Mehr Ruhe und Gelassenheit

Gedankenkarussell stoppen: So kriegen Sie den Kopf frei

Das Gedankenkarussell dreht sich immer weiter? Wir zeigen Ihnen, wie Sie es stoppen können und zu mehr Gelassenheit und innerer Ruhe finden.

frau nachdenklich gedanken
Grübeln macht unruhig und kann aufs Gemüt schlagen. Foto: iStock/gradyreese
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Manchmal sind es nicht die tatsächlichen Aufgaben am Tag, die uns stressen. Sondern die ständig kreisenden Gedanken in unserem Kopf, die nicht aufhören wollen. Hätte ich dieses Projekt besser machen können? Schaffe ich die To Do's von morgen? Und wie geht es in Zukunft weiter?

So geht es vielen. Wir fangen an zu grübeln, sobald die Hektik am Tag nachlässt. Dann wälzen wir uns im Bett herum, denken über verschiedene Probleme nach und können nicht einschlafen. Oder wir wachen mitten in der Nacht ängstlich auf.

Warum negative Gedanken und Grübeln uns krank machen können

Wir alle machen uns jeden Tag Gedanken und grübeln über Probleme. Das ist ganz normal und okay. Der Trugschluss ist nur, dass wir glauben, eine Lösung zu finden, wenn wir lang genug auf einem Thema rumdenken. In Wirklichkeit führen die vielen Gedanken, vor allem die in der Nacht, nicht zu einem positiven Ergebnis. Im Gegenteil, sie verunsichern uns und stressen unseren Körper.

Das hat auch die Medizin hellhörig gemacht. Wissenschaftler haben deshalb die Zusammenhänge untersucht und entdeckt, wie sich das Grübeln auf die Gesundheit auswirkt. Es kam heraus, dass der Körper während des Gedankenkarussells Stresshormone wie Adrenalin oder Cortisol ausschüttet. Unser Organismus gewinnt dadurch zwar kurzfristig mehr Energie, doch wenn die Dosis über eine lange Zeit zu hoch ist, leidet er. Die Folgen könnten sein:

  • Schwindel

  • Schlafstörungen

  • Kopfschmerzen

  • Übelkeit

Häufiges Grübeln kann zudem zu einer Depression führen oder eine Angststörung auslösen. Das passiert natürlich nicht automatisch, nur weil Sie einmal grübeln. Aber es ist ein guter Hinweis, um die vielen Gedanken ernst zu nehmen. Zum Glück gibt es hilfreiche Tipps gegen das Gedankenkarussell. Und das Gute ist, dass Sie sofort ohne Vorbereitungen starten können.

7 Tipps gegen das Gedankenkarussell

Machen Sie sich zunächst bewusst, wann Sie grübeln, welches Gefühl es in Ihnen auslöst und welches Thema sie beschäftigt. Diese kleine Bestandsaufnahme der Gedanken in Ihrem Leben hilft Ihnen, um sie im zweiten Schritt anzugehen. Doch haben Sie auf diesem Weg Geduld. Ein Gedankenkarussell lässt sich leider nicht abrupt und schnell stoppen. Aber jeder Tag, den Sie ein Stückchen positiver sehen, ist es doch wert, oder?

Realitäts-Check

Manchmal hilft ein Blick in die Vergangenheit, um das schlechte Gefühl im Kopf zu vertreiben. Überlegen Sie einmal, worüber Sie sich vor einem Jahr Gedanken gemacht haben. Wie viele Sorgen von damals sind tatsächlich eingetreten? Oder wann haben Sie zuletzt etwas nicht geschafft? Oft verzerrt unsere Angst den Blick für die Realität. Übrigens: Von den 100 Prozent Sorgen, die sich ein Mensch macht, treten nur 15 Prozent wirklich ein. Und von denen können Betroffene 85 Prozent besser bewältigen, als sie vorher dachten. Seien Sie daher zuversichtlich.

In die eigene Kraft vertrauen

Dieser Tipp schließt sich an den vorherigen an. Oftmals machen wir uns Gedanken und Sorgen, weil es uns schwer fällt, in unsere eigene Kraft zu vertrauen. Aber Sie sind stärker, als Sie denken. Notieren Sie auf einem Zettel, was Sie bereits im Leben geschafft haben. Die Liste ist bestimmt beeindruckend. Wenn Sie allein nicht weiterkommen, fragen Sie einfach Ihre Familie oder Freund*innen. Daran können Sie sich bewusst erinnern, wenn die Gedanken das nächste Mal durch den Kopf sausen.

Sport treiben

Ausdauertraining ist perfekt, um kreisende Gedanken zu stoppen. Und das nicht nur, weil Sie abgelenkt sind. Wie oben beschrieben, ist der Level an Stresshormonen im Körper hoch, wenn Sie häufig grübeln. Um sie wieder abzubauen, ist Bewegung das Mittel Nummer eins. Das ist sogar doppelt gut. Denn erstens geht es Ihnen danach besser und zweitens setzen Sie gleichzeitig Glückshormone für die gute Laune frei. Suchen Sie sich aber eine Sportart aus, die Sie wirklich mögen. Schwimmen, Radfahren, Joggen oder Walken - ganz, wie Sie wollen.

Zeitig aufstehen

Versuchen Sie morgens nach dem Aufwachen zügig aufzustehen. Der Grund ist, dass uns die negativen Gedanken zu dieser Zeit besonders runterziehen. Die Cortisolwerte, also die vom besagten Stresshormon, sind zu dieser Tageszeit natürlicherweise am höchsten. Das ist bei allen Menschen so und die Ursache, warum wir morgens noch nicht gut gelaunt sind. Grübeln Sie deshalb nicht im Bett, sondern machen Sie sich fertig. Danach tanken Sie idealerweise etwas Sonnenlicht und gewinnen gleich noch Vitamin D hinzu.

Meditation

Entspannungstechniken helfen enorm, um das Grübeln zu stoppen. Besonders geeignet ist die Meditation, denn durch sie lernen Sie, wie Sie eine Distanz zu Ihren Gedanken aufbauen können. Der Trick ist, die Gedanken erst einmal bewusst wahrzunehmen. Sie sagen sich also nicht: "Diese blöden Gedanken sollen gehen.", sondern "Da sind Gedanken in mir. Ich nehme sie wahr." Das klingt zwar paradox, aber es hilft tatsächlich. Wenn wir uns gegen etwas wehren, klebt es oft an uns. Akzeptieren wir die Situation wie sie ist, fällt es uns leichter, sie anschließend loszulassen.

Gedanken-Stopp

Wenn Sie gerade mitten in einem Gedankenkarussell stecken, können Sie auch bewusst aussteigen. Denn es ist eine bewusste Entscheidung, worüber Sie nachdenken. Setzen Sie sich beispielsweise eine Zeit, um über ein Problem zu grübeln. Und am restlichen Tag erlauben Sie sich, das Thema sein zu lassen. Falls es Sie trotzdem überkommt: Seien Sie liebevoll zu sich. Es ist okay, wenn Sie sich ab und zu Sorgen machen. Dennoch haben Sie ein schönes Leben verdient.