Knetkuren

Lymphdrainage & Co: Massieren gegen Schmerzen

Ob Rückenzwicken, Bauchweh oder Kopfschmerzen … Massagen können viele Leiden heilen – oft sogar besser als Medikamente!

Lymphdrainage & Co: Massieren gegen Schmerzen
Gegen Rheuma-Schmerzen werden Lymphdrainagen empfohlen. Foto: Skynesher / iStock
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Eine Mutter streichelt den Bauch ihres Kindes – und schon lässt der gequälte Gesichtsausdruck des Kleinen nach. So kann nur eine Mutter heilen? Ja und nein. Natürlich ist Mutterliebe ohnegleichen. Aber jede Berührung, und besonders eine sorgsame Massage, wirkt therapeutisch. Wir Menschen sind eben auf Haut-zu-Haut-Kontakt angelegt. Erleben wir ihn, produziert der Körper Oxytocin, auch Kuschelhormon genannt. Eine Studie der Concordia University, USA, zeigt, dass dieses Hormon nicht nur Wohlbefinden verschafft, sondern sogar Entzündungen verhindert.

Beim Massieren werden von der Haut Reize weitergeleitet, die ein Wonnegefühl auslösen. Wer schon einmal vor Wohlbehagen erschaudert ist, kennt das. Die alternative Medizin nimmt darüber hinaus an, dass eine Massage nicht nur Körper und Seele entspannt, sondern auch Traumata lösen kann: Denn jede Erfahrung wird im Gewebe als Verhärtung gespeichert. Und so erschafft ein guter Masseur ein Gefühl von Geborgenheit, oder wie es heißt: eine Mutter in uns. Diese Mutter sorgt für das Kind, das wir auch sind – und immer bleiben werden.

Lymphdrainage gegen Rheuma

Für das Entstehen von Arthrose und Rheuma kann ein gestörtes Lymphsystem mitverantwortlich sein, beweist eine Studie der Uniklinik Leipzig. Doch ein geschulter Masseur verschafft durch eine Lymphdrainage schon nach einer Sitzung Linderung. Es ist auch möglich, selbst Hand anzulegen. Um unsere Lymphe wieder zum Fließen zu bringen, mit einer Bauchmassage beginnen, da rund um den Magen-Darm-Trakt der sogenannte Lymphsee liegt. Dann die Hautfalte hinter der Achselhöhle packen und nach vorn ziehen. Mit diesem Griff den ganzen Achselbereich abwandern. Abschließend den seitlichen Hals kreisend mit den Fingerkuppen bearbeiten.

Stress-Stopp Ayurveda

Ayurveda vertreibt Erschöpfung und Stress. Keine andere Massage führt zu so tiefer Entspannung von Seele und Geist. Und innere Ruhe, das ist bewiesen, regt unsere Selbstheilungskräfte in großem Maße an. Gearbeitet wird mit warmem Öl, das Gewebe wird genährt. Aber laut der indischen Lehre kann das goldene Öl noch mehr. Es dringt tief in unseren Körper ein und bindet dort Giftstoffe, die später durch Schwitzen und Verdauung ausgeschieden werden. Entgiftung, die selig macht!

Video: 5 Arten von Kopfschmerzen (Artikel geht unter dem Video weiter)

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Zellen lieben die Klang-Behandlung

Hier kommen jene Klangschalen zum Einsatz, die in den Klöstern des Himalajas eine lange Tradition haben. Ihre Töne lösen sanfte Vibrationen aus, die sich wellenartig bis in jede Körperzelle ausbreiten. Dazu platziert der Therapeut eine bis drei Schalen auf unserem Körper und bringt sie zum Klingen. Mithilfe der Schwingungen lösen sich Dysbalancen. Diese Therapie hilft uns, gesund zu bleiben. Und Kranke kann sie sogar heilen: Masseure setzen sie bei ernsten Erkrankungen gern ergänzend zur schulmedizinischen Behandlung ein.

Lindert Bauchschmerzen: Reflexzonen-Massage

Laut der traditionellen chinesischen Medizin stehen alle Strukturen des Körpers mit bestimmten Zonen der Fußsohle in Wechselwirkung. Und so kann der Therapeut über eine Reflexzonen-Massage unsere chronischen Magen-Darm-Beschwerden und andere Organleiden lindern. Das fühlt sich meistens herrlich entspannend an. Nur kurz kann es intensiver werden und dabei auch etwas wehtun.

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Shiatsu als Schlaf-Helfer

Shiatsu als Teil der traditionellen chinesischen Medizin hat eine lange Geschichte. Gedrückt werden Akupressurpunkte auf den Meridianen, also jenen Energiebahnen, die der Lehre nach den gesamten Körper durchziehen. Das löst Blockaden, die Lebensenergie soll wieder frei fließen. Am Tag gewinnen wir so neue Energie, in der Nacht finden wir leichter in den Schlaf. Der Masseur arbeitet mit seinen Händen, Knien und Ellenbogen.

Rücken-Freund Schwedische Massage

Der Klassiker ist fester Bestandteil der Schulmedizin. Wird eine Massage auf Rezept verschrieben, dann meist diese. Die Masseure bearbeiten schmerzende Stellen durch Streichen, Kneten und Reiben. Gearbeitet wird mit Öl auf der nackten Haut, die Raumtemperatur sollte entsprechend hoch sein. Die Behandlung erwärmt die Muskulatur, sie wird durchblutet und mit Sauerstoff versorgt. Die lindernde Wirkung bei akuten Schmerzen ist bewiesen.

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So massieren Sie sich selbst

Wenn die Schultern schmerzen, kneten wir sie oft automatisch durch. Das hilft tatsächlich, denn so regen wir die Durchblutung der Muskeln an. Noch effektiver werden Selbstmassagen mit Noppen-Massagebällen. Einfach zwischen die verspannte Schulter und eine Wand klemmen – und genießen.

Knetkuren auf Rezept

Wann Massagen von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt werden, regelt der Heilmittelkatalog: Ärzte dürfen uns Massagen nur verordnen, wenn ihre Diagnose das rechtfertigt. Also etwa dann, wenn Muskel- oder Skelettschmerzen uns im Alltag stark beeinträchtigen.

Der Heilmittelkatalog erlaubt höchstens zwölf Massagesitzungen, die auf zwei Rezepte verteilt werden müssen. Erweisen sich die Beschwerden als besonders hartnäckig, sind im Anschluss eventuell erneut bis zu 18 Sitzungen drin.

Auf Rezept massieren dürfen uns übrigens nur staatlich anerkannte Physiotherapeuten, medizinische Masseure und Bademeister.

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