Parasitenbefall

Ohrmilben bei Katzen erkennen und richtig behandeln

Leider treten Ohrmilben häufiger bei Katzen auf. Wie Sie die Parasiten erkennen und richtig behandeln.

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Bei Ohrmilben handelt es sich um kleine Parasiten, die mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen sind. Die Art, die am häufigsten vorkommt, ist die Otodectes cynotis. Die Milben sitzen tief im Ohr der Katze, dort ist das Klima für die Otodectes cynotis optimal zum Überleben und sich fortzupflanzen. Der Mensch hat es schwer, den Milbenbefall frühzeitig zu erkennen. Häufig sind Katzen mit Freigang befallen, da sich die Milben von Katze zu Katze, aber auch von Hund zu Katze übertragen. Aber auch reine Wohnungskatzen sind vor der Milbe im Ohr nicht sicher, da die Parasiten sich über andere Haustiere übertragen können. Hatte oder hat die Katze Kontakt mit einem Tier, das von Milben befallen ist, ist die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung sehr groß

Besonders häufig sind junge Katzen von Ohrräude betroffen. Wer außerdem einen Hund zu Hause hat, muss nicht in Panik verfallen. Hunde sind von den Milben nicht so oft betroffen wie Katzen. Dennoch sollte der Tierarzt darüber in Kenntnis gesetzt werden, dass auch ein Hund im Haushalt lebt, denn andere Haustiere müssen auch behandelt werden.

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Zudem können sich Katzen durch infizierte Gegenstände anstecken. Die Milbe gehört zu den nicht wirtsspezifischen Parasiten und können wochenlang ohne Tier überleben. Außerdem nutzen Ohrmilben Menschen gerne als Zwischenwirt, Katzenbesitzer könnten ihre Miezen also auch selbst anstecken, wenn sie vorab Kontakt mit einem infizierten Tier hatten. Und Fliegen und Katzenflöhe können Ohrmilben übertragen.

Die Ohrmilben können sogar von Tier auf Mensch übertragen werden, allerdings passiert das eher selten. Trotzdem ist es ratsam, vom befallenen Katzenohr etwas Abstand zu halten, wenn der eigene Stubentiger unter den Parasiten im Ohr leidet.

Katze mit Ohrmilben.
Foto: absolutimages / iStock

Wie Sie erkennen, ob Ihre Katze Ohrmilben hat

Wie bereits erwähnt sind Ohrmilben winzig klein und möglicherweise gar nicht zu sehen. Treten die ersten Symptome auf, ist der Befall mit den Milben wahrscheinlich schon fortgeschritten. Die Milben besiedeln die Ohrmuschel und den Gehörgang von Katzen und vermehren sich sehr schnell. Typische Symptome für Ohrräude sind durch starken Juckreiz ausgelöstes häufiges Kratzen, Kopfschütteln, ein geröteter Gehörgang und bräunliche Verfärbungen. Besteht der Befall schon länger, können sich auch Krusten bilden. Die Krusten entstehen übrigens, wenn sich der Kot der Ohrmilben mit Ohrenschmalz vermischt. Eine befallene Katze hält oft den Kopf schief, außerdem kann permanentes Miauen und das Reiben an Ecken und Kanten auf einen Befall hindeuten.

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Durch den starken Juckreiz kann es dazu kommen, dass sich ein befallenes Tier intensiv und oft kratzt, dass die Haut schuppt und blutet, es kann zu bakteriellen Sekundärinfektionen kommen. 

Wie gefährlich Milben für die Katze werden können

Durch den Milbenbefall wird der Gehörgang gereizt und entzündet sich. Diese Entzündung kann sich verschlimmern und bis ins Innen- und Mittelohr dann bis hin zur Hirnhaut ausbreiten. Werden Ohrmilben bei Katzen nicht behandelt, kann es in Ausnahmefällen sogar bis zu tödlichen Anfällen kommen.

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Ohrmilben richtig behandeln

Bei dem Verdacht, dass die Katze Ohrmilben hat, sollte umgehend der Tierarzt aufgesucht werden. Er wird direkt erkennen, ob es sich tatsächlich um einen Befall mit Milben handelt oder der Juckreiz andere Ursachen hat. Bei Unsicherheiten wird der Tierarzt eine Probe vom Ohrenschmalz nehmen und dieses unter dem Mikroskop genau betrachten, auch um möglichen bakteriellen Infektionen auf den Grund zu gehen.

Wichtig: Der Befall mit Milben kann je Ohr unterschiedlich stark ausfallen. Darum ist es wichtig, dass beide Ohren gründlich untersucht werden. 

Wird Ohrräude bei der Katze festgestellt, sollte umgehend mit der Behandlung begonnen werden. Der Tierarzt wird zunächst das Ohr der befallenen Katze gründlich und vorsichtig reinigen. Anschließend werden Tropfen oder eine Salbe direkt in den Ohren angewendet. Diese Behandlung muss vom Katzenbesitzer so oft wiederholt werden, bis kein bräunliches Sekret mehr in den Ohren vorhanden ist. Für das Reinigen der Ohrmuschel geben Sie einfach etwas warmes Wasser auf einen Wattebausch und wischen das Ohr Ihrer Katze damit vorsichtig aus. 

Zusätzlich sollte das zu Hause inklusive Decken und Schlafplätzen des betroffenen Vierbeiners gründlich gereinigt werden. 

Helfen Hausmittel gegen Ohrmilben bei der Katze?

Ob Katze oder Hund, bei dem Verdacht auf Milben sollte nicht mit Hausmitteln experimentiert werden. Betroffene Tiere sollten umgehend einem Tierarzt vorgestellt werden. Es muss festgestellt werden, um welche Milbenart es sich handelt, ob eine Infektion vorliegt und welche Behandlung sinnvoll ist. Die Haut von Katzen ist empfindlich, ebenso wie die Ohrmuscheln. Sie sollten Ihre Katze nicht auf eigene Faust mit Hausmitteln behandeln. Gegen Hausmittel ist generell nichts einzuwenden, vorausgesetzt sie werden ergänzend zur tierärztlich verordneten Salbe oder Tropfen eingesetzt und wurden mit dem behandelnden Tierarzt abgesprochen. 

Ohrmilben vorbeugen

Natürlich möchte jeder Mensch sein geliebtes Tier vor etwaigen Unannehmlichkeiten schützen. Leider können Sie einem Milbenbefall nicht richtig vorbeugen. Ist Ihre Katze ein Freigänger, ist es sinnvoll, die Ohren des Tieres regelmäßig gründlich zu untersuchen. Vorbeugend können in der Tierarztpraxis erhältliche Spot-On-Präparate auf der Haut im Nacken Ihrer Katze aufgetragen werden. Spot Ons werden vorbeugend gegen Zecken und Flöhe eingesetzt und bieten oft gleichzeitig Schutz vor Milben.