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So finden Sie den richtigen Arzt

Einen zu finden, dem man vertraut und der einen versteht, ist nicht so leicht. Mit unseren Tipps steigen Ihre Chancen.

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Studien belegen, dass der Behandlungserfolg einer Erkrankung nicht nur von den richtigen Medikamenten oder Therapiemaßnahmen abhängt. Für eine schnelle Genesung ist auch ein vertrauensvolles Verhältnis von Arzt und Patient von großer Bedeutung. Fühlen Sie sich bei Ihrem Arzt nicht wohl oder haben Sie das Gefühl, ihm nicht vertrauen zu können, sollten Sie über einen Wechsel nachdenken.

Hören Sie bei der Suche auf die Meinung Dritter

Es ist gar nicht so einfach, einen Mediziner zu finden, der den persönlichen Anforderungen entspricht. Der passende Arzt sollte meistens mehrere Kriterien erfüllen: gute verkehrstechnische Anbindung, Sprechzeiten, die in den eigenen Alltag passen, und natürlich die fachliche und soziale Kompetenz.

Erste Anlaufstelle können Verwandte, Freunde oder Nachbarn sein. Hier bekommt man ehrliche Einschätzungen zu einem Arzt, insbesondere zu seiner sozialen Kompetenz. Wenn Sie einen Hausarzt haben, dem Sie vertrauen, können Sie auch diesen nach einer Empfehlung für einen Facharzt fragen. Eine andere Möglichkeit sind unabhängige Stellen, bei denen Sie sich telefonisch beraten lassen können.

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Nehmen Sie Ihre Rechte als Patient wahr

Wenn Sie Ihren Arzt wechseln möchten, müssen Sie keine Skrupel haben. Laut Gesetz besteht in Deutschland die freie Arztwahl. Sie dürfen also ohne Begründung auch während des Quartals einen Arztwechsel vornehmen. Dabei haben Sie Anspruch auf die Herausgabe Ihrer Patientenakte oder deren Kopie, um Ihrem neuen Arzt alle Informationen zur Verfügung stellen zu können.

Zudem dürfen sich Patienten etwa bei planbaren Operationen eine Zweitmeinung einholen. Denn einige OPs werden aus wirtschaftlichem Interesse angesetzt und können häufig vermieden werden. Informieren Sie sich bei Ihrer Krankenkasse, ob Sie in Ihrem Fall Anspruch auf eine Zweitmeinung haben.

Haben Sie Fragen zu Behandlungen oder Ihren Rechten, können Sie sich bei der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD) kostenlos Rat einholen.

So bereiten Sie das Gespräch vor

Je besser Sie sich vorbereiten, desto sicherer gehen Sie in das Gespräch. Wichtige Informationen gehen nicht verloren, und Sie verbessern Ihre Chance auf eine richtige Diagnose.

Aktuelle Medikation aufschreiben: Achtung: Auch Nahrungsergänzungsmittel oder homöopathische Präparate sind relevant und sollten unbedingt auf die Liste.

Fragen an den Arzt auflisten: Während des Gesprächs vergessen Sie sonst schnell den ein oder anderen Punkt.

Alle Vorbefunde mitnehmen: Gerade beim ersten Besuch ist das wichtig, um dem Arzt einen Überblick über die bisher durchgeführten Untersuchungen und Diagnosen zu geben.

Beschwerden notieren: Machen Sie sich noch einmal klar, welche Beschwerden Sie im Moment besonders plagen, und schreiben Sie diese gegebenenfalls sogar auf.

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So führen Sie das Gespräch sicher

Ihr Arzt ist ein Mensch wie Sie und ich. Sie müssen keine Angst davor haben, ihm zur Last zu fallen. Gehen Sie selbstsicher in das Gespräch. Denn es geht um Sie und Ihre Beschwerden.

Stellen Sie jede Frage bezüglich Ihrer Beschwerden und der Behandlung, die Ihnen auf dem Herzen liegt.

Räumen Sie Ihrem Arzt gegenüber auch unangenehme Tatsachen ein. Etwa, dass Sie öfter einmal Alkohol trinken, rauchen oder Verdauungsstörungen haben. Jede für Sie noch so unwichtige Kleinigkeit kann entscheidend für den Arzt und die nachfolgende Diagnostik beziehungsweise Therapie sein.

Fragen Sie nach, wenn Sie medizinische Fachausdrücke nicht verstehen, und lassen Sie sich diese erklären.

Geht es um wichtige Diagnosen oder Entscheidungen, bitten Sie eine vertraute Person, Sie zu begleiten. Vier Ohren hören mehr als zwei. Zudem kann es Ihnen Sicherheit geben.

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Wie Sie das Gespräch bewerten können

Für die Therapie ist wichtig, dass das Arzt-Patienten-Verhältnis stimmt. Beantworten Sie die meisten der nachfolgenden Fragen mit Nein, sollten Sie über einen Arztwechsel nachdenken.

  • Hat der Arzt sich Zeit für mich genommen?
  • Hat er mir die Erkrankung und die Therapie verständlich erklärt?
  • Sollte er sich bei der Diagnose unsicher gewesen sein: Hat er mich noch zu einem anderen Facharzt überwiesen?
  • Hat er meine Beschwerden ernst genommen?
  • Gibt er mir Zeit, über Therapiemöglichkeiten nachzudenken?
  • Ist er auf alle meine Fragen eingegangen?
  • Habe ich das Gefühl, ich könnte ihm alles sagen?

Quelle: Das Neue