Besondere Hilfsaktion

Wegen Coronavirus: Supermärkte starten Service für Senioren

Zwei Supermarktketten in Australien reagieren nun auf besondere Weise auf die Hamsterkäufe, die durch die Ausbreitung des Coronavirus weltweit andauern.

In Zeiten des Coronavirus sind Hamsterkäufe ein Problem. So wird Senioren jetzt beim Einkaufen geholfen (Symbolfoto).
In Zeiten des Coronavirus sind Hamsterkäufe ein Problem. So wird Senioren jetzt beim Einkaufen geholfen (Symbolfoto). Foto: gpointstudio / iStock
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Das Coronavirus (Erkrankung COVID-19) und die Folgen seiner noch ungebrochenen Verbreitung beschäftigen seit Wochen die Weltbevölkerung. Viele hegen dabei unter anderem die (nach offizieller Einschätzung) unbegründete Sorge, dass es im Zusammenhang mit dieser Pandemie zu Lieferengpässen in der Versorgung mit Lebensmitteln und anderen Waren kommen könnte - was in unverhältnismäßigen Hamsterkäufen seinen Ausdruck findet.*

Sehen Sie hier, worauf Sie jetzt beim Einkaufen besonders achten sollten (Artikel geht unten weiter):

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Australische Supermärkte ändern Öffnungszeiten für Senioren

Die Leidtragenden eines solchen Verhaltens sind dabei nicht nur die Tafeln, die momentan kaum noch Lebensmittel erhalten, sondern vor allem auch Senioren und andere hilfsbedürftige Menschen, die nicht mehrere Läden abklappern oder mit dem Auto zu entlegeneren Märkten fahren können. In Australien haben sich nun die wohl größten Supermarktketten des Landes dazu entschlossen, diesen Kunden mit einem ganz besonderen Service unter die Arme zu greifen.

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So gab jetzt zum einen das Unternehmen Woolworths bekannt, dass es die Öffnungszeiten anpassen und sowohl Älteren, als auch Menschen mit Behinderung eine Extrastunde zum Einkaufen geben werde. Von 7 bis 8 Uhr morgens, zunächst in der Zeit vom morgigen Dienstag, den 17. März bis Freitag, 20. März, hätten diese Kunden nun in aller Ruhe - abseits großer Anstürme - die Gelegenheit, alle von ihnen benötigten Güter zu besorgen. Voraussetzung sei lediglich eine Seniorenrabattkarte oder ein entsprechender Ausweis der Regierung. In der letzten Woche hatte Woolworths bereits mitgeteilt, dass die Kette mit dem Lieferdienst Meals on Wheels (auf Deutsch: Essen auf Rädern) zusammenarbeite, um Senioren zum Beispiel auch Toilettenpapier direkt nach Hause zu bringen.

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Woolworths Konkurrent Coles führt nun ebenfalls eine 'Community Hour' (auf Deutsch: Gemeinschaftsstunde) in den Supermärkten ein: Wie der Konzern ankündigt, werden dessen Läden ab Mittwoch, den 18. März von 7 bis 8 Uhr morgens ebenfalls nur für Senioren und andere benachteiligte Kunden öffnen. Erst danach können auch alle anderen in den Märkten einkaufen. Desweiteren gibt es Änderungen für Kunden, die online den Coles-Lieferdienst bestellen wollen: Dieser stünde kurzfristig nur noch jenen zur Verfügung, die besonders "verwundbar und isoliert" seien.

Coronavirus-Hilfe für Ältere auch in Deutschland

Übrigens: Auch in Deutschland gibt es bereits Maßnahmen, um Menschen in Zeiten von Corona zu unterstützen. Wie die Neue Ruhr Zeitung berichtet, entwickle sich in der nordrhein-westfälischen Stadt Essen gerade zum Beispiel ein spezielles Helferteam, das Risikogruppen im Alltag unter die Arme greifen will - beim Einkaufen, Gassi gehen und so weiter. Das Deutsche Rote Kreuz bietet außerdem schon einen speziellen Einkaufsservice, der Ältere und Menschen mit Behinderung entlasten soll. Auch in den sozialen Netzwerken bieten immer mehr Personen ihre Hilfe an und wollen Tätigkeiten für andere übernehmen.

* Hinweis: Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft führt - unabhängig von der aktuellen Coronavirus-Problematik - in einer Vorratstabelle auf, welche Nahrungsmittel ein Haushalt in welchen Mengen sicherheitshalber lagern sollte. Dabei handelt es sich um eine generelle Empfehlung eines (Not-)Vorrats für etwa zehn Tage, der den Alltag und eine mögliche Notsituation erleichtern soll.