Nicht immer sinnvoll

IGeL-Leistungen beim Arzt: Diese 4 können Sie sich sparen

Ärzte bieten oft teure Selbstzahlerleistungen (IGeL-Leistungen) an, doch viele werden von Experten kritisch gesehen.

Welche IGeL-Leistungen sind wirklich sinnvoll?
Viele Zusatzuntersuchungen werden durchaus kritisch betrachtet. Worauf sollte man bei IGeL-Leistungen achten? Foto: noipornpan / iStock
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Bei einem Arztbesuch bekommt jeder zweite Patient sogenannte Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) angeboten, die aus eigener Tasche zu bezahlen sind. Mehr als eine Milliarde Euro werden jährlich damit umgesetzt, was für Ärzte ein lukratives Zusatzgeschäft ist. Deshalb versuchen viele von ihnen, ihre Patienten zu diesen Leistungen zu überreden. Aus Sorge um ihre Gesundheit lassen sich die meisten darauf ein und glauben, dass sie sich damit etwas Gutes tun - dabei ist oft das Gegenteil der Fall.

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IGeL-Leistungen können schädlich für uns sein

Der sogenannte IGeL-Monitor hat festgestellt: Viele Leistungen können wir uns sparen, weil sie dem Körper mehr schaden als nutzen. Wenn Ihnen vom Arzt IGeL-Leistungen angeboten werden, gilt deshalb: Bitten Sie immer um Bedenkzeit. IGeL sind nie dringend. Fragen Sie zudem nach: Wozu ist die Leistung gut? Warum wird sie nicht von der Kasse bezahlt? Gibt es eine Alternative, bei der die Kasse die Kosten übernimmt? Belegen Studien den Nutzen? Was weiß man über mögliche Schäden und Nebenwirkungen? Eine gute Praxis klärt Sie ausgiebig auf.

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Besonders die folgenden IGeL-Leistungen werden von Experten als negativ eingestuft.

MRT zur Brustkrebsvorsorge kann Schäden anrichten

Bei der Magnetresonanztomografie (ab 230 €) zur Früherkennung von Brustkrebs wird Kontrastmittel eingesetzt, das unter Umständen zu Schäden führen kann. Die Nebenwirkungen der Kontrastmittel werden von Fachexperten als schwerer eingestuft als die Schäden durch die Röntgenstrahlen der Mammographie, weshalb das MRT kritisch gesehen wird.

Sehen Sie hier, welche möglichen Symptome für Brustkrebs Sie kennen sollten (Artikel geht unten weiter):

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Ultraschall der Eierstöcke steht in der Kritik

Untersuchungen haben ergeben, dass er Patientinnen nicht vor Eierstockkrebs bewahrt: Studien konnten keinen Vorteil des Ultraschalls (ab 30 €) im Vergleich zum jährlichen Abtasten belegen. Dafür werden vielen Frauen nach der gynäkologischen Untersuchung fälschlicherweise die Eierstöcke entfernt, weil der Ultraschall auffällig war. Sinnvoll und Kassenleistung ist diese Selbstzahlerleistung hingegen bei einem konkreten Verdacht.

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Immunglobulin G bei Lebensmittelallergien

Laut Untersuchungen kann durch den IgG-Test (ab 90 €) eine Nahrungsmittelallergie nicht eindeutig festgestellt werden, weshalb Sie auf diese Zusatzleistung auch einfach verzichten können.

Unnötige IGeL-Leistung: Infusionstherapie

Sie soll bei einem Hörsturz die Durchblutung im Ohr verbessern. Studien zeigen allerdings, dass die Anwendung (ab 10 €) die Hörleistung nicht verbessert.

Alle Zusatzleistungen und ausführlichen Bewertungen finden sie außerdem im Internet unter www.igel-monitor.de.

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