Tipps und Tricks

Silvester: Haustieren den Jahreswechsel erleichtern

Wir lassen feiern ins neue Jahr und unsere Haustiere verkrümeln sich. Feuerwerk und Co. sind für Tiere an Silvester der pure Stress. Mit diesen Tricks erleichtern Sie Ihren Wegbegleitern den Rutsch ins neue Jahr.

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Wenn man mit befreundeten Tierhaltern spricht, klingt besonders in der Woche vor dem Jahreswechsel ein besorgter Unterton mit. Der Grund: Die Böllerei zu Silvester versetzt Tiere in Angst und Schrecken und die Besitzer leiden gleich mit. Denn der sonst so lebensfrohe Labrador verzieht sich in die kleinste Ecke des Wohnzimmers und kommt erst wieder heraus, wenn der Spuk vorbei ist. Um die Silvesternacht für Tiere so angenehm wie möglich zu machen, haben wir hier praktische Tipps für Sie und Ihren pelzigen Freund gesammelt.

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Einen Monat vor Silvester die Haustiere vorbereiten

Auch wenn der Gang zum Tierarzt ebenfalls nicht der entspannteste Weg ist: ein echter Angstpatient wird es Ihnen danken. Der Arzt kann einschätzen, ob die Behandlung mit angstlösenden Mitteln erforderlich und sinnvoll ist. Achtung: Die Medikation mit verschreibungspflichtigen Mitteln sollte nur auf Rat des Tierarztes erfolgen, da man sich schnell vertut und ein Beruhigungsmittel geben kann, das die Muskeln entspannt, aber nicht die Ängste nimmt. In diesem Fall hat das Medikament eine negative Wirkung: Ihr Tier bekommt Angst, ist jedoch durch das muskelentspannende Mittel in seiner Bewegungsfähigkeit eingeschränkt. Dies verstärkt die Ängste noch weiter, sodass der Silvesterstress ins Unermessliche steigt.

Schonender und frei von Nebenwirkungen sind pflanzliche Alternativen, wie zum Beispiel die Bachblüten-Therapie. Sie verdankt ihren Namen dem englischen Arzt Edward Bach, der entdeckte, dass jedes Unwohlsein auf einer seelischen Gleichgewichtsstörung basiert. Mithilfe von Blüten und Pflanzen soll dieses Ungleichgewicht bekämpft und unter anderem auch Ängste gelöst werden. Für Silvester können Bachblüten auch einen positiven Effekt auf Ihr Tier haben: Der Tierarzt stimmt die Zusammensetzung der pflanzlichen Extrakte auf Ihr Tier ab und hilft ihm so, entspannter durch den Jahreswechsel zu kommen.

Eine Behandlung mit Bachblüten oder anderen Medikamenten sollte rechtzeitig zusammen mit dem Tierarzt geplant werden, da manche Therapien nur Wirkung zeigen, wenn sie bereits einige Zeit vor Silvester begonnen werden.

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Eine Woche vor Silvester: Wie Sie jetzt noch Haustiere beruhigen können

Silvester: Tiere können mit speziellen Duftsteckern beruhigt werden.
Das Beruhigungspheromon in speziellen Verdampfern helfen Ihrem Tier an Silvester ruhig zu bleiben. Foto: Smikey26 / iStock

Als Alternative zu Beruhigungsmitteln oder auch als Ergänzung dazu können Verdampfer mit Beruhigungskonzentrat eingesetzt werden. Sie enthalten eine Flüssigkeit mit Beuhigungspheromonen, die Tieren Stresssituationen erleichtern. Hundebesitzer werden bei dem Hersteller Adaptil fündig und Katzenfreunde greifen auf Feliway zurück. Die Zerstäuber werden in die Steckdose gesteckt und verströmen sofort den weitestgehend geruchsneutralen, beruhigenden Wirkstoff.

Für ängstliche Hunde gibt es einen besonders modischen Trick: Das sogenannte Thundershirt ist ein enganliegender Mantel, der durch sanften und konstanten Druck auf den Körper des Tieres beruhigend wirkt. Besonders bei Ängsten vor lauten Geräuschen, wie Feuerwerk oder Gewitter, hat er schon vielen Hunden geholfen. Der Name Thundershirt ist aus dem englischen Wort für Donner und T-Shirt zusammengesetzt. Obwohl dieser Mantel zur Behandlung von Ängsten vor Geräuschen direkt während des Angstzustandes getragen werden muss, ist es sinnvoll, ihn bereits einige Tage zuvor zu testen. So kann Ihr Hund sich an die Kleidung gewöhnen. Wichtig: Falls Ihr pelziger Liebling kein Freund von Hundeshirts ist, sollten Sie ihn mit dieser Art der Angstbekämpfung nicht zusätzlich belasten. Auch Katzen kann das Thundershirt nicht helfen - sie mögen es nicht, eingeengt zu werden und geraten noch mehr in Panik, als sie es durch das Feuerwerk an Silvester eh schon tun.

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Letzte Rettung: Am Silvestertag den Tieren Ängste nehmen

Für Hundebesitzer gilt: Sofern das Thundershirt von Ihrem Hund akzeptiert wurde, sollte er bereits vor dem ersten Knall in sein Outfit schlüpfen. Generell sollten Sie aber versuchen, Orte zu meiden, an denen viel geböllert wird. Gehen Sie dort gassi, wo Sie wissen, dass keine Feuerwerkskörper in unmittelbarer Nähe gezündet werden. Eine bekannte Umgebung kann auch helfen, Ihrem Hund ein sicheres Gefühl zu vermitteln. Zudem ist es ratsam, den letzten Spaziergang des Tages so früh wie möglich zu absolvieren, da meist schon am frühen Abend die ersten Raketen gezündet werden.

Ansonsten sollten Sie Ihre normalen Tagesabläufe beibehalten, damit Ihr Haustier merkt, dass keine Ausnahmesituation besteht. Wenn Sie also an jedem anderen Tag um 22 Uhr die Rolläden schließen, tun Sie dies in der Nacht des Jahreswechsels auch. Das hat den zusätzlichen Vorteil, dass Lichter von Raketen nicht wahrgenommen werden können - was oft eine weitere Angstquelle darstellt.

Auch Ablenkung kann Ihrem Tier helfen: Ein eingeschalteter Fernseher oder leise Hintergrund-Musik lenken ab und schaffen ein vertrautes Umfeld. Wie schnell Hund oder Katze durch die Aussicht auf ein Leckerchen abgelenkt werden, wissen wir alle. Und warum sollten nur wir zu Silvester schlemmen dürfen? Geizen Sie an diesem Tag nicht mit Leckerlies - auch kleine Belohnungen lenken von Stress ab.

Sowohl für Hunde als auch für Katzen ist es eine große Hilfe, wenn Herrchen und Frauchen sicher auftreten. Bestrafen Sie Ihr Tier nicht für sein Angstverhalten - aber zeigen Sie ihm gleichzeitig, dass es keine Angst zu haben braucht. Bleiben Sie selbst ruhig und verhalten Sie sich normal - so überträgt sich Ihre Ruhe am ehesten auch auf Ihr Tier. Wenn Sie einen Angstpatienten zu Hause haben, sollten Sie ihn an Silvester nicht allein lassen, er braucht Ihre Nähe in dieser Situation ganz besonders.

Zuletzt gilt an Silvester: Das Tier ist König. Ihr Liebling versteht nicht, warum es draußen blitzt und donnert. Zwingen Sie es daher nicht dazu, aus dem Haus zu gehen oder auf Ihrem Schoß zu sitzen - ab Neujahr können Sie aber zu Ihrem gewohnten Tieralltag zurückkehren.

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