Psychische Stärke und Widerstandskraft

Resilienz stärken: Wie Sie innere Stärke trainieren

Resilienz stärken und Stress abprallen lassen: Das können Sie lernen! So bauen Sie psychische Widerstandkraft und Stärke auf.

Mentale Stärke
Mit einer höheren Resilienz können Sie besser mit Stress umgehen. Foto: Pheelings Media/ iStock
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Von Stress im Job bis Schicksalsschlag: Mit Resilienz stärken Sie Ihre Psyche und Ihren Geist, um Krisen und Herausforderungen unbeschadet zu meistern. So werden Sie zu Ihrem eigenen Ruhepol in unruhigen Zeiten.

Wie heißt es so schön: Was uns nicht umbringt, macht uns stärker. Das ist leicht gesagt. Doch wie schafft man es, in schweren Zeiten und Lebenskrisen positiv und stark zu bleiben? Sich nicht unterkriegen zu lassen und selbst bei schweren Verlusten nach vorne zu blicken? Das Geheimnis: Die eigene Resilienz stärken und psychische Widerstandskraft entwickeln.

Die gute Nachricht: Man kann Resilienz trainieren. Die vielleicht etwas unangenehme Nachricht: Resilienz-Training erfordert die Bereitschaft zur Veränderung, viel Übung und regelmäßige Arbeit. Der Aufwand lohnt sich jedoch: Mentale Stärke wird Ihr Leben in allen Bereichen verbessern.

Was ist Resilienz?

Resilienz ist die Fähigkeit, sich auch bei Stress und hohen Belastungen die innere Stärke zu bewahren. Sich von keinem Problem aus der Bahn werfen zu lassen, sondern auf die eigenen Stärken zu vertrauen, jede noch so große Herausforderung zu meistern – und am Ende gestärkt und gesund aus der Situation herauszugehen. Resiliente Menschen haben eine besondere psychische Widerstandsfähigkeit, die sie vor mentalen Erkrankungen und negativen Auswirkungen von Stress schützt. Dazu zählen beispielsweise Depressionen, Burn-out und emotionale Erschöpfung, aber auch körperliche Beschwerden.

Passenderweise leitet sich das Wort Resilienz vom lateinischen Begriff „resilire“ ab, was übersetzt „abprallen“ bedeutet. Denn resiliente Menschen besitzen ein hohes Maß an Widerstandskraft und Selbstwirksamkeit, sodass Kummer und Hektik vielleicht nicht gänzlich an ihnen vorbeiziehen – sie aber eben auch nicht in negative Gedanken und Hilflosigkeit versinken lassen. Anstatt sich als Opfer einer schwierigen Situation zu sehen, nehmen sie diese an und versuchen sie bewusst zu lösen.

Bei stressigen Situationen im Job und einem hohen Arbeitspensum ist dies ebenso hilfreich wie bei privaten Schicksalsschlägen. 

Resilienz stärken: Darum ist es so wichtig

Der plötzliche Verlust eines geliebten Menschen, der Jobverlust, eine schwere Erkrankung oder eine belastende Situation innerhalb der Beziehung: Im Leben begegnen wir immer wieder Momenten, die uns körperlich und mental an unsere Grenzen bringen – oder sogar darüber hinaus. Nun gibt es Personen, die jeder Hürde wie ein Stehaufmännchen trotzen – und andere, die scheinbar schon bei der kleinsten Belastung resignieren. Dabei wird Resilienz niemandem in die Wiege gelegt. Vielmehr kann jeder Mensch im Laufe seines Lebens – durch verschiedene Erfahrungen, Glaubenssätzen und Situationen – seelische Widerstandsfähigkeit entwickeln. 

Hohe Resilienz fungiert wie ein Schutzschild für Körper und Geist. Sie ist wichtig für unsere psychische Gesundheit und den Erhalt unserer Lebensfreude. Sie ermöglicht es uns, positive Energie ins Universum zu senden und diese zurück zu empfangen. 

Kann man Resilienz trainieren?

Resilienz kann man aktiv fördern und lernen – je früher, desto besser. Darum existieren bereits für Kinder spezielle Resilienz-Kurse, es gibt Bücher zum Thema sowie zahlreiche einfache Übungen für den Alltag. Ob durch Achtsamkeitsmeditation, Yoga, Journaling oder Stressmanagement: Unter professioneller Anleitung können Sie hier individuelle Methoden und Übungen entwickeln, die Sie Schritt für Schritt aus der Stressfalle befreien.

Ein wichtiger Faktor beim Resilienztraining und das Erlangen psychischer Stärke ist es, die eigenen Gefühle anzunehmen, die eigenen Fähigkeiten zu erkennen, eine eigene Meinung zu haben und sich nicht von anderen Menschen abhängig zu machen. Kurzum: Achtsamkeit zu fördern.

Ein Schlüssel für die persönliche Resilienz ist zudem die Stärkung der eigenen Selbstwirksamkeit – denn wer an sich selbst glaubt und weiß, wozu er im Stande ist, kann ganz anders mit Rückschlägen oder Konflikten umgehen. Zu reflektieren, welche Hürden man vielleicht schon bewältigen musste – und wie dies gelungen ist – kann die seelische Widerstandskraft enorm erhöhen. Zum anderen ist es hilfreich, persönliche Ziele festzulegen und sich immer wieder darauf zu besinnen. So werden Sie zu Ihrem eigenen Ruhepol – egal, wie lang die To-Do-Liste gerade ist.

Resilienz stärken: 7 Tipps für seelische Stärke

Die US-Wissenschaftler Karen Reivich und Andrew Shatté haben sieben Resilienzfaktoren entwickelt, die als Grundlage für viele Kurse dienen. Sie können Ihnen als Einstieg dienen und gliedern sich wie folgt: 

  1. Akzeptanz: Ein Grundsatz der Achtsamkeit: Die Dinge nehmen, wie sie sind. Können Sie eine Situation nicht verhindern, machen Sie das Beste daraus.

  2. Optimismus: Verzweifeln Sie in schweren Situationen nicht, sondern behalten Sie Ihre Hoffnung und den Glauben an bessere Zeiten. Denken Sie daran: Ohne Regen gäbe es keinen Regenbogen – und ohne schwere Zeiten wüssten wir die guten wahrscheinlich weniger zu schätzen.

  3. Umdenken: Eine Frage, die ein resilienter Mensch sich niemals stellt: Warum ausgerechnet ich? Befreien Sie sich aus der Opferrolle und überlegen Sie stattdessen zum Beispiel: Welche Chance kann mir die Kündigung bieten? Oder: Was kann ich aus der Trennung von meinem Partner lernen?

  4. Lösungsorientierung: Kein Problem ist so groß, dass es sich nicht aus der Welt schaffen lässt. Versuchen Sie stets, aktiv nach Lösungen zu suchen.

  5. Verantwortungsbewusstsein: Übernehmen Sie die Verantwortung für Ihr Leben und Ihr Handeln, anstatt anderen wichtige Entscheidungen zu überlassen.

  6. Hilfe: Ob Familie, professionelle Berater:innen oder Kolleg:innen: Wer weiß, dass er nicht alleine mit seinen Problemen ist, fühlt sich automatisch stärker. Nicht alles auf eigene Faust zu erledigen, sondern sich zu vernetzen, ist daher sehr wichtig.

  7. Zielsetzung: Zu einem achtsamen und selbstbestimmten Leben gehört es auch, Ziele zu definieren und diese aktiv zu verfolgen. Das verleiht dem Leben einen Sinn und eine Perspektive, was sehr motivierend sein kann.

Sehen Sie das Leben so, wie es ist. Facettenreich und aufregend, mal bunt und mal grau, mit Höhen und Tiefen. Aber vor allem: einmalig. Machen Sie also das Beste daraus!