Freigänger: Katze sicher nach draußen lassen
Sehnsüchtig sitzt der Stubentiger auf der Fensterbank und schmachtet dem vorbeifliegenden Vogel hinterher. Wie gern würde er auch nach draußen. Doch wie gefährlich ist der Freigang? Und: Was Sie beachten sollten, bevor Sie Ihre Katze rausgehen lassen.
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Durch das Gras tigern, Mäuse jagen und auf Bäume klettern - das Leben einer Freigängerkatze hat viele Vorteile. Doch der Auslauf birgt neben viel Freude auch Gefahren, auf die Sie als Halter vorbereitet sein sollten. Immerhin hat eine Katze mit Freigang eine weitaus geringere Lebenserwartung als eine reine Wohnungskatze. Das liegt unter anderem daran, dass sie Gefahren wie Revierkämpfen mit Artgenossen, Begegnungen mit Mardern und Füchsen, der Verlockung, an einer giftigen Pflanze zu knabbern oder auch der befahrenen Straße ausgesetzt ist. Diese Dinge lassen sich nicht vermeiden - andere Risiken jedoch schon. Wie Sie Ihre Katze bestmöglich schützen.
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Ist mein Wohnort für Freigängerkatzen geeignet?
Dies ist die erste und wichtigste Frage, die man sich stellen sollte, bevor man seine Katze draußen herumspazieren lässt. Risikofaktoren in der Nähe des Hauses sind
stark befahrene Straßen,
bejagte Waldstücke
und Nachbarn, die keine Katzen mögen.
Letztes mag schwer abzuschätzen sein, falls es trotzdem bekannt ist: Behalten Sie Ihre Katze lieber im Haus. Sie tun Ihrer Samtpfote und dem nachbarschaftlichen Frieden keinen Gefallen, wenn plötzlich Koi-Karpfen aus Nachbars Teich verschwunden sind.
Ab welchem Alter kann die Katze rausgehen?
Bevor Ihre Katze zum erstem Mal das Haus verlässt, ist vor allem eines wichtig: dass Sie sich bei Ihnen vollständig eingelebt hat. Erst dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch genug, dass sie auch zu Ihnen zurückkehrt. Es wird empfohlen, Katzen nicht rausgehen zu lassen, die jünger als acht Monate sind. Manche Katzenhalter folgen sogar der Regel, dass die Katze ihren ersten Geburtstag gehabt haben sollte, bevor sie vor die Tür gelassen wird. Andere wiederum machen es davon abhängig, ob die Katze bereits kastriert wurde: Das geht erst, wenn sie geschlechtsreif ist.
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Kastrierter Freigänger - eine wichtige Entscheidung
Ob Sie Ihre Katze kastrieren lassen oder nicht, bleibt Ihnen überlassen. Sie sollten allerdings berücksichtigen, dass eine weibliche, unkastrierte Katze schnell trächtig werden kann - und Sie sich anschließend um die kleinen Fellknäule kümmern müssen. Auch einen Kater kastrieren zu lassen, bevor er das erste Mal das Haus verlässt, kann sinnvoll sein: Die Wahrscheinlichkeit, dass er in Revierkämpfe verwickelt und verletzt wird, ist mit einer Kastration deutlich geringer.
Der Chip, der Katzenleben rettet
Tage-, wochen- und sogar monatelang warten Sie abends an Ihrer Haustür, rufen Ihren Freigänger - doch er kommt nicht. Und plötzlich steht er eines Tages vor Ihnen, als wäre nichts gewesen. Das kommt vor; ist jedoch nicht der Regelfall. Wenn eine Freigängerkatze plötzlich nicht mehr nach Hause kommt, kann das bedeuten, dass ihr etwas zugestoßen ist. Bestenfalls hat sie jemand gefunden und zum Tierarzt gebracht. Doch wie soll der Tierarzt erkennen, dass es Ihre Katze ist? Hier kommt der Transponder-Chip ins Spiel: Dabei handelt es sich um einen zehn Millimeter langen und zwei Millimeter breiten Mikrochip, der im Nacken der Katze unter die Haut implantiert wird. Der Eingriff ist ungefähr so schmerzhaft wie das Setzen einer Spritze - hat aber einen großen Vorteil für Sie und Ihren Freigänger. Denn wenn Sie Ihr Tier anschließend mit der Nummer des Transponder-Chips und Ihren Daten im Tierregister www.tasso.net eintragen, kann es Ihnen jederzeit zugeordnet werden. Um die Nummer des Chips auszulesen, haben Tierärzte und Tierheime eine spezielles Gerät, das die Nummer des Tieres verrät. Das Chippen kostet im Regelfall zwischen 30 und 50 Euro. Die Registrierung im Tierregister ist kostenlos. Auch Hunde können gechipt werden und somit wiedergefunden werden, falls sie entlaufen sind.
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Tätowierung im Ohr
Da der implantierte Chip nicht von jedem sofort gesehen wird, kann eine zusätzliche Tätowierung des Ohres mit einer individuellen Nummer sinnvoll sein. Sie signalisiert dem Finder: Diese Katze hat einen Besitzer. So kann Ihre Freigängerkatze zu Ihnen zurückgebracht werden.
Trägt ihre Katze einen Chip, wäre möglicherweise eine Katzenklappe mit Mikrochip-Erkennung. die Klappe liest erkennt den Chip des Tiers und lässt keine anderen Tiere ins Haus.
Halsband
Ähnliches ist mit einer Adresskapsel möglich, die an einem Halsband befestigt wird. Allerdings hat diese Lösung einen ganz großen Nachteil: Katzen können daran hängen bleiben und sich lebensgefährlich verletzen. Das kann auch bei Halsbändern passieren, die eine Sollbruchstelle haben. Dies sollte bei der Anschaffung eines Halsbandes berücksichtigt werden.
Regelmäßige Medikamenteneinnahme
Eine Katze, die aufgrund einer Krankheit in festen zeitlichen Abständen Medikamente bekommen muss, sollte besser nicht aus dem Haus gehen. Es kommt häufiger vor, dass Katzen, die sonst zu festen Zeiten zurückkehren, mal für einige Tage komplett verschwinden - nur um dann, als wäre nichts gewesen, zurück ins Haus spazieren. Das passiert zum Beispiel, wenn die Katze aus Versehen in Nachbars Garage eingesperrt wurde und er es nicht mitbekommen hat. Wenn Ihre Katze deshalb wichtige Medikamente nicht zur festen Zeit einnehmen kann, kann das schnell gefährlich werden.
Video: Ein Grund mehr, Katzenbesitzer zu sein
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Kot-Kontrolle
Ein weiterer Punkt, der gegen den Freigang spricht: Sollten Sie Ihre Katze aufgrund einer Krankheit beobachten müssen, kann dies schwer oder gar unmöglich sein, wenn das Tier ein Freigänger ist. Besonders aufschlussreich ist diese Beobachtung nämlich vor allem beim Reinigen der Katzentoilette. Ob der Kot eine gesunde Konsistenz hat, der Stuhlgang regelmäßig erfolgt und die Nieren richtig funktionieren, sehen Sie nicht, wenn das Tier tagsüber das Haus verlässt, denn dann verrichtet es sein Geschäft vermutlich dort.
Ansteckende Krankheiten
Absolutes Rausgeh-Verbot haben Katzen, die an ansteckenden Krankheiten leiden. Dazu zählen zum Beispiel
- eine Infektion mit dem Feline Leukämie Virus,
- "Katzen Aids" (Felines Immundefizienz Virus),
- die Feline Infektiöse Peritonitis, die besonders junge Katzen unter einem Jahr betrifft,
- und die Darm-Parasiten Giardien und Kokzidien.
Diese Krankheiten können durch Bissverletzungen übertragen werden, weshalb besonders unkastrierte Katzen davon gefährdet sind, die ihr Revier mit Machtkämpfen verteidigen. Die Feline Leukämie, Katzen Aids und die Peritonitis sind nicht heilbar und schwächen das Immunsystem der Katze, weshalb ihre Lebenserwartung verringert und die Medikamenteneinnahme erhöht wird.
Richtiger Impfschutz
Um Ihre Freigängerkatze möglichst vor Krankheiten zu schützen, werden die Impfungen gegen folgende Krankheiten von Tierärzten empfohlen:
Katzenseuche: Ab der 8. Lebenswoche jährlich oder alle drei Jahre (je nach Präparat)
Katzenschnupfen: Ab der 8. Lebenswoche jährlich oder bei Wohnungskatzen alle zwei bis drei Jahre
Tollwut: Ab der 12. Lebenswoche alle zwei bis drei Jahre (je nach Präparat)
Katzenleukämie: Ab der 9. Lebenswoche jährlich oder alle drei Jahre
Feline Infektiöse Peritonitis: Ab der 16. Lebenswoche alle ein bis drei Jahre
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