommen. Die Ursache sollte also in jedem Fall medizinisch näher untersucht werden, auch wenn keine der oben genannten Symptome auftreten. Denn stärkere und längere Blutungen können auch durch Zysten oder bösartige Tumore verursacht werden.
Schauen Sie im Video, was Sie in den Wechseljahren unbedingt vermeiden sollten: (Der Artikel geht unter dem Video weiter)
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Zwischen- und Schmierblutungen
Die Zyklusschwankungen in der Phase der hormonellen Umstellung gehen sehr häufig mit Zwischenblutungen einher. Hierbei treten Blutungen neben dem geregelten Zyklus immer mal wieder für bis zu drei Tage auf. In der Perimenopause, der Zeit vor und nach der Menopause, kommt es bei vielen Frauen auch zu Schmierblutungen. Zu erkennen sind diese an ihrer bräunlichen Farbe, da das Blut hier häufig mit Schleim gemischt ist. Auch für diese Blutungen, die meist außer der Reihe auftreten, gibt es in der Regel harmlose Ursachen, wie Myome oder Polypen. Sind sie jedoch mit Schmerzen oder allgemeinem Unwohlsein verbunden, wird der Gang zum Gynäkologen empfohlen.
Farbe des Blutes
Nicht erschrecken sollten sich Frauen, die in den Wechseljahren Blutungen mit deutlich hellerem Blut haben. Die helle Farbe des Blutes ist auf einen niedrigen Östrogenspiegel zurückzuführen und tritt während des Klimakteriums sehr häufig auf.
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Bei welchen Blutungen sollte ich einen Arzt aufsuchen?
Dass es in den Wechseljahren zu Zyklusstörungen kommt, ist grundsätzlich normal. Diese äußern sich bei jeder Frau anders und so kann es in der Perimenopause auch immer wieder zu plötzlich auftretenden längeren, kürzeren oder auch stärkeren Blutungen kommen, die häufig harmlose Ursachen haben.
Sollten die Blutungen jedoch besonders stark oder über einen längeren Zeitraum auftreten und/ oder mit Schmerzen verbunden sein, ist der Besuch eines Arztes sinnvoll. Ist die Ursache hinreichend geklärt, kann eventuell eine Behandlung notwendig werden. Das weitere Vorgehen und auch die Einnahme von frei verkäuflichen, zum Beispiel pflanzlichen Präparaten, sollte nur mit Absprache eines Arztes stattfinden.
Treten Blutungen vermehrt nach der Menopause, in der Postmenopause auf, können ernsthafte Erkrankungen dahinterstecken, die unbedingt medizinisch abgeklärt und gegebenenfalls behandelt werden sollten. Da in dieser Phase der Wechseljahre die Hormonumstellung weitestgehend abgeschlossen ist, treten hier normalerweise keine Blutungen mehr auf.
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