Sollte ich Wurstwaren lieber beim Metzger oder abgepackt kaufen?
Teurer ist nicht automatisch besser: Wir verraten, wann Wurst vom Metzger oder dem Tresen sogar Nachteile gegenüber Abgepacktem haben kann.
- Meist stammt die Wurst vom gleichen Erzeuger
- Wo kann ich die beste Fleischqualität kaufen?
- Vorsicht vor ungenauen Angaben zu Allergenen
- Die Kühltheke kann die bessere Wahl sein - aber ...
- Wie Sie bei Streichwurst gute Qualität erkennen
- Lassen Sie die Wurstwaren frisch aufschneiden
- Überall gilt: Genau beachten, was drinsteckt
Im ersten Moment würde sicher jeder von uns dazu raten, Aufschnitt - wenn er denn schon im Supermarkt gekauft wird - wenigstens an der Fleischtheke zu holen. Am besten aber, man gönnt sich eh die meist teurere Wurst vom Metzger, oder? Abgepackte Wurst jedenfalls hat den schlechtesten Ruf, weil sie doch niemals genauso hochwertig sein könne.
Wir haben mal den Vergleich gemacht und sagen: Ganz so eindeutig wie vielleicht gedacht ist die Lage an der Wurstfront allerdings nicht.
Meist stammt die Wurst vom gleichen Erzeuger
Auch, wenn es am Bedientresen oft teurer ist, stammen Fleischwurst, Salami, Bratwurst und Co. häufig vom gleichen Erzeuger-Betrieb. Der Unterschied besteht dann nur in der Verpackung. Eingeschweißter Aufschnitt ist länger haltbar.
Wo kann ich die beste Fleischqualität kaufen?
Für einen Qualitätsvergleich beliebter Wurstsorten haben Tester Ware aus dem Discounter-Kühlregal und beim Metzger gekauft. Im Labor zeigte sich: In allen Sorten war nur gutes Muskelfleisch verarbeitet. Die Discounter-Salami war sogar die beste im Test. Gut zu wissen!
Vorsicht vor ungenauen Angaben zu Allergenen
Wird Fleisch und Wurst lose am Marktstand oder Tresen verkauft, sind die Angaben zu Allergenen oft ungenau. Sellerie zum Beispiel kann auch über die Gewürze enthalten sein. Abgepackte Ware bietet Dank strengerer Kennzeichnungspflicht mehr Sicherheit.
Erfahren Sie mehr über mögliche Zusatzstoffe der Wurst:
Die Kühltheke kann die bessere Wahl sein - aber ...
An der Fleischtheke im Supermarkt und beim Metzger können Sie die benötigte Menge passgenau abwiegen lassen und so zum Beispiel viele verschiedenen Sorten statt einer Großpackung kaufen. Doch die Ware ist anfälliger für Verderb, weil sie offen ausliegt, angefasst und portioniert wird. Abgepackte Wurst ist unter der Schutzatmosphäre der Packung unempfindlicher.
Wie Sie bei Streichwurst gute Qualität erkennen
Bei Leber- oder Teewurst steht der Hinweis "Delikatess" für Qualität. Er darf nur auf der Verpackung stehen, wenn das Fleisch tatsächlich hochwertiger ist.
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Lassen Sie die Wurstwaren frisch aufschneiden
Aufgeschnittene Wurst trocknet schnell aus. An der Frischetheke oder beim Metzger sollte die Ware daher immer frisch vor Ihren Augen aufgeschnitten werden. Ist die Oberfläche leicht angegraut, ist das ein Zeichen dafür, dass die Wurst schon länger in der Auslage liegt. In diesem Fall sollten Sie darauf bestehen, dass die oberste Scheibe weggeschnitten wird. Achten Sie zudem auf diese Frischemerkmale: kein Geruch, leichter Glanz, trockene Oberfläche.
Überall gilt: Genau beachten, was drinsteckt
Der Name hat oft nur wenig mit dem eigentlichen Produkt zu tun. So darf nach deutschem Lebensmittelrecht zum Beispiel Geflügelwurst auch Schweinefleisch enthalten. In Kalbsleberwurst steckt meist sogar nur fünf Prozent Kalbsleber. Nur bei Produktnamen mit dem Zusatz "pur" oder "rein" handelt es sich ausschließlich um die ausgewiesene Tierart. Achten Sie daher immer auf die Zutatenliste oder fragen Sie die Fachverkäufer.