Bergdoktor-Star

Ronja Forcher: "Meine Selbstsicherheit ist erst mit den Jahren gekommen"

Hinter ihrem Strahlefrau-Image versteckt 'Bergdoktor'-Star Ronja Forcher eine sehr verletzliche Seele.

Schauspielerin Ronja Forcher
Ronja Forcher haderte lange mit ihrer Figur. Foto: IMAGO / Astrid Schmidhuber
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Sie ist ein Sonnenschein. Mit ihrer positiven und natürlichen Art begeistert Ronja Forcher (25) seit Jahren ihre zahlreichen Fans. Doch im Interview mit 'Woche Heute' schlägt die 'Bergdoktor'-Schauspielerin nachdenkliche Töne an und spricht über den Tod eines Familienangehörigen, Bodyshaming und warum sie sich nicht mehr verbiegen lässt.

Ronja Forcher und mehr:

Woche Heute: Frau Forcher, wie waren die Dreharbeiten zum neuen Winterspecial 'Kalte Stille'?

Ronja Forcher: Mir hat der Dreh sehr viel Spaß gemacht. Er wird mir sicher noch lange in Erinnerung bleiben. Wir haben die Folge in Osttirol gedreht, der Ort, wo ich herkomme. Ich hatte meine erste Actionszene. Das war richtig cool. Ich bin sehr gespannt, wie die Zuschauer es finden.

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Ronja Forcher lässt all ihre Gefühle zu

Im 'Bergdoktor' geht es oft um Leben und Tod. Sind Sie selber mal mit dem Thema konfrontiert worden?

Im letzten August ist mein Opa im Alter von 88 Jahren gestorben. Jeder von uns kommt früher oder später mit diesem Thema in Berührung. Ich habe in der Trauerzeit verstanden, dass das Leben etwas sehr Kostbares ist.

Wie gehen Sie mit solchen Schicksalsschlägen um?

Ich bin generell ein Mensch, der all seine Gefühle zulässt und schon sehr emotional. Wenn man einen nahen Angehörigen verliert, dann ist das immer schlimm. Natürlich habe ich viel geweint. Vor allem meine Oma leidet sehr unter seinem Tod. Ich versuche, ihr jetzt so gut es geht beizustehen. Wir haben neulich ein schönes Wochenende zusammen in Salzburg verbracht und waren gemeinsam essen. Solche Ausflüge hat sie lange nicht machen können, weil sie meinen Opa bis zuletzt gepflegt hat.

Darum setzt sich Ronja Forcher gegen Bodyshaming ein

Auf Ihrem Social Media Account engagieren Sie sich gegen Bodyshaming. Warum?

Ich fühle eine gewisse Verantwortung, dieses Thema immer wieder aufzugreifen, weil ich weiß, dass mir sehr viele junge Menschen zwischen 13 und 25 Jahren folgen. Ich wünschte, ich hätte damals, als ich in der Pubertät war, jemanden gehabt, der zu mir gesagt hätte: "Du bist so gut, wie du bist. Du darfst dich lieben." Diese Vorbildfunktion nehme ich jetzt ein. Mit dem Thema Bodyshaming kommt man als Schauspielerin oder als Person, die in der Öffentlichkeit steht, immer wieder in Berührung. Ich möchte allen sagen: "Es ist nicht in Ordnung, dass wir uns verändern müssen, wenn wir anders aussehen als die Norm."

Sie hatten eine Zeit, in der Sie mit Ihrem Körper gehadert haben. Wie war das damals?

Ich war als Teenager sehr unsicher, traurig und habe nicht gewusst, ob das normal ist, wie ich aussehe. Ich habe Kleider nicht angezogen, weil ich Angst hatte, dass man meine Beine sieht. Ich bin nicht rausgegangen, weil ich dachte, alle verurteilen mich. Ich war sehr offen für Kritik und habe, wie viele Mädchen in meinem Alter, verschiedene Diäten ausprobiert. Ich habe mich ständig gefragt: "Bin ich gut genug für diese Welt und werde ich geliebt, so, wie ich bin?"

Sie hatten sogar Ängste, dass Film-Produzenten und Regisseure lieber jemand besetzen, der schlanker ist?

Ja, die hatte ich. Das ist leider die Realität. Meine Selbstsicherheit ist mit den Jahren erst gekommen. Heute würde ich mich niemals für meinen Beruf verändern, wenn, dann verändere ich den Beruf.

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