Dunkle Jahreszeit

Herbstdepression: Was der Seele jetzt guttut

Müde, traurig und lustlos in der dunklen Jahreszeit? Licht-Therapie, Bewegung und gezielte Ernährung helfen bei ersten Anzeichen von Herbstdepression.

Herbstdepression: Was der Seele jetzt guttut
Wenn das Licht immer weniger wird, kann es häufig zu depressiven Verstimmungen kommen. Foto: Mcbrugg / iStock
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Vorbei sind die letzten warmen Tage – und vorbei ist es bei so manchem jetzt auch mit der guten Laune. Angesichts grauer Oktober-und Novembertage und wallender Herbstnebel ist es zwar sicher normal, schon mal etwas trüber gestimmt zu sein. Doch wenn dieser "Herbst-Blues" anhält, sich durch nichts vertreiben lässt und womöglich von Konzentrations- oder Schlafproblemen begleitet wird, ist es Zeit, etwas zu unternehmen. "Herbstdepression" ist als SAD (Seasonal Affective Disorder) heute eine anerkannte Diagnose. An der Wiener Uniklinik wurde gerade sogar eine eigene Ambulanz dafür eröffnet. Hauptgrund für die Dauertristesse ist das fehlende Sonnenlicht. Der Körper schaltet auf Winterschlaf um und drosselt die Produktion des Glückshormons Serotonin. Gleichzeitig schüttet er vermehrt das Schlafhormon Melatonin aus, das uns die Laune vermiest.

Sehen Sie hier die sechs Stufen einer Depression (Der Artikel geht unter dem Video weiter):

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Video: Glutamat

Antriebslosigkeit: So können wir uns glücklich essen

Wie Studien zeigen, gibt es aber so einiges, was wir dagegen tun können. So hilft oft schon eine Überarbeitung des Speiseplans: Nüsse, Avocados, Bananen, Datteln und Feigen sind reich an Tryptophan. Daraus wird im Gehirn das Glückshormon Serotonin gebildet. Kohlenhydrate aus Vollkorn, Müsli und Kartoffeln fördern diesen Prozess zusätzlich.

Depressionen überwinden mit Johanniskraut & Co.

Auch ein Blick auf den Vitamin-D-Spiegel ist sinnvoll (Bluttest, ca. 30 Euro). In der dunklen Jahreszeit kann es zu einer Unterversorgung mit dem Sonnen-Vitamin kommen – was auf die Stimmung drückt, da dies die Produktion von Glückshormonen bremst. Bei einem Mangel verschreibt der Arzt ein Präparat. Hilfreich gegen depressive Verstimmungen im Herbst sind auch Extrakte aus Johanniskraut (Apotheke, drei Mal täglich 300 mg) sowie Aromatherapie: Duft-Öle wie Jasmin, Lavendel und Zitrone wirken stimmungsaufhellend.

Lesen Sie hier passend dazu: Aromatherapie: Heilsame ätherische Öle und ihre Anwendung

Herbstdepression: So hilft Helligkeit

Als Haupt-Risikofaktor für Herbstdepression gilt Lichtmangel. Zur Vorbeugung reichen bereits tägliche Spaziergänge – am besten am Vormittag. Denn vor allem Morgenlicht hilft, die Produktion des müde machenden Melatonins zu drosseln. Gezielt behandeln lässt sich SAD durch "Lichtduschen", spezielle Lampen mit UV-Licht. Einige gesetzliche Kassen zahlen, wenn ein Arzt die Diagnose SAD gestellt hat (ab 10 Euro pro Sitzung). Lichtduschen gibt es auch für zu Hause (ab ca. 70 Euro, Sanitäts- oder Elektrofachhandel).

Tipp: Mit einer Tageslichtlampe, lässt sich das müde machende Melatonin ganz einfach drosseln: