Krimiserie

'Rosenheim Cops'-Star Igor Jeftić: Darum schaut er keine Krimis

'Die Rosenheim Cops'-Star Igor Jeftić (49) verrät im Interview, was seine Rolle als Kommissar Sven Hansen so besonders macht und warum er privat keine Krimis schaut.

'Rosenheim Cop' Igor Jeftić.
Seit 2008 spielt Igor Jeftić die Rolle des Kommissars Sven Hansen bei den 'Rosenheim Cops'. Foto: Imago / stock & people
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Seit dem 28. September 2021 läuft die 21. Staffel der Kult-Krimi-Serie 'Die Rosenheim Cops' (Dienstags, 19:25 Uhr, ZDF). Neben den neuen Kriminalfällen, können sich die Fans auch auf Kommissar Sven Hansen freuen, gespielt von Igor Jeftić (49). Dieser gehört seit 2008 zur Rosenheim-Crew und löst seitdem nicht nur spannende Fälle, sondern erobert mit seinem norddeutschen, hamburgischen Charme auch die Herzen der Zuschauer*innen regelmäßig im Sturm. Im Interview mit Liebenswert verrät der Schauspieler, warum ihm seine Arbeit als 'Rosenheim Cop' so viel Spaß macht, bei welchem Hobby er sich nach Drehschluss entspannen kann und warum er privat keine Krimis schaut.

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'Die Rosenheim Cops'-Star Igor Jeftić hat seine Rolle verfeinert

Liebenswert: Herr Jeftić seit 2008 spielen Sie bei den Rosenheim Cops den Kommissar Sven Hansen. Was ist für Sie das Besondere an der Rolle?

Igor Jeftić: Das Besondere ist, dass ich der Hamburger bin, der nach Rosenheim kommt. Das spiele ich auch manchmal in meiner Rolle an zum Beispiel indem ich etwas nicht verstehe, wenn es auf bayrisch gesagt wird (lacht). Allein schon, dass ich im Anzug durch die bayrische Landschaft laufe, ist etwas besonders. Dabei bin ich der kühle Norddeutsche, der nicht wie die bayrischen Kommissare so sehr nach Gefühl entscheidet.

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Wie hat sich ihre Rolle im Verlauf der Jahre verändert?

Sie fing etwas grober an und verfeinerte sich im Lauf der Jahre. Man merkt sich gewisse Details und verfeinert diese durch Wiederholungen in der Rolle.

Igor Jeftić denkt regelmäßig ans Aufhören

Haben Sie nach so einer langen Zeit schon einmal ans Aufhören gedacht?

Ja, ich denk da jedes Jahr daran, ob ich weiter mache oder nicht (lacht). Ich schiebe das immer ein bisschen auf, nach dem Motto ‚Ich mach das noch ein Jahr‘ (lacht). Und plötzlich bin ich 13 Jahr dabei. Mit den Jahren versuche ich die Rolle interessant zu halten, viel interessanter sind dann die ganzen Nebenrollen. Die sorgen für große Abwechslung, so, dass wir eigentlich jeden Tag einen neuen Schauspieler*in kennenlernen.  Man geht dann selbst auch anders an seine Rolle heran und verfeinert diese. Es ist spannend, da man sehr viele neue Leute trifft.

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Bald läuft die 500. Folge der 'Rosenheim Cops'. Haben Sie eine Lieblingsfolge, an die Sie sich gerne zurückerinnern?

Viele Momente waren im Laufe der Zeit besonders. Einmal habe ich zusammen mit Max Müller, der den Michi Mohr spielt, auf der Wiese gegrillt und dabei Informationen ausgetauscht, eigentlich eine banale Sache. Doch nebenbei mussten wir plötzlich so anfangen zu lachen und konnten einfach nicht aufhören, egal wie oft wir angesetzt hatten und von vorne anfingen (lacht). So etwas bleibt in Erinnerung, so wie gute und menschliche Momente. Diese, bei denen man sein Bewusstsein erweitert und miteinander emotional wird, solche Momente stechen heraus.

Das passiert nach Drehschluss bei dem 'Rosenheim Cop'

Wie viel Zeit verbringen Sie denn beim Dreh der 'Rosenheim Cops'?

Oft sind es bis zu elf Stunden, manchmal auch noch länger. Meistens sind es so zehn Stunden, eine sehr lange Zeit am Set. Im Durchschnitt sind es fünf Tage pro Woche, montags bis freitags. Ab und zu drehen wir auch samstags, dann haben wir einen anderen Tag dafür frei.

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Wenn Sie von Montag bis Freitag in Ihrer Rolle Sven Hansen sind, schaffen Sie es bestimmte Charakterzüge dann privat auszugrenzen?

Das ist tatsächlich gar nicht so wild. Es ist nicht so, dass man komplett in die Rolle eintaucht und diesen Charakter gar nicht mehr abschalten kann. Es ist eher die Energie, das Kreative etwas Überdrehte, die ich mit nach Hause nehme und wobei es mir schwer fällt abzuschalten. Eigentlich möchte ich dann da ganz bei mir sein und bin eigentlich noch in diesem kreativen Flow, so dass ich auf bestimmte Sachen reagiere und versuche etwas daraus zu machen, weil ich noch in meiner Rolle bin. Dann brauche ich eine Weile, um runterzukommen und mich zu beruhigen. Das ist eher etwas, das ich anstatt der Eigenschaften des Sven Hansens mitnehme.

Kampfsport ist Igor Jeftićs Ausgleich zu den 'Rosenheim Cops'

Wie schaffen Sie es dann wieder runterzukommen? Haben Sie spezielle Hobbys?

Ich schreibe sehr gerne, aber das mache ich für mich nach Feierabend. Wenn ich nach dem Dreh nach Hause komme kann ich nicht noch mehr kreativ sein. Das mache ich dann wenn ich ein paar Wochen am Stück frei habe. Meistens schreibe ich Kurzgeschichten. Und ich mache Sport. Joggen, Kampfsport oder Fitness – sofern ich abends noch kann und nicht so fertig bin (lacht). Manchmal merke ich schon, dass ich abends gerädert bin vom Dreh, aber dann hauptsächlich mental. Körperlich ist es eigentlich gar nicht so anstrengend am Set.

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Sie sagten gerade Kampfsport, was für einen Kampfsport machen Sie?

Brasilianisches Jiu Jitsu, das ist ein ringerischer Sport. Man versucht ohne Schläge den Gegner zu Boden zu bringen und dabei Gelenkhebel oder Würgegriffe einzusetzen. Ähnlich wie körperliches Schach spielen (lacht). Es macht sehr viel Spaß die einzelnen Techniken zu lernen und anzuwenden.

Igor Jeftić schaut privat keine Krimis

Ist aber mental dann auch ziemlich fordernd, wenn Sie das mit Schach spielen vergleichen, oder?

Ja, es ist ein Zusammenspiel zwischen dem Mentalen oder dem Körperlichen. Durch die Wiederholungen der Techniken in dem Moment, weiß der Körper, was er zutun hat.

Und wenn Sie schreiben, geht es dann auch in Richtung Krimi oder ist es etwas ganz anderes?

Nein, überhaupt nicht. Ich schaue auch nie Krimis an, manchmal den Tatort mit meiner Freundin. Spannung - also wer hat es getan - interessiert mich gar nicht so, außer es gibt vielleicht noch eine zweite Ebene. Thematisch geht es mehr um Alltagssituationen, die ich erlebt habe oder die in unserer Gesellschaft passieren könnten. Das hat mit Film oder Theater nichts zu tun.

Die 'Rosenheim Cops' sind auch privat gut befreundet

Sind Sie privat auch mit einigen Kollegen*innen von den 'Rosenheim Cops' befreundet oder trennen Sie berufliches und privates strickt?

Privat machen wir wenig zusammen, weil wir sehr viel am Set miteinander zu tun haben. Wir gehen aber mal gemeinsam mal etwas trinken oder essen und trennen das nicht. Häufig ergeben sich spontane Verabredungen. Ich würde schon sagen, dass wir befreundet sind.

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Worauf können wir uns in der kommenden Staffel der „Rosenheim Cops“ besonders freuen?

Auf viele spannende, gut geschriebene Sachen. Interessante Drehorte, auf den Herr Stadler, den neuen Kommissar Kilian Kaya und mich (lacht). Und natürlich witzige Nebengeschichten.

 Was ist es das ihr Leben liebenswert macht?

Seine Emotionalität zu bewahren und nicht wie eine Maschine zu funktionieren. Es zu schaffen den Moment zu leben und zu lachen. 

Herzlichen Dank für das Gespräch.