Voller Dankbarkeit

So fand Rote-Rosen-Star Cheryl Shepard nach der Krise ihr Glück

Cheryl Shepard (51) verlor den Job, rutschte in die Insolvenz - doch nun ist die Darstellerin aus 'Rote Rosen' frei von Schulden und hat ihr Leben neu geordnet. Mit uns sprach sie darüber, wie sie ihr Glück gefunden hat.

Cheryl Shepard ist vor allem durch Serien wie In aller Freundschaft und Rote Rosen bekannt.
Bei 'Rote Rosen' gibt es bald ein Wiedersehen mit Cheryl Shepard. Foto: Tristar Media / Getty Images
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Für alle Fans von 'Rote Rosen' gibt es gleich zwei gute Gründe zum Feiern: Nicht nur, dass am Donnerstag bereits Folge 2.500 der Erfolgsserie in der ARD läuft - es wird sogar noch ein Wiedersehen mit Cheryl Shepard alias Sydney Flickenschild geben. Die Darstellerin kehrt für ein kurzes Gastspiel zu der Telenovela zurück. Doch wie geht es der beliebten Schauspielerin privat?

"Keine Zeit in meinem Leben war besser als diese"

Wir treffen Cheryl Shepard in einem Café in Leipzig. Sie bestellt Wasser und einen grünen Tee und fängt sofort an zu erzählen. Man merkt, wie aufgeräumt sie ist, ganz bei sich. Wir sprechen über unsere erste Begegnung. Vor über einem Jahr trafen wir uns schon einmal zum Interview. Damals war alles noch frisch, das plötzliche Aus bei 'In aller Freundschaft' nach zwölf Jahren und ihre Insolvenz. Ihr Leben war im Umbruch, und sie wusste nicht, wie es weitergeht. Heute hat Cheryl all das hinter sich gelassen, sie ist schuldenfrei, dafür voller neuer Pläne, schreibt ein Buch und ist rundum glücklich. Denn die Krise hat ihr völlig neue Perspektiven eröffnet. Uns erzählt sie, wie sie es aus den Schulden geschafft hat.

Sie haben turbulente Jahre hinter sich. Erst der Jobverlust, dann die Insolvenz. Wie haben Sie es geschafft, so schnell aus den Schulden zu kommen?

Ich hatte die Möglichkeit, richtig viel zu ackern. Die Rolle bei 'Rote Rosen' war ein ganz großes Geschenk, denn die hat mir alles ermöglicht. Ich bin in der Zeit täglich um vier Uhr aufgestanden, habe zehn Monate am Stück fast nur Text gelernt oder gedreht. Und ich bekam von allen Seiten - also Familie, Kollegen, Freunde - ganz große Unterstützung. Vor allem von der Familie, denn sie wusste: Mama hat jetzt die einzigartige Chance, den Karren aus dem Dreck zu ziehen.

Sehen Sie hier, was Sie in Staffel 14 von Rote Rosen alles erwartet (Artikel geht unter dem Video weiter):

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Sie haben die Krise überwunden. Sind Sie stolz?

Glücklich und dankbar, würde ich sagen. Außerdem bin ich jetzt zwar schuldenfrei, aber nicht reich (lacht). Erst der nächste Job führt mich finanziell wieder langsam in den Plusbereich.

Gehen Sie heute mit Geld anders um als früher?

Jein! Ich bin jemand, der Wert auf Qualität legt. Ich brauche nicht zwei oder drei billige Hosen, sondern lieber nur eine gute Hose, von der ich lange etwas habe. Ich habe viele Sachen seit 20 Jahren. Ich hänge einfach an einigen Dingen, ich habe Hosen und Blusen, die mit mir alt geworden sind. Diese Denke zieht sich durch mein Leben. Wenn ich mich verliebe, sei es ein Mensch, eine Sache oder ein Ort, dann bin ich unglaublich treu. Ich habe ein gutes Gespür für Dinge, die zu mir gehören.

Apropos Freundschaft: Haben Sie auch noch Kontakt zu Ihren alten Kollegen aus 'In aller Freundschaft'?

Ja, zum Beispiel Bernhard Bettermann ist für mich wirklich ein Freund fürs Leben geworden.

Wie haben Sie die letzte Zeit empfunden seit dem Serien-Aus?

Nur positiv und auch dankbar. Denn durch den Jobverlust und die Insolvenz habe ich mich ganz neu kennengelernt und Dinge an mir entdeckt, die mir selbst bis dahin verborgen geblieben sind. Wenn alles beim Alten geblieben wäre, hätte ich es mir in meiner Komfortzone bestimmt noch länger gemütlich gemacht. So habe ich unglaublich tolle neue Erfahrungen gemacht. Als ich damals merkte, ich kriege das finanziell nicht mehr gewuppt, war ich natürlich ziemlich fertig. Aber dann habe ich mich selbst in den Hintern getreten, mein Leben überdacht und neu angepackt. Ich musste einen Weg finden, damit ich unsere Miete und die Brötchen bezahlen kann. Dabei merkte ich erst, wie viel Kreativität in mir schlummert.

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Jetzt schreiben Sie ein Buch - auch eine neue kreative Idee ...

(Lacht.) Genau so ist es. Jetzt arbeite ich an einer Art Biografie über 'In aller Freundschaft' und die sehr turbulente Zeit danach. Und es macht mir wahnsinnig viel Spaß.

Gibt es noch Dinge, vor denen Sie Angst haben?

Ehrlich gesagt, ich bin so angstfrei wie noch nie zuvor. Und ängstlich war ich sowieso nie. Es ist ein tolles Gefühl, in sich zu ruhen.

Was würden Sie anderen Frauen in einer ähnlichen Situation raten?

Reden, reden und nochmals reden. Wenn man gravierende Probleme hat, kann man das oft nicht nur mit sich selbst ausmachen, denke ich. Man muss Hinweise bekommen, ob man auf dem richtigen Weg ist.

Wie sehen Sie Ihre berufliche Zukunft?

Schreiben wird hoffentlich ein Teil meines Lebens bleiben. Auch im Fernsehen freue ich mich auf neue Dinge. Ich habe ja immer sehr lange Serien gespielt. Für mich als Mutter war das damals perfekt, so hatte ich eine Kontinuität. Jetzt würde ich sehr gern öfter in unterschiedlichen Formaten spielen. Und ich arbeite an einem Serien-Konzept, in dem viele Geschichten, die mir täglich im Leben begegnen, erzählt werden sollen. Ich wünsche mir, dass die Zuschauer, wenn sie abends den Fernseher ausschalten und ins Bett gehen, glücklich sind und positiv über ihr Leben nachdenken.

Vermissen Sie auch manchmal Ihr Café?

Ja, durchaus. (Anmerkung der Redaktion: Nach dem Aus bei 'In aller Freundschaft' eröffnete sie 'Cheryl's Café' in Leipzig, das sie für 'Rote Rosen' aufgab.) Aber ich muss auch zugeben, dass ich so ein Projekt nur noch mit einem erfahrenen Gastronomen gemeinsam machen würde. Denn zu einem Café gehört eben auch, morgens früh um sechs schon einkaufen zu gehen und abends die Abrechnungen zu machen. Aber auch das war eine gute Erfahrung.

Wie würden Sie Ihre momentane Lebensphase beschreiben?

Unglaublich schön (strahlt). Ich wüsste keine Zeit in meinem Leben, die besser war. Ich möchte auch mit niemandem tauschen. Ich bin wirklich sehr glücklich!

Sie sind 51, war der 50. ein Wendepunkt für Sie?

Ja, weil mein Leben sich um diesen Zeitpunkt ja komplett verändert hat. Ich kann nur sagen: Mein Leben mit über 50 fühlt sich gerade genau richtig und extrem attraktiv an (lacht).

Was denken Sie über das Älterwerden?

Ich wünsche mir einen ehrlichen Umgang mit dem Älterwerden. Ich kann heute meine Mutter besser verstehen, wenn sie sagt, Älterwerden ist auch eine Herausforderung. Ich wünsche mir im Übrigen auch eine respektvollere Art von Frauen Frauen gegenüber. Wir Frauen sollten netter und respektvoller uns gegenüber sein. Außerdem muss ich für mich persönlich sagen, Jugendlichkeit und Gesundheit, eine positive Ausstrahlung und rege im Kopf, das kann man sich nicht schminken. Das muss man sich anders erarbeiten.

Haben Sie ein Lebensmotto?

Ja, es gibt einen Satz, der mir begegnet ist: Du bist nie perfekt gekleidet ohne ein Lächeln. Ein Lächeln lässt sich immer machen, es verändert alles und immer alles zum Besseren.

'Rote Rosen' läuft montags bis freitags um 14:10 Uhr in der ARD. Folge 2.500 wird am Donnerstag, den 7. September ausgestrahlt.

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