Neues Zeckenvirus ALSV breitet sich auch in Deutschland aus
Zecken können zahlreiche, auch gefährliche, Krankheiten übertragen. Nun breitet sich ein neuartiges Zeckenvirus langsam auch in Deutschland aus.
Die genannten Produkte wurden von unserer Redaktion persönlich und unabhängig ausgewählt. Beim Kauf in einem der verlinkten Shops (Affiliate Link) erhalten wir eine geringfügige Provision, die redaktionelle Selektion und Beschreibung der Produkte wird dadurch nicht beeinflusst.
Zecken sind kleine, hinterhältige Plagegeister, die uns Menschen, aber auch unseren Hunden und Katzen, vor allem gerne im Sommer das Leben zur Hölle machen. Bisher übertrugen die lästigen Milben bekanntermaßen Krankheiten wie FSME und Borreliose.
Auch interessant:
Nun breitet sich aber seit kurzem ein weiteres, neuartiges Virus auch hier in Deutschland aus: Das Alongshan-Virus, kurz ALSV. Was Sie jetzt darüber wissen müssen, wie gefährlich das Virus ist und ob Sie sich davor schützen können, lesen Sie hier.
Die Zecken-Gefahr steigt jährlich weiter
Besonders im Sommer, wenn es richtig warm ist, ist die Zecken-Gefahr ziemlich hoch. Die blutsaugenden Milben, die zahlreiche Krankheiten übertragen können, verstecken sich gerne im hohen Gras oder im Wald, auf Wiesen und Felder und beißen sich dann bei Mensch und Tier am Körper fest. Die Gefahrenherde steigen tendenziell immer weiter. "Die Verbreitungsgebiete vieler heimischer Zeckenarten haben sich in den letzten Jahren deutlich ausgeweitet“, sagte der wissenschaftliche Leiter des CRM, Tomas Jelinek. Die milden Winter und wärmeren Sommer kämen den Spinnentieren auch noch zugute.
Krankheiten wie FSME – Frühsommer-Meningoenzephaliti – oder Borreliose sind sicherlich den meisten ein Begriff. Gegen den Erreger des ersteren haben sich die meisten wahrscheinlich auch schon impfen lassen. Letzteres ist die in Deutschland häufigste von Zecken übertragene Krankheit, gegen die man im Frühstadium mit Antibiotika vorgehen kann.
Das neue Zecken-Virus aus China breitet sich auch in Niedersachsen aus
Doch nun ist seit kurzem das neue Alongshan-Virus im Umlauf, zumindest hier. Denn in China, genauer gesagt in der namensgebenden Stadt Alongshan, wurde das Virus 2017 erstmals identifiziert, als Patienten nach einem Zeckenbiss FSME-typische Symptome wie Kopfschmerzen und Fieber entwickelten. Es ließen sich jedoch keine FSME-Viren nachweisen.
In anderen europäischen Ländern, wie Frankreich, Finnland, Russland und der Schweiz, wurde das Alongshan-Virus, laut Informationen des Centrums für Reisemedizin (CRM), mittlerweile auch schon in Zecken gefunden. Und nun soll sich das Virus wohl auch schon in Deutschland langsam verbreiten. Erste Hinweise darauf erhielten Forschende der Tierärztlichen Hochschule (TiHo) Hannover, die entdeckten, dass sich ALSV über Zecken auf Wildtiere in Niedersachsen übertragen hat. Demnach waren etwa Proben eines Rothirsches aus den Niedersächsischen Landesforsten ALSV-positiv. Aber auch bei anderen Wild- und Haustieren wurden ALSV-spezifische Antikörper entdeckt.
Bei einer Schweizer Untersuchung fanden Forscher 2021 und 2022 ALSV sogar häufiger als das FSME-Virus.
Alongshan-Virus: Wie gefährlich ist das neuartige Virus für Menschen?
Obwohl das Virus hierzulande noch nicht so bekannt ist, "ist davon auszugehen, dass das Virus auch in Europa bereits länger zirkuliert und vermutlich auch schon zu Erkrankungen geführt hat", erklärte Tomas Jelinek. Doch wie gefährlich ist das Zecken-Virus wirklich? Die bisherigen, durch das Virus ausgelösten Erkrankungen seien vermutlich mit nur leichten grippeähnlichen Symptomen verbunden gewesen.
Eine Studie aus Finnland stellte ebenfalls 2019 ALS-Viren in Zecken fest. Allerdings zeigten sich keine Krankheitssymptome bei Menschen. Demnach sind laut der Tierärztlichen Hochschule Hannover noch weitere Untersuchungen notwendig, um das potenzielle Risiko von ALSV für die Gesundheit von Mensch und Tier genauer einschätzen zu können. Bislang wurde aufgrund Mangels nicht ausreichender Untersuchungen und Erfahrungswerte auch noch kein entsprechender Impfstoff entwickelt.
*Affiiate-Link