Gartenschädling

Wühlmäuse vertreiben: 7 wirksame Hausmittel gegen Schermäuse

Wühlmäuse, die den ganzen Garten umgraben und sich über die Wurzeln der Pflanzen hermachen sind lästige Zeitgenossen. Wir verraten Ihnen, wie Sie den Gartenschädling wirksam vertreiben können.

Wühlmaus im Garten.
Wühlmäuse können Ihrem Garten in erheblichem Maße schaden, weil sie mit Vorliebe Pflanzenwurzeln verspeisen. Foto: Gerdzhikov / iStock
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Auf Ihrem Rasen häufen sich Erdhügel und in den Beeten sind überall kleine Löcher, die in die Erde reichen? Dann hat sich möglicherweise ein kleiner Schädling eingenistet: die Wühlmaus.

Woran Sie erkennen, dass sich die kleinen Nager in Ihrem Garten häuslich eingerichtet haben, erfahren Sie im Artikel. Der Pflanzenarzt René Wadas verrät außerdem die besten Hausmittel, um Wühlmäuse wirksam zu vertreiben.

Pflanzenarzt René Wadas - Foto: PR
Ihr Experte im Artikel

René Wadas ist Gärtnermeister und Autor. Bevor er sich als Pflanzenarzt selbstständig machte, absolvierte er eine Ausbildung zum Zierpflanzen-Gärtner und eröffnete 1989 ein Gartencenter.

Seit vielen Jahren ist er unterwegs und hilft Hobbygärtnern mit ihren Pflanzen. Seine Devise: Natur ist die beste Medizin!

Mehr Informationen finden Sie auf der Website des Pflanzenarztes.

Woran erkenne ich Wühlmäuse im Garten?

Braune Erdhaufen auf der Rasenfläche müssen nicht zwangsläufig auf einen Maulwurf hindeuten, denn auch Wühlmäuse (Arvicolinae) können Gartenliebhaber in den Wahnsinn treiben.

Während der unter Artenschutz stehende Maulwurf lediglich den Garten mit den für ihn typischen Maulwurfshügeln verwüstet, richtet die Wühlmaus weitaus größere Schäden an.

Die kleinen Nagetiere, die meist zur Art der Schermäuse gehören, fressen mit großer Vorliebe Pflanzenwurzeln aller Art. Ganz oben auf ihrem Speiseplan stehen neben Kartoffel- und anderen Gemüsepflanzen auch Blumenzwiebeln, Knollen und Obstbaumwurzeln.

Die Wühlmaus hat sich in Ihr Haus verirrt? Im Video erfahren Sie, womit Sie Mäuse im Haus am besten fangen können (der Artikel geht unter dem Video weiter):

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Wühlmaus oder Maulwurf: So machen Sie die Verwühlprobe

Von einem Maulwurf unterscheiden kann man die Nager an ihren Bauten. Die Erdhaufen der Wühlmäuse haben das Loch in der Regel seitlich und nicht mittig. Mit der Verwühlprobe können Sie testen, ob der Gang noch bewohnt ist.

So funktioniert die Verwühlprobe:

Legen Sie den Gang an einigen Stellen frei und warten Sie ab. Wühlmäuse schließen ihn innerhalb weniger Stunden wieder, Maulwürfe untergraben den Bereich.

Mehr zum Thema Maulwurf oder Wühlmaus: So erkennen Sie den Unterschied

So äußert sich das Schadbild des Nagers

Je nach Pflanzenbestand in Ihrem Garten können sich die vegetarischen Nager bei Ihnen richtig wohlfühlen.

Wühlmaus vertreiben: So erkennen Sie das Schadbild
Sie entdecken Erdhügel im Garten und angefressenes Gemüse und Blumenzwiebeln? Das sind Teile des Schadbilds der Wühlmaus. Foto: Liebenswert & iStock (TopVectors, Kateryna Vasylieva, lukpedclub, lioputra)

Einen starken Befall merken Sie daran, dass Ihre Gemüseernte innerhalb kurzer Zeit deutlich schlechter ausfällt, weil viele Knollen und Wurzeln bereits aufgefressen oder angenagt sind.

Junge Obstbäume können so stark geschädigt werden, dass sie komplett absterben und auch Blumenzwiebeln fallen Wühlmäusen häufig zum Opfer, sodass die erwartete Blütenpracht leider ausbleibt. Und dann sind da ja auch noch die Erdhaufen, die die Rasenfläche verunstalten.

Bei einem oder mehrerer dieser Anzeichen sollten Sie tätig werden und die Tierchen schnell vertreiben, denn die Weibchen der Schermaus bringen von März bis Oktober zwei bis vier Würfe mit bis zu zehn Jungen zur Welt.

So kann sich der Wühlmaus-Befall schnell zur Plage ausweiten.

Diese Hausmittel helfen bei der Wühlmäusebekämpfung

Um die Wühlmäuse möglichst nachhaltig aus dem Garten zu vertreiben, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Hierbei können sowohl vorbeugende als auch akute Maßnahmen sinnvoll sein.

Von chemischen Mitteln ist abzuraten! Greifen Sie aus Liebe zu Ihrem Garten und Mitgefühl mit den Nagern auf natürliche Mittel zurück.

Ziel sollte es jedoch sein, die unliebsamen Lebewesen auf sanfte Art und Weise zu bekämpfen. Wie das funktioniert, erfahren Sie in den folgenden Abschnitten.

Auch interessant: Schnecken im Garten - Das hilft gegen den Befall

So machen Sie sich Lärm und Geräusche zunutze

Wühlmäuse haben ein ausgeprägtes Gehör und fühlen sich, ähnlich wie auch der Maulwurf von Geräuschen gestört.

Um die Tiere zu stören, eignen sich zum Beispiel kleine Windräder, die durch Wind eine Schraubenmutter zum Rotieren bringen und so ein für den Nager unangenehmes Geräusch erzeugen.

Auch Geräte, die Ultraschallwellen ausstoßen, können sinnvoll sein. Die kleinen solarbetriebenen Geräte werden in die Erde gesteckt und sorgen dort für stetige Schallwellen, die die Tiere vertreiben sollen.

Die wohl einfachste Alternative, die für jeden sofort umsetzbar ist, ist das Aufstellen von umgedrehten Glas- oder PET-Flaschen zum Vertreiben von Wühlmäusen. So geht's:

Stellen Sie die Flaschen dazu mit der Öffnung nach unten in die Eingänge. Bei Wind erzeugen Sie ein für die Wühlmaus abschreckendes Pfeifen.

Als vorbeugende Maßnahme eignet sich zum Beispiel auch ein regelmäßiges Rasenmähen sowie sportliche Aktivitäten auf dem Rasen wie das Spielen und Rennen mit dem Hund.

Die Bodenerschütterung stellt für die tag- und nachtaktive Maus ebenfalls eine Bedrohung dar, die sie im besten Fall zur Flucht veranlasst.

Welcher Duft vertreibt Wühlmäuse?

René Wadas erklärt in seinem Ratgeber "Der große Wadas": "Da Wühlmäuse ein feines Geruchsorgan haben, sind sie anfällig für schlechte Gerüche."

Daher seine Empfehlung: "Sie können Schnaps, Fischlake, Buttersäure oder andere geruchsintensive Stoffe in den Gängen verteilen."

Eine weitere Möglichkeit, um die ungebetenen Gäste aus dem Garten zu vertreiben, erläutert der Gärtnermeister ebenfalls in seinem Buch.

"Zerkleinern Sie Holunder, Knoblauch oder die Zwiebeln von Kaiserkronen und mischen Sie das Zerteilte mit Gesteinsmehl. In den Gängen halten es die Mäuse dann nicht mehr aus, sie werden umgehend einen Umzug planen. Aber lassen Sie ihnen eine Fluchtmöglichkeit."

Unter Hobbygärtnern haben sich folgende Gerüche bewährt, die ebenfalls direkt in das Gangsystem der Wühlmäuse eingebracht werden sollten:

  • Thuja, Fichte oder Holunder in Form von Jauche

  • Thuja- oder Nussbaumzweige

  • Knoblauch

  • Kräuteröle

Bei den Kräuter- öder ätherischen Ölen reicht es, wenn ein paar Tropfen auf den Erdhaufen geträufelt oder ein Gemisch mit Öl und Wasser im Garten versprüht wird.

Vorsicht beim Einsatz von Essig!

In Internetforen und unter Gartenfreunden ist auch Essig ein viel diskutiertes Mittel zur Bekämpfung von Wühlmäusen. Der unangenehme Geruch gefällt der feinen Nase des Nagers gar nicht, und soll angeblich dafür sorgen, dass die Wühlmaus nachhaltig aus dem Garten vertrieben wird.

Hierzu sei jedoch gesagt, dass der Einsatz von Essig oder Essigsäure im Garten sehr umstritten ist. So ist die Verwendung von Essig für die Unkrautentfernung auf versiegelten Flächen sogar laut § 3 des Pflanzenschutzgesetzes rechtswidrig.

Es ist also unbedingt davon abzuraten, Essig in den Boden einzubringen, denn er schadet nicht nur der zu vertreibenden Wühlmaus, sondern auch dem Bodenmilieu und etwaigen im Boden lebenden Organismen wie zum Beispiel Regenwürmer.

Der Essiggeruch lässt sich jedoch trotzdem zur Abwehr nutzen! Tränken Sie dafür einen alten Baumwolllappen oder auch mehrere mit dem Essig und binden Sie die Essiglappen an einen Stock. Die Duftstäbe können im Anschluss an den entsprechenden Stellen im Garten platziert werden.

Tipp: Lärm und Geruch einfach kombinieren

Besonders hartnäckige Wühlmäuse können auch mit einer Kombination aus Geräuschen und Geruch vertrieben werden.

So funktioniert es:

  • Nehmen Sie dafür eine PET-Flasche und schneiden den Boden ab.

  • Legen Sie den Eingang des Wühlmauslochs ein wenig frei und stecken Sie die Flasche anschließend mit dem Hals in das Loch.

  • Nun können Sie zusätzlich einen Schuss Jauche oder saure Buttermilch in die Flasche kippen. Die stark riechende Flüssigkeit landet dann bestenfalls direkt im Gangsystem der Wühlmaus und sie können den ungebeten Gast so mit unaufwändigen Mitteln bekämpfen.

Mit Haaren gegen den Gartenschädling vorgehen

Interessanterweise haben Gartenexperten festgestellt, dass auch Haare dabei helfen können, Wühlmäuse zu bekämpfen. Hier eignen sich sowohl menschliche, aber auch die Haare von Hunden oder Katzen.

Es lohnt sich also, beim Friseur nach ein paar Haarresten zu fragen, die dann anschließend in die Löcher gesteckt werden können. Beim Bürsten des Hundes im Fellwechsel dürften ebenfalls genug Haare abfallen. Ein Versuch ist es auf jeden Fall wert!

Tipp vom Pflanzenarzt: Natürliche Feinde der Schermaus fördern

Manchmal sollte man der Natur ihren Lauf lassen, dann regelt sich oftmals vieles von alleine. So auch bei Wühlmäusen. Wenn sie ihren natürlichen Feinden begegnen, können Sie die Füße hochlegen.

"Zu den wichtigsten natürlichen Feinden der Wühlmaus gehören Wiesel, vor allem das Mauswiesel. Aber auch Fuchs, Iltis, Marder, Katze, Eulen (Schleiereule) sowie Greifvögel (Mäusebussard) stellen ihr nach", so René Wadas.

Sein Tipp: "Ich empfehle eine aufmerksame Katze, das ist die sicherste biologische Bekämpfung."

Damit die natürlichen Gegenspieler ihre Arbeit vollziehen können, rät der Pflanzenarzt, ihnen "eine wilde Ecke im Garten zu lassen, die sie als Deckung und Unterschlupf nutzen können."

So solle man Eulen in Feldscheunen Einfluglöcher anbieten, Wiesel Steinhaufen als Unterschlupf. Für den Fuchs eignet sich ein passierbarer Gartenzaun. Wollen Sie Greifvögeln Ihren Garten schmackhaft machen, bieten sich Sitzstangen an.

Der NABU schreibt außerdem, dass ein Garten mit Maulwurf meist wühlmausfrei ist, weil auch dieser einer ihrer natürlichen Feinde ist. Obwohl der Maulwurf kein direkter Fressfeind der Wühlmaus ist, frisst er nämlich gerne die Gelege der Wühlmaus.

Jungbäume mit Wurzelschutzkörben schützen

Hatten Sie bereits mit Wühlmäusen in Ihrem Garten zu kämpfen, empfehlen sich weitere vorbeugende Maßnahmen, zu denen auch sogenannte Wurzelschutz- oder Wühlmauskörbe gehören – dazu rät auch der Pflanzenarzt in seinem Ratgeber.

Diese bestehen aus einem engen Drahtgeflecht und werden beim Einpflanzen um die Wurzeln gelegt. Die Hauptwurzeln von jungen Bäumen können so effektiv geschützt werden, weil die Wühlmaus nicht durch den Draht an die Wurzeln gelangt.

Graben Sie dafür vor dem Pflanzen des Baumes ein doppelt so großes Pflanzloch und legen dieses mit einem entsprechenden Wurzelschutzkorb oder einfachem Hasendraht aus.

Füllen Sie es mit etwas Pflanzerde und setzen Sie den Baum anschließen in das Loch. Die Hauptwurzeln bleiben künftig vor Wühlmausverbiss geschützt. Wird der Baum größer, wachsen die Wurzeln aus dem Korb heraus.

Extra-Tipp vom Gartenexperten

"Neupflanzungen sollten eher im Frühjahr geschehen, da die Pflanzen tolle Futterpflanzen für die kleinen Nager hergeben.

Oder Sie sichern diese mit einem Drahtkorb. Das Drahtgeflecht sollte am besten verzinkt sein."

Das bringen Abwehr- oder Ablenkpflanzen

Auch der Einsatz von Abwehr- oder Lockpflanzen gegen Wühlmäuse hat sich in einigen Gärten bewährt. Sie sind jedoch längst nicht so zuverlässig wie andere Hausmittel.

Ziel ist es dabei, Pflanzen wie Kaiserkrone, Wolfsmilch, Knoblauch oder Narzissen als Zwischenpflanzen zu kultivieren und das Nahrungsangebot der Schermaus so deutlich zu verkleinern.

Um andere Pflanzen zu schützen, können auch gezielt Lockpflanzen wie zum Beispiel Topinambur angepflanzt werden, um die Nager von den anderen Pflanzen abzulenken.

Letztere Methode sorgt jedoch nicht dafür, die Wühlmaus ganzheitlich aus dem Garten zu vertreiben und ist daher eher ungeeignet und mit einem unnötig hohen Aufwand verbunden.

Wühlmausfallen aufstellen: So geht's

Natürlich ist es auch möglich, den Gartenschädling gezielt mit einer Wühlmausfalle zu fangen.

Um den kleinen Nagern einen schmerzvollen Tod zu ersparen, der auch aus tierschutzrechtlichen Gründen kritisch zu hinterfragen ist, verzichten wir auf Schlagfallen, bei denen der Wühlmaus das Genick gebrochen wird und setzen stattdessen auf Lebendfallen.

Diese können einfach mit Ködern bestückt werden. Möhren oder Selleriestücke haben sich hier bewährt.

Tipp: Die schlauen, geruchsempfindlichen Tiere lassen sich nicht so leicht fangen. Die Fallen sollten Sie daher nur mit Handschuhen anfassen und anschließend mit Erde einreiben, damit sie möglichst geruchsneutral sind.

Gefangene Tiere sollten in weiter Entfernung in die Freiheit entlassen werden.

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Quellen