Bedrohte Pflanze

Die gefährdete Besenheide ist Blume des Jahres 2019

Die Blume des Jahres 2019 ist die Besenheide. Gewählt wurde sie von der Loki-Schmidt-Stiftung unteranderem, um auf die Gefährdung der Pflanze aufmerksam zu machen.

Besenheide
Die Besenheide zieht im Spätsommer zahlreiche Besucher in die Lüneburger Heide und andere Heidegebiete. Foto: Udo Steinhäuser (2); H. Timmann Loki Schmidt Stiftung (2)
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Besenheide: Perfekt an ihren Lebensraum angepasst

Jedes Jahr lässt die Besenheide die norddeutschen Heidelandschaften im August und September in einem lila Blütenmeer erstrahlen. Hierzu benötigt die Calluna vulgaris sandige, magere Böden, um sich über weite Landschaftsteile zu erstrecken. Leider werden diese unberührten Flächen, an die die Besenheide perfekt angepasst ist, heutzutage immer weniger. Aus diesem Grund hat die Loki Schmidt-Stiftung die Besenheide zusammen mit Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan zur 'Blume des Jahres 2019' gekürt. Wieder einmal möchte die Stiftung darauf aufmerksam machen, dass es sich hierbei um eine in einigen Bundesländern bedrohte Pflanzenart handelt, die gepflegt und erhalten werden sollte.

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Westeuropäische Heidelandschaft ist um mehr als 80 Prozent zurückgegangen

Die Heidelandschaften entstanden bereits vor mehreren Tausend Jahren. Große Waldbrände schufen für die Bauern Platz für Viehhaltung und hinterließen einen trockenen, sauren Boden auf dem sich verschiedene Heidepflanzen ansiedelten. Es entstand eine Kulturlandschaft, in der sich die Besenheide stark verbreitete und so einen Lebensraum für zahlreiche andere Pflanzen- und Tierarten schuf.

Lüneburger Heide
In der Lüneburger Heide in Niedersachsen sind weiträumige Heideflächen bis heute erhalten und im Spätsommer ein Touristenmagnet. Foto: Thor767 / iStock

Heute bestehen nur noch rund 20 Prozent der westeuropäischen Heidegebiete, weil die industrialisierte Landwirtschaft traditionelle Heidebauern verdrängte und Brachlandflächen aus Platzmangel vielerorts anders genutzt werden. Daher zählt die Besenheide mittlerweile zu den gefährdeten Pflanzen. Mit ihr stehen viele weitere heidetypische Pflanzen und Tiere in Deutschland auf der Roten Liste.

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Schutzmaßnahmen zum Erhalt der Heide

Damit der Lebensraum der Besenheide und ihrer Bewohner fortbestehen kann, wird es im kommenden Jahr zahlreiche Aktionen zum Schutz der Kulturlandschaft geben. Um die Besenheide vielerorts zu erhalten, müssen die Heideflächen gepflegt werden. Pflegemaßnahmen, die beispielsweise durch ein kontrolliertes Beweiden stattfinden, sind hauptsächlich in den Naturschutzgebieten möglich. Hier bestehen nach wie vor die größten Bestände der Besenheide. Außerhalb dieser Schutzgebiete wird ihr Vorkommen aller Wahrscheinlichkeit nach weiter zurückgehen.
Im Rahmen der 'Aktion Überleben Heide' organisiert die Loki Schmidt-Stiftung unteranderem Pflegeeinsätze, bei denen durch händisches Entfernen von Jungbäumen Heidelandschaften offengehalten werden sollen.
Weitere Informationen dazu finden Sie auch der Homepage der Loki Schmidt-Stiftung.

Lüneburger Heide mit Heidschnucken
Als Pflege- und Schutzmaßnahme wird die historische Kulturlandschaft vor allem durch die Beweidung mit Heidschnucken offengehalten. Anderenfalls würde die Heide verholzen und von jungen Bäumen verdrängt werden. Foto: eurotravel / iStock
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