Aderhautmelanom

Augenkrebs: Symptome, Behandlung und Heilungschancen

Die häufigste Art des Augenkrebses ist das Aderhautmelanom. Bei einer Früherkennung bestehen gute Heilungschancen.

Beim Augenarzt kann Augenkrebs diagnostiziert werden.
Je früher der Augenkrebs von einem Augenarzt diagnostiziert wurde, desto besser stehen die Heilungschancen. Foto: gilaxia / iStock
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Was ist Augenkrebs?

Die häufigste Krebserkrankung am Auge von Erwachsenen ist das Aderhautmelanom. Genau wie beim schwarzen Hautkrebs, handelt es sich um ein malignes Melanom, bei dem sich die Pigmentzellen der Aderhaut ungehindert vermehren. An dieser Form von Augenkrebs erkranken vorwiegend Erwachsene im Alter von 60 – 70 Jahren. Auch wenn das Aderhautmelanom mit rund 400 bis 500 Neuerkrankungen jährlich, in Deutschland zu den seltensten Krebsarten gehört, ist es sehr gefährlich für die Betroffenen. Der bösartige Tumor wächst im Auge meist symptomlos heran und wird häufig nur durch eine Routineuntersuchung beim Augenarzt erkannt. Das Gefährliche dabei ist, dass sich der Krebs über die Blutbahn ausbreiten und in ca. 50 Prozent der Fälle Tochtertumore in der Leber ausbilden kann. Auch Metastasen in Lunge oder Knochen sind möglich. Eine Früherkennung ist daher äußert wichtig und erhöht die Therapie- und Heilungschancen um ein Vielfaches.

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Bei Kindern unter fünf Jahren ist die häufigste Augenkrebserkrankung das Retinoblastom. Der bösartige Netzhauttumor wächst sehr schnell und ist auf eine Mutation im Retinoblastom-Gen zurückzuführen. Die Krebsart ist als sehr selten einzustufen.

Auf welche Ursachen ist Augenkrebs zurückzuführen?

Die Hauptursache für eine Augenkrebserkrankung wie das Aderhautmelanom ist eine genetische Veranlagung. Mutationen und Veränderungen des Chromosomensatzes können für die Entstehung des bösartigen Tumors ursächlich sein. Außerdem besteht der Verdacht, dass Augentumore auch durch eine übermäßige UV-Belastung sowie eine geringe Anzahl an Pigmenten wie zum Beispiel bei sehr hellhäutigen Menschen, ausgelöst werden können. Dies ist jedoch bisher nicht hinreichend wissenschaftlich belegt.

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Symptome: Wie äußert sich ein Aderhautmelanom?

Ein Aderhautmelanom bleibt meist über einen längeren Zeitraum unerkannt, weil die Betroffenen keine Symptome wahrnehmen. Meist sorgt eine Routineuntersuchung des Augenhintergrundes beim Augenarzt für die Erkennung und anschließende Diagnose. Bis dahin kann der Tumor bereits symptomfrei zu einer beachtlichen Größe herangewachsen sein und sich über die Blutbahn im Körper ausgebreitet haben. Je nach Größe und Lage des uvealen Melanoms, können folgende Beschwerden auftreten, die Sie unbedingt bei einem Augenarzt vorstellen sollten:

  • Sehstörungen aufgrund von Netzhautablösungen
  • Unscharfes, verschwommenes Sehen
  • Schatten im Sichtfeld
  • Doppelbilder
  • Lichtblitze
  • Augenschmerzen

Wie wird ein Aderhautmelanom behandelt?

Natürlich hängt die Behandlung des malignen Aderhautmelanoms sehr stark von der Größe, der Lage und der Form des Tumors ab. Die komplette Entfernung des Auges, die auch Enukleation genannt wird, wurde lange Zeit praktiziert, soll heutzutage aber bestenfalls verhindert werden, sofern die Erkrankung noch nicht soweit fortgeschritten ist.

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Im Allgemeinen werden verschiedenen Therapieansätze unterschieden, bei denen es sich entweder um den Einsatz von Strahlen oder um eine operative Entfernung des Tumors handelt. Ist der Tumor kleiner als sechs Millimeter, kommt meist die Brachytherapie zum Einsatz. Bei dieser Strahlentherapie wird ein Strahlenträger in der Größe des Tumors, für eine bestimmte Zeit auf die Lederhaut genäht. Mithilfe dieses radioaktiven Plättchens wird der Tumor bestrahlt. Ziel dabei ist es, dass das Tumorgewebe schrumpft. Ist das Melanom bereits größer als sechs Millimeter, findet die sogenannte Teletherapie Anwendung. Hierbei wird der Tumor von außen mit Protonen bestrahlt. In den meisten Fällen erlaubt die Bestrahlung den Erhalt des Auges.

Auch ein chirurgischer Eingriff mit Erhalt des Auges ist bedingt möglich. Beispielsweise, wenn der Tumor eine schmale Basis hat. Nach dieser, sogenannten Tumorexzision, kommt ein Laser zum Einsatz, um mögliche Reste vollständig zu beseitigen.

Hinweis: Ist der Tumor bei der Erkennung noch sehr klein, wird er zu Beginn in regelmäßigen Abständen überprüft und auf sein Wachstum hin analysiert. Eine Therapie beginnt erst, wenn ein Wachstum festgestellt werden kann. Anderenfalls könnte es sich auch um ein Muttermal an der Aderhaut handeln.

Ist Augenkrebs heilbar?

Ob und inwieweit der Augenkrebs heilbar ist, hängt stark vom Zeitpunkt der Diagnose ab. Wird der Tumor früh erkannt und ist noch sehr klein, stehen die Heilungschancen sehr gut. Das erkrankte Gewebe kann meist vollständig und ohne große Folgeschäden des Sehnervs entfernt werden. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Krebs in diesem Frühstadium schon gestreut hat, geringer. Wird der Tumor jedoch erst in einem späteren Stadium erkannt und hat bereits deutlich an Größe zugenommen, sinken die Aussichten auf eine vollständige Genesung. Zwar ist auch hier eine erfolgreiche Therapie des Tumors möglich, dabei kann es jedoch zu einer dauerhaften Einschränkung des Sehvermögens kommen.

Schlimmstenfalls muss das Auge vollständig entfernt werden oder der Sehnerv ist so stark geschädigt, dass der Betroffene erblindet. Des Weiteren steigt bei einer späteren Diagnose immer auch das Risiko, dass der Krebs bereits in andere Organe gestreut hat. Da sich der Tumor über die Blutbahn ausbreiten und Metastasen in Leber, Lunge oder Knochen bilden kann, muss eine regelmäßige Untersuchung der anderen Organe nach Entfernen des Augenkrebses erfolgen. Auch Jahre später ist das Finden von Tochtertumoren in den genannten Organen noch möglich. Dadurch werden die Aussichten auf eine vollständige Heilung zusätzlich verringert.

Hinweis: Experten empfehlen eine lebenslange, zweimal jährliche Nachkontrolle auf Metastasen.