'Lindenstraße'-Star

Marie-Luise Marjan: "Ich habe gar keine Zeit, um alt zu werden"

Noch immer strotzt das 'Lindenstraße'-Urgestein geradezu vor Lebensfreude und Energie! Wie Schauspielerin Marie-Luise Marjan (77) über Kinder, die Liebe und das Älterwerden denkt, lesen Sie hier.

Marie-Luise Marjan spielt von Beginn an in der Lindenstraße mit.
Marie-Luise Marjan ('Lindenstraße') spricht offen über ihr Privatleben. Foto: Tristar Media / Getty Images
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Seit der allerersten Folge der 'Lindenstraße' ist Marie-Luise Marjan ein Teil dieser Vorabendserie und sie spielte sich über Jahrzehnte hinweg als Mutter Beimer in die Herzen ihrer Zuschauer. Warum sie selbst nie eine Familie gegründet hat, verrät der im vergangenen Sommer 77 gewordene TV-Star im Interview.

Wie fühlen sich die 77 Jahre an?

Für mich ist es nur eine Zahl. Ich habe ein zeitloses Gefühl. Nur weil alles ein wenig langsamer geht, merke ich, dass ich älter werde. Aber das genieße ich – dass nicht mehr alles so hektisch ist. Alt sind aber die anderen (lacht). Ich habe gar keine Zeit, um alt zu werden.

Wie meinen Sie das?

Ich habe so viel zu tun neben der 'Lindenstraße'. Ich habe viele Lesungen, bin sehr sozial engagiert.

Wird Ihnen das nicht mal zu viel?

Nö! Ich bekomme so tolles Feedback. Das tut mir gut. Das Ehrenamt ist wichtig. Ohne die Ehrenämter könnte Deutschland nicht existieren. Wenn man wie ich so viel zurückbekommt, ist das doch ganz wunderbar. Es hält mich jung – der Kontakt mit Jung und Alt.

Sie selbst haben keine Kinder. Hätten Sie gerne welche gehabt?

Ach Gott, nein! Ich habe 43 Kinder im Laufe meiner vielen Fernsehrollen und 27 Ehemänner gehabt. Das ist doch eine schöne Zahl (lacht).

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Sie haben auch nie geheiratet ...

Ich hatte stets die Vorstellung von einer perfekten Ehe. Dass der Partner oberste Priorität hat. Aber das konnte ich nicht leisten, weil ich gearbeitet habe. Wenn ich geheiratet hätte, hätte ich nur für meinen Mann da sein wollen. Als berufstätige Frau ging das nicht. Meine Vorstellung ist konservativ!

Das ist wahr!

Aber ich wurde so erzogen. Meine Adoptiveltern waren ziemlich alt. Und die haben mir diese Rollenverteilung eben so vorgelebt.

Haben Sie je darüber nachgedacht, für einen Mann kürzerzutreten?

Wenn man arbeitet, dann arbeitet man. Für mich gab es da kein Zurück mehr. Auf einmal lief meine Karriere von alleine. Ich musste dafür gar nicht mehr viel tun. In so einer Situation dann zu sagen: Ich höre jetzt auf. Nein! Das kam für mich nicht mehr infrage.

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Die 'Lindenstraße' läuft sonntags um 18:50 Uhr im Ersten.