'Rosenheim Cops'-Star Dieter Fischer: Warum er privat öfter zum Stadler wird
Im Interview verrät Schauspieler Dieter Fischer (49) in welcher Disziplin er bei Olympia antreten würde, was er während der Corona-Krise besonders vermisst und was er zu Weihnachten kocht.

Seit dem 13. Oktober läuft die 20. Staffel der Kult-Krimi-Serie 'Die Rosenheim Cops' (Dienstags, 19:25 Uhr, ZDF). Schauspieler Dieter Fischer (49) gehört seit 2011 in seiner Rolle als Kommissar 'Anton Stadler' zu der Rosenheim-Crew. Im Interview mit Liebenswert verrät er, wie der Dreh während der Corona-Pandemie abläuft, in welcher olympischen Disziplin er spitze wäre und was bei ihm Weihnachten auf den Tisch kommt.
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Liebenswert: Herr Fischer Sie sind gerade dabei die neue Staffel von 'Die Rosenheim Cops' zu drehen. Unter den aktuellen Corona-Maßnahmen bestimmt nicht einfach. Wie geht es Ihnen damit?
Dieter Fischer: Ich denke wir haben uns gut daran gewöhnt und eine gute Lösung gefunden gerade jetzt beim Dreh. Da stecken sehr viele Corona-Maßnahmen dahinter und es wird schon wirklich sehr drauf geschaut. Man gewöhnt sich ja an alles. Jeder ist diszipliniert und es ist für uns auch ein Alltag geworden.
Wie sieht denn ein Tagesablauf bei Ihnen aus, wie können wir uns das als Zuschauer vorstellen?
Also ich stehe um vier Uhr morgens auf. Dann lerne ich Text voraus, von so eineinhalb Wochen im Voraus normalerweise. Danach fahre ich etwa eine Stunde lang in die Arbeit. Vor Ort gehe ich erst ins Kostüm, dann in die Maske und danach ist Lese- und Stellprob am Set, bis wir anfangen zu drehen. Das wird dann den ganzen Tag so weiter gehen, bis ich so in der Regel zwischen sieben und halb acht zu Hause bin und dann zwischen halb neun und neun ins Bett gehe. Für viel Sozialkontakt ist da gerade sowieso kein Platz (lacht). Das ist der ganz normale Dreh-Wahnsinn bei mir.
Sie haben lange Theater gespielt und stehen auch normalerweise noch häufig auf der Theaterbühne. Aktuell ist die Theaterbranche mit der Gastronomie eine von den Branchen, die wegen des Coronavirus am meisten leidet. Wie ist das Sie das zu sehen?
Ich finde es traurig und schade, dass das, was über Jahrzehnte, sprich von Privattheatern oder auch in der Gastronomie, aufgebaut wurde, innerhalb von einem halben Jahr oder Jahr den Bach hinunter geht. Wir verlieren momentan sehr viel Kultur, ob das jetzt Wirtshauskultur ist oder Theater. Bei Theater versteh ich es zum Beispiel am allerwenigsten, weil dort in der Regel kein Alkohol konsumiert wird und auch das Publikum sehr diszipliniert ist. Und es ist kein einziger Corona-Fall aus einem Theater bekannt. Da misst man doch mit zwei Maßeinheiten finde ich. Bei der Gastro versteh ich es, aber ich kenne genug Beispiele wie in München, wo sehr strickt auf die Maßnahmen geachtet wurde. Man kann jetzt nur die Gastronomie damit unterstützen, indem man regelmäßig sich Essen holt beziehungsweise sich bringen lässt. Auch wenn man das üblicherweise nicht so macht, sollte man das jetzt ein bisschen mehr praktizieren.
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'Rosenheim Cop'-Star Dieter Fischer: "Manchmal mutiere ich privat zum Stadler"
Seit 2011 spielen Sie den 'Anton Stadler' bei den ‚Rosenheim Cops‘. Was gefällt Ihnen denn immer noch an Ihrer Rolle?
Ich mag den Stadler, den Unterschied zu mir persönlich lebe ich sehr. Der Stadler ist ja eher steif, ein ‚Grantler‘. Und es macht mir unheimlich viel Spaß so eine Figur in diese Richtung zeichnen zu dürfen. Ich kenne ihn wie einen guten Freund, ich weiß vieles über ihn, aber noch nicht alles. Mal schauen, was da kommt (lacht).
Wir sind gespannt was noch kommt.
Ja, diese Rolle macht mir einfach Freude (lacht). Ich gehe immer erst zum Kostüm und zieh mir diese Rolle praktisch mit dem Kostüm an. Und manchmal mutiere ich auch privat zum Stadler, das bleibt bei zehn Jahren gar nicht aus. Manchmal schaue ich dann so grantig wie er.
Kommt es dann vor, dass Leute Sie als Anton Stadler ansprechen?
Ja, das kommt natürlich vor. Aber ich habe gemerkt, ein Geheimnis von mir, wenn ich das in dem Moment nicht mag, muss ich bloß grantig schauen wie der Stadler und dann trauen sie sich nicht her (lacht).
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Für Dieter Fischer sind 20 Jahre 'Die Rosenheim-Cops' eine Kunst
Eigentlich auch ein guter Corona-Trick für den Abstand.
Ja schon, man könnte meinen mit der Maske erkennt einen jetzt keiner mehr. Aber meine Kollegen und ich sind trotz Maske schon erkannt worden (lacht).
Sie kennen sich ja teilweise schon sehr lange am Set von den 'Rosenheim Cops'. Sind Sie dann auch privat miteinander befreundet?
Ja, teilweise sogar sehr intensiv. Zum Beispiel die Marisa Burger und ich, wir schätzen uns außerordentlich. Obwohl die beiden Rollen sich ja sehr hacken. Mit dem Max Müller oder dem Igor Jeftić auch, da ist auch ein bissel Telefonkontakt da. Mit der neuen Kollegin, der Vanessa Eckart, spiele ich auch am selben Theater. Und dann natürlich auch sehr viele Teammitglieder mit denn man sich mal trifft. Das ist alles sehr gut, ob vor oder hinter der Kamera. Das ist ein gewachsenes Team. Ich glaube das macht es aus, so eine Serie 20 Jahre lang am Leben halten. Es bedarf eine gute Atmosphäre.
Dann macht es auch viel mehr Spaß.
20 Jahre so etwas am Laufen zu halten, immer wieder neue frische Ideen, dass das nicht einrostet, das ist eine Kunst. Und das geht natürlich mit einem guten Team und man tut sich auch viel leichter in der Arbeit, wenn man sich mag und gegenseitig schätzt. Und wenn man mal vier Wochen nicht voneinander hört, dass man sich dann anruft.
Haben Sie sich dann auch gegenseitig unterstützt, als Joseph Hannesschläger verstorben ist?
Da ist man natürlich als Team zusammen und erfährt das Gleiche, wenn es ein Schicksalsschlag ist. Bei dem Joseph hat es sich allerdings lange vorher abgezeichnet. Er war gesundheitlich schon angeschlagen und für uns war das normal, dass der Joseph nicht mehr der gesündeste war. Aber trotzdem war er latent anwesend, aber dass er dann gar nicht mehr da ist, das ist schon schlimm. Im Studio erinnert ja noch diverses an ihn, da stehen noch Requisiten, mit denen er gespielt hat, er ist omnipräsent. Er war ja auch einer der Ur-Rosenheim Cop.
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Dieter Fischer: "Wenn Schweinebraten olympisch wäre, wäre ich vorne mit dabei"
Wenn Sie nicht drehen, verbringen Sie sehr gerne Zeit in der Natur und ihrem Garten, indem Sie einiges an Obst und Gemüse selber anbauen.
Wenn jetzt der Frost beginnen würde, hätte ich noch ungefähr drei, vier Wochen wo ich rein aus dem Anbau in meinem Garten leben könnte. Jetzt kommt ja das Wintergemüse dran zum Beispiel Sellerie, Karotten Porree, Rosenkohl, das habe ich alles noch frisch. Und das wird jetzt in drei bis vier Wochen aufgebraucht sein. Dann haben wir noch vieles eingefroren, eingekocht und getrocknet und somit brauche ich eigentlich nur ganz wenig vom Supermarkt. Also nur noch so Ergänzungen.
Und haben Sie dann eventuell auch Tiere, zum Beispiel Hühner?
Nein, das habe ich nicht. Da fehlt die Zeit und auch der Platz für. Aber ich gehe vielleicht 150 Meter, zu einer benachbarten Bäuerin, die verschiedene Hühnerassen auf dem Hof hat. Da bekomme ich mein Geflügel und die Eier. Dann habe ich einen Bauern von dem ich das Schwein bekomme, von einem anderen das Rindfleisch, von einem vierten dann das Lammfleisch – je nach dem was gerade anfällt. Ich finde es anständig, wenn man das Tier schon schlachtet, es ganz zu verwerten. Und nicht ich allein, sondern diverse Leute. Es gibt nichts Besseres im Winter wie eine Hühnersuppe und da muss ich nicht irgendwelche Masthähnchen aus dem Tiefkühlregal holen.
Also kochen Sie auch privat sehr gerne?
Natürlich würde ich viel lieber öfter Kochen, aber da komm ich einfach nicht zu. Gerade im Winter nimmt man sich das vor und dann wird’s nix. Aber ich möchte sagen, wenn Schweinebraten olympisch wäre, wäre ich vorne mit dabei (lacht). Schweinsbraten habe ich mittlerweile ganz gut drauf, um das Klischee Stadler wieder aufzunehmen.
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Das kocht der 'Rosenheim Cop'-Star zu Weihnachten
Gibt es denn dann auch etwas, was Sie traditionell zu Weihnachten kochen?
Nein, eigentlich nicht. Früher hat es sehr oft Bratwürstchen gegeben. Wir sind fünf Brüder und da war das natürlich eine Erleichterung für die Mutter. Aber ich versuche heute an Weihnachten vielleicht sogar einen Fisch zu machen. So etwas traditionelles wie eine Gans, das mach ich vielleicht schon im Lockdown (lacht). Es gibt natürlich die Plätzchen, die es jedes Jahr gibt. Aber das ich jetzt sage, bei uns gibt es jedes Jahr das Gleiche an Weihnachten, dass ist jetzt nicht so.
Um zurück zu Ihrer anderen Leidenschaft, die Schauspielerei, zu kommen. Haben Sie eine Traumrolle, die Sie sehr gerne mal spielen würden?
Das ist schwierig, oft entpuppen sich Traumrollen ja nicht als Traumrollen. Da gehört so viel dazu, dass man die richtige Mischung hat, die richtigen Kollegen am richtigen Haus, da schwingt so viel mit. Aber sagen wir mal ich würde gerne mal wieder einen Klassiker spielen aus der deutschen Literatur am Theater. Oder einfach wieder Theater spielen dürfen. Meine Kollegin Vanessa Eckart und ich haben heute noch darüber gesprochen, wie sehr uns das Theater spielen nebenbei fehlt.
Verständlich. Was ist es denn, dass für Sie das Leben liebenswert macht?
Ich glaube der Oberbegriff Natur. Also Natur erkennen, ich glaube es ist Leben, alles Natürliche ist liebenswert. Ich bin gläubig, ich habe ein Gottvertrauen. Und was ich will das wag ich, was mich trifft, das trag ich. Mein Lebensmotto ist: Leben und leben lassen.
Vielen Dank für das Interview.
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