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Himbeeren pflanzen: So ernten Sie bald eigene Früchte

Mmh, frische Himbeeren sind unwiderstehlich! In dieser Anleitung erklären wir Schritt für Schritt, wie Sie die Pflanzen selbst ziehen können.

So pflanzen Sie Himbeeren richtig an.
Aus der eigenen Ernte schmecken die süßen Früchtchen gleich noch besser. So pflanzen Sie Himbeeren richtig an. Foto: Viktor_Kitaykin / iStock
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Wussten Sie, dass die schmeckhaften roten (bei manchen Züchtungen auch die schwarzen oder gelben) Früchte der Himbeere botanisch gesehen gar keine Beeren, sondern Sammelsteinfrüchte sind? Diese Sammelsteinfrucht setzt sich außerdem aus vielen kleinen, einzelnen Steinfrüchten zusammen, die aneinander haften und sich später als eine Gesamtfrucht ablösen. Spannend!

Welche verschiedenen Sorten von Himbeerpflanzen gibt es?

Die zu den Rosengewächsen zählende Himbeere kann übrigens zu mehreren Zeitpunkten im Jahr Früchte tragen: Unterschieden wird hier nämlich zwischen Sorten, die zu den Sommerhimbeeren oder aber Herbsthimbeeren zählen. Diese werden entsprechend ihres Namens entweder im Sommer (ab Juni) oder Herbst (ab August) geerntet. Bei den Sommerhimbeeren entstehen nur an zweijährigen Ruten neue Früchte - das heißt, ein Ast bildet erst im zweiten Jahr Himbeeren aus und zwar an den Ruten, die im Vorjahr gebildet wurden. Die Früchte reifen zahlreich, aber in einem überschaubaren, kurzen Zeitraum. Bei Herbsthimbeeren wachsen diese an den einjährigen Ruten und der Ertrag erstreckt sich über einen längeren Zeitraum.

Darüber hinaus gibt es eine spezielle Züchtung namens TwoTimer, die zweimal jährlich (von August bis Oktober und ab Juni) Früchte ausbildet und eigentlich auch zu den Herbsthimbeeren zählt. Die Ernte ist aber nicht, wie vielleicht angenommen, doppelt so ertragreich, sondern sie verteilt sich einfach auf verschiedene Zeitpunkte.

Welche Sorten eignen sich für mich am besten?

Herbsthimbeeren sind allgemein etwas pflegeleichter als Sommerhimbeer-Züchtungen und deshalb besonders für jene Hobbygärtner ideal, die nicht allzu viel Zeit und Kraft in den Anbau stecken möchten oder können. Sie sind etwas kleinwüchsiger, nicht so anfällig für Krankheiten und die Früchte werden nicht von Würmern gefressen. Andererseits macht diesen Pflanzen ein Schädling, die sogenannte Kirschessigfliege, zu schaffen, der die Früchte schnell ungenießbar werden lässt.

Haben Sie die Möglichkeit dazu, bauen Sie am besten sowohl Sommer-, als auch Herbsthimbeeren mit verschiedenen Phasen der Auslese an, um etwa fünf Monate lang Früchte ernten zu können.

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Woran erkenne ich, ob die Früchte schon reif sind?

Nehmen Sie bereits ein deutliches Aroma wahr und haben die Himbeeren eine gleichmäßige, satte Farbe, deutet das bereits auf eine fortgeschrittene Reife hin. Sicher sein können Sie aber nur, wenn sich die Früchte leicht vom Strauch lösen lassen - so, als würden sie beinahe von selbst abfallen. Ernten Sie am besten nur so viele, wie Sie auch verzehren können - mindestens jedoch zwei- bis dreimal pro Woche, damit die Himbeeren nicht matschig werden und faulen.

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Wann ist der beste Zeitpunkt um Himbeeren zu pflanzen?

Einige Sorten lassen sich das ganze Jahr über anpflanzen, in den meisten Fällen ist aber der Frühherbst ab Oktober oder das zeitige Frühjahr am besten dafür geeignet. Sträucher, die Sie eintopfen, können Sie ebenfalls im Herbst noch einsetzen. Achtung: Je wärmer und trockener die Zeit, in der Sie Ihre Himbeeren pflanzen, desto häufiger müssen Sie sie gießen.

Kann ich die Sträucher auch auf dem Balkon kultivieren?

Generell sind Himbeeren eher darauf ausgelegt, mit viel Platz im Garten angebaut zu werden. Insbesondere bei Sommerhimbeeren sollten Sie auf den Anbau auf dem Balkon verzichten. Die meisten Herbsthimbeeren gedeihen allerdings gut in einem großen Topf (mindestens 25 Liter) - zum Beispiel die TwoTimer-Himbeere ist dafür geeignet. Sie ist eine eher kleinwüchsige Pflanze und kann zum Beispiel noch mithilfe von Pflanzenstützen fixiert werden.

Ziehen Sie Ihre Himbeeren im Topf sollten Sie Staunässe in jedem Fall vermeiden. Außerdem ist es ratsam, die Erde alle zwei Jahre vollständig auszutauschen. Um Ihre Pflanze zu überwintern, stellen Sie den Kübel an eine geschützte Wand und decken ihn vorsichtshalber mit etwas Folie ab. Generell vertragen Himbeeren zwar auch sehr niedrige Temperaturen, da sie sehr winterhart sind, im Topf jedoch kühlen sie schneller aus.

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Was ist bezüglich Standort und Boden wichtig?

Achten Sie bei allen Sorten darauf, dass diese genügend Licht, beziehungsweise Sonne bekommen und gönnen Sie Ihnen wenigstens einen Platz im Halbschatten. Beim Anbau im Topf wäre ein Südbalkon ideal. Gleichzeitig ist es wichtig, auf einen ausreichenden Windschutz zu achten.

Was den Boden angeht, sollte dieser locker, leicht sauer und humusreich sein. Vermeiden Sie in jedem Fall Staunässe, gleichzeitig aber auch eine Austrocknung der Sträucher durch zu geringe Wässerung. Pflanzen Sie Himbeeren außerdem nie dort, wo zuvor schon einmal Himbeeren, Brombeeren oder verwandte Arten standen und entfernen Sie unter den Sträuchern regelmäßig das Unkraut.

Ihre Chancen auf eine ertragreiche Ernte erhöhen sich übrigens, wenn Sie den Boden mit etwas Stroh, Rindenmulch und Kompost bedecken. Außerdem kann es helfen, verschiedene Sorten an einen Ort zu setzen: Einzelne Züchtungen haben ihre eigenen Vorlieben und so wird auch der Boden unterschiedlich beansprucht, was den Ertrag erhöhen kann.

Wie tief sollten die Pflanzen eingesetzt werden?

Graben Sie ein Loch, das etwa doppelt so groß wie der Wurzelballen Ihrer Himbeere ist. Diesen sollten Sie außerdem vorsichtig auseinanderziehen und leicht wässern, damit die Pflanze besser anwächst. Achten Sie darauf, dass die untersten Knospen der flachwurzelnden Himbeeren nur etwa fünf Zentimeter hoch mit Erde bedeckt sind.

Alternativ können Sie Ihre Himbeeren auch auf einem etwa 20 Zentimeter hohem Hügelbeet pflanzen, um Staunässe besonders effektiv vorzubeugen.

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In welchem Abstand kann ich Himbeerpflanzen setzen?

Lassen Sie zwischen den einzelnen Pflanzen etwa 30 bis 40 Zentimeter Platz. Beim Anbau in mehreren Reihen beträgt der Abstand am besten etwa eineinhalb Meter.

Worauf sollte ich beim Anpflanzen noch achten?

Sommerhimbeeren wachsen am besten an einem Gerüst, für das Sie etwa alle zwei Meter einen Holzpfahl in den Boden setzen sollten und an die Sie dann jeweils in 30, 100 und 170 Zentimetern Höhe einen Draht spannen sollten. Für Herbsthimbeeren errichten Sie am besten ein waagerechtes Gitter, durch das die Triebe hindurchwachsen können.

Um die Ausbreitung Ihrer Pflanzen besser kontrollieren zu können, sollten Sie vor dem Einpflanzen außerdem eine Wurzelsperre im Garten auslegen.

Haben Sie sich dafür entschieden, sowohl Sommer-, als auch Herbsthimbeeren anzupflanzen, sollten Sie beides getrennt voneinander setzen, um Verwechslungen zu vermeiden und die Sträucher richtig zurückzuschneiden.

Lesen Sie hier, wie Sie Himbeeren am besten schneiden:

Tipp: Wie TwoTimer-Himbeeren können übrigens auch andere Herbstsorten eine (wenn auch kleinere) Ernte im Sommer ermöglichen, wenn Sie diese entsprechend schneiden. Entfernen Sie nach Abfall der Blätter nur die oberen Teile der Ruten, die Fruchtstände getragen haben. Lassen Sie den unteren Teil stehen, um im nächsten Frühsommer für kurze Zeit weitere geringe Mengen an Himbeeren genießen zu können. Danach die abgestorbenen Triebe komplett bodennah abschneiden.

Durch diese Zweiternte wird die Pflanze allerdings geschwächt und der Herbstertrag verringert sich.

Richtig pflegen: Wann und wie sollte ich Himbeeren düngen?

Zu viel Dünger schadet Ihren Pflanzen, weil dadurch Fäulnisprozesse angeregt werden. Am besten düngen Sie nur oberflächlich und das auch nur im Frühjahr (März oder April), und nicht auch noch im Herbst - andernfalls würden die noch jungen Triebe zu lange wachsen und könnten schnell erfrieren.

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