Stubenrein und gut erzogen

Welpenerziehung: Tipps & die wichtigsten Kommandos

Sie möchten Ihrem Welpen die wichtigsten Regeln und Kommandos beibringen? So wird die Hunderziehung erfolgreich!

Welpenerziehung: Tipps & die wichtigsten Kommandos
Die Welpenerziehung ist wichtig für den Umgang zwischen Mensch und Hund. Foto: GettyImages / Peter Cade
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Warum die Erziehung eines Hundes so wichtig ist

Es gibt kaum etwas Süßeres auf der Welt als Welpen! Große Kulleraugen, niedliche kleine Pfoten und vor allem ganz viel Unsinn im Köpfchen. Ein Hund macht in seinem ersten Lebensjahr bereits die Entwicklung durch, für die wir Menschen zwei Jahrzehnte brauche: Geburt, Kindheit, Pubertät und Geschlechtsreife. Genau wie wir Menschen hat ein Welpe je nach Entwicklungsphase verschiedene Bedürfnisse und Aufnahmekapazitäten. Er muss sich in seinem Tempo an die Menschen in seinem Umfeld gewöhnen und versteht vielleicht auch nicht beim ersten Mal, dass es Regeln gibt, an die er sich halten und Kommandos, die er lernen muss. 

Trotzdem ist eine gewisse Welpenerziehung natürlich wichtig, damit das Zusammenleben funktioniert und Ihre Fellnase lernt, vor allem in Gefahrensituationen auf Sie zu hören. Wie und wann man seinen Welpen am besten erziehen sollte, erfahren Sie hier.

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Wann sollten Sie mit der Welpenerziehung beginnen?

Mit der Erziehung sollten Sie sofort starten, wenn der Welpe bei Ihnen einzieht. Idealerweise ist er mindestens 8 Wochen alt und die Sozialisierungsphase, in der er mit Grenzen und Regeln konfrontiert werden muss, hat begonnen. 

Wichtig ist außerdem das richtige Timing! Sobald Ihr kleiner Liebling etwas tut, haben Sie zwei bis drei Sekunden Zeit, um sein Verhalten zu bestätigen oder ihm klarzumachen, dass das nicht richtig war. Danach wird Ihr Welpe Ihre Reaktion nicht mehr mit dem vorher gezeigten Verhalten in Verbindung bringen. Wichtig ist auch, dass dem Welpen klar ist, auf was sich die Belohnung oder Erziehungsmaßnahme bezieht. Ansonsten wird er Ihr Verhalten für willkürlich halten und künftig machen, was er will.

Die genaue Trainingsmethode hängt stark vom Kommando ab, das Sie Ihrer Fellnase antrainieren wollen.

Unter dem Video geht es weiter:

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Allgemeine Tipps zur Welpenerziehung

Um einen Welpen zu erziehen, braucht man viel Fingerspitzengefühl. Folgende Tipps können helfen, um es Ihnen und Ihrem Haustier leichter zu machen: 

  • Seien Sie geduldig. Die benötigte Ausdauer bei der Erziehung kann anstrengend sein, doch am Ende wird es sich auszahlen!

  • Belohnen Sie Ihren Welpen bei gutem Benehmen so schnell wie möglich mit Leckerlis und/oder Zuneigung. 

  • Gewöhnen Sie Ihren Hund frühzeitig an fremde Menschen und Tiere. Sozialisierung ist wichtig für den Welpen.

  • Nutzen Sie möglichst kurze und unkomplizierte Kommandos. Wichtig ist außerdem, dass Sie darauf achten, immer den gleichen Befehl für eine Bewegung zu verwenden, ansonsten kommt Ihr Welpe durcheinander. 

  • Achten Sie auf einen konsequenten Tonfall bei Befehlen. Schreien Sie nicht, aber sprechen Sie deutlich und bestimmt. 

  • Eine Struktur im Alltag ist für Hunde genauso wichtig wie für uns Menschen. Achten Sie darauf, die Spaziergänge, das Training und die Futterzeiten möglichst regelmäßig abzuhalten. 

  • Beenden Sie das Training immer mit einer Übung, die ihm leichtfällt. Das Erfolgserlebnis am Schluss gibt Ihnen und Ihrer Fellnase ein gutes Gefühl 

Das wichtigste ist natürlich, dass Sie keine Gewalt ihrem Hund gegenüber anwenden! Bestrafen Sie Ihr Tier nicht, sondern belohnen Sie den Welpen für gutes Benehmen. Körperliche Züchtigung ist nie zielführend und zudem aus gutem Grund strafbar!

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Den Welpen stubenrein erziehen

Denken Sie immer daran: kleiner Hund, kleine Blase! Dem Welpen fällt es in den ersten Monaten seines Lebens sehr schwer, seine Blasenmuskulatur zu kontrollieren. Das 'Anhalten' muss sich also erst entwickeln. Daher sollte man seinen Welpen auf keinen Fall bestrafen, wenn ihm mal ein Malheur im Haus passiert

Sie sind in der Verantwortung, mit der Zeit zu erkennen, wann der Hund nach draußen muss, um sein Geschäft zu erledigen. Wenn Sie mitbekommen, dass Ihr Welpe beginnt Pipi zu machen, tragen Sie ihn sofort raus. Am besten immer an die gleiche Stelle, damit er sich an den Geruch gewöhnt. Gehen Sie lieber einmal zu viel mit ihm nach draußen als einmal zu wenig. 

Es gibt Anzeichen dafür, dass ein Hund mal muss oder Situationen, in denen es oft vorkommt. Gehen Sie mit Ihrem Welpen immer raus, wenn:

  • er gerade aufgewacht ist

  • er gerade gefressen und/oder getrunken hat

  • er gerade wild getobt hat

  • er kleine Kreise zieht und auf dem Boden schnüffelt

  • er gerade in einer Ecke spielt und dann schnuppernd woanders hinspaziert

Ein acht Wochen alter Welpe kann im Wachzustand normalerweise ungefähr eineinhalb Stunden 'aushalten'. Zwei Monate später schafft er im Normalfall sogar schon zwei bis drei Stunden. Erwachsene Hunde müssen durchschnittlich mindestens viermal am Tag vor die Tür, um ihr Geschäft zu erledigen - daran kann auch die Erziehung nichts ändern.

Pfützen in der Wohnung sollten Sie so gründlich wie möglich reinigen! Der Geruch könnte den kleinen Vierbeiner sonst dazu motivieren, die Stelle wiederholt zu markieren.

Welpenerziehung: Den Hund alleine lassen

Mit ungefähr fünf Monaten ist der Welpe alt genug, um mit Übungen für das spätere Alleinsein zu beginnen. Wichtig ist, dass das Tier lernt, stress- und angstfrei ohne Sie auszukommen. Beginnen Sie mit kleinen Schritten! Verlassen Sie den Raum ab und zu, lassen Sie Ihren Welpen eine gewisse Zeit alleine und tauchen Sie dann wieder auf. Wichtig ist, dass Sie dies tun, ohne etwas 'Besonderes' daraus zu machen. Ein tränenreicher Abschied oder eine überschwängliche Begrüßung erschweren es Ihrem Welpen, Ihr Weggehen als etwas Normales zu betrachten. 

Bei Übungen zum alleine Bleiben spielt das Timing eine große Rolle! Im besten Fall ist Ihr Welpe satt, hat eine leere Blase und wirkt entspannt und abgelenkt. Achten Sie auf seine Reaktion, wenn Sie kurz in einen anderen Raum verschwinden. Nach und nach wird Ihr Vierbeiner Ihnen immer mehr signalisieren, wann er bereit ist, auch für längere Zeit alleine zu bleiben.

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Die wichtigsten Hundekommandos im Überblick

Neben ganz besonderen Tricks, die Ihnen und dem Hund Spaß machen, gibt es ein paar Basics, die Ihr Hund beherrschen sollte. Hierbei handelt es sich um Kommandos, die Ihnen das Zusammenleben mit Ihrem Junghund erleichtern und den Grundstein für eine gute Welpenerziehung bilden.

Wichtig ist hier Geduld! Ihr Welpe wird die Kommandos nicht nach der ersten Übung perfekt beherrschen. Ausdauer und Nachsicht sind der Schlüssel zu einer erfolgreichen Welpenerziehung.

Der Klassiker der Hundekommandos: 'Sitz'

Mit dem Kommando 'Sitz' leiten Sie Ihren Hund dazu an, sich hinzusetzen. So funktioniert das Training: 

  1. Nehmen Sie ein Leckerli in die Hand und zeigen es Ihrem Hund.

  2. Der Welpe versucht, das Leckerli zu fassen. 

  3. Statt es ihm zu geben, halten Sie das Leckerli über seinen Kopf, damit er nach oben schaut. 

  4. Warten Sie, bis Ihr Hund sich hinsetzt. 

  5. Hat er sich hingesetzt, geben Sie ihm die Belohnung und loben ihn deutlich.

  6. Wiederholen Sie das Training ein paar Mal und sagen Sie vor der Leckerli-Gabe laut und deutlich das Wort 'Sitz'.

Setzt Ihr Hund sich mit der Zeit bei dem Kommando automatisch hin, können Sie die Leckerlis weglassen und Ihrer Fellnase durch Loben zeigen, dass sie etwas richtig gemacht hat. Ihr Welpe kennt nun das Kommando 'Sitz'.

Der Hund legt sich hin, wenn Sie 'Platz' sagen

Mit dem Befehl 'Platz', lernt der Welpe sich hinzulegen. So funktioniert das Training: 

  1. Zeigen Sie dem Hund das Leckerli und führe ihn mit der Hand zum Boden.

  2. Der Welpe wird versuchen, an das Leckerli zu kommen.

  3. Wenn der Hund sich hinlegt, geben Sie ihm das Leckerli aus Ihrer Hand und loben ihn. 

  4. Wiederholen Sie diese Übung immer wieder und verbinden Sie sie mit dem Kommando 'Platz'.

Nach einigen Durchläufen wird Ihr Welpe lernen, dass er sich ablegen soll, wenn Sie 'Platz' sagen.

Den Hund zu Ihnen rufen, mit dem Kommando 'Hier'

Das Kommando 'Hier' kann besonders bei Spaziergängen entscheidend sein. Es ist wichtig, dass Sie Ihren Hund nach und nach so gut erzogen haben, dass er immer wieder zu Ihnen zurückkommt, wenn Sie ihn rufen. Beginnen Sie das Training daher so früh wie möglich.

  1. Setzen Sie sich vor den Hund und rufen Sie ihn zu sich, indem Sie seinen Namen und das Kommando 'Hier' sagen. 

  2. Schauen Sie Ihren Welpen direkt an und breiten Sie Ihre Arme aus. Ein Trick ist es, ein Leckerli oder das Lieblingsspielzeug in der Hand zu halten. 

  3. Wenn der Hund Ihnen entgegenläuft, streicheln und loben Sie ihn ausgiebig und belohnen Sie ihn mit dem Leckerli oder Spielzeug.

  4. Wiederholen Sie diese Übung immer wieder und vergrößern Sie den Abstand zwischen sich und Ihrem Hund.

  5. Hat Ihr Welpe das Kommando gelernt, begeben Sie sich in einen anderen Raum und versuchen es von dort. 

Das Kommando 'Hier' ist ein sehr schwerer Teil der Welpenerziehung. Bleiben Sie dran und wiederholen Sie die Übung regelmäßig. 

Dem Hund 'Bleib' beibringen

Der Befehl 'Bleib' ist schwer zu vermitteln, mit dieser Übung und viel Geduld klappt es: 

  1. Beginnen Sie mit einer Kombination aus den Kommandos 'Platz' und 'Bleib'.

  2. Fordern Sie Ihren Welpen auf 'Platz' zu machen und sagen Sie laut und deutlich 'Bleib'.

  3. Strecken Sie dabei Ihre Hand mit nach vorne gerichteter Handfläche aus.

  4. Warten Sie ein paar Sekunden und belohnen Sie Ihren Hund dann dafür, dass er die Position eingehalten hat. 

  5. Verlängern Sie den Abstand zwischen Ihnen und dem Welpen

  6. Verlängern Sie den Zeitraum, bevor Sie den Hund belohnen

Sobald der Welpe die Kombination aus 'Platz' und 'Bleib' verstanden hat, wiederholen Sie die Übung mit dem Kommando 'Sitz'. Funktioniert auch das, versuchen Sie Ihrem Hund das 'Bleiben' in der Stehposition beizubringen. Wenn Ihr Welpe diesen Befehl erlernt hat, ist ein wichtiger Teil der Welpenerziehung geschafft.

In der Erziehung von Beginn an 'Nein' zum Welpen sagen

Ein weiteres wichtiges Kommando in der Erziehung ist 'Nein'. Der Hund muss lernen, was sie sagen, wenn er sich mal nicht gut verhält. Gewöhnen Sie dem Hund von Anfang an den Klang des Wortes an, wenn er etwas Unerwünschtes tut.