Sinnvoll spenden

Hochwasserkatastrophe: So helfen Sie den Flutopfern wirklich

Nach den verheerenden Fluten im Westen Deutschlands möchte man verständlicherweise schnell und unkompliziert helfen. Wir geben einen Überblick, wie Sie sinnvoll und schnell Hilfe leisten können.

Ein Verkehrsschild warnt vor Hochwasser.
Viele Regionen Deutschlands wurden von den Wassermassen überrascht. Foto: iStock / ollo
Auf Pinterest merken

Eine Flutkatastrophe, wie wir sie jahrzehntelang nicht erlebt haben, hat Deutschland heimgesucht. Mindestens 160 Menschen sind ums Leben gekommen, Hunderte werden noch vermisst. Häuser, Straßen und Brücken sind teilweise völlig zerstört werden. Auch in unseren Nachbarländern wie Belgien, der Niederlande und Österreich haben reißende Fluten Dutzende Menschen das Leben gekostet.

Mehr zur aktuellen Lage: Sintflut, Hitzewellen und Co. - darum kommt es immer häufiger zu Wetterextremen

Während hierzulande in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz die schwierigen Aufräumarbeiten fast überall angelaufen sind, ist die Lage in anderen Regionen wie Passau und Bayern momentan weiter angespannt - verständlich, dass man den Betroffenen schnell helfen möchte. Nur wie? Wir geben Ihnen Tipps, wo Ihre Unterstützung am meisten gebraucht wird.

Vorab eine wichtige Warnung: Die Behörden raten dringend davon ab, in die betroffenen Gebiete zu reisen, um vor Ort mitzuhelfen. Hintergrund: Noch immer ist die Lage unübersichtlich und teils sehr gefährlich, vielfach ist die Infrastruktur zusammengebrochen oder stark beeinträchtigt. Sie helfen den Menschen also vielmehr mit Geld- oder Sachspenden, anstatt sich selbst in Gefahr zu begeben.

Erfahren Sie hier, wie stark sich der Klimawandel, genauer gesagt die extreme globale Erwärmung, auf unsere Gesundheit auswirkt (der Artikel geht unter dem Video weiter):

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Auf Sachspenden für Flutopfer vorerst verzichten

Natürlich ist man geneigt, Hilfsorganisationen vor Ort mit Lebensmitteln und Kleidung zu unterstützen. Doch: Vorerst besteht in dem meisten Regionen hierfür gar kein Bedarf. Die Organisationen haben nur wenig Platz zur Verfügung, um all die Sachspenden zu lagern, und die Verteilung gestaltet sich noch schwierig, zumal viele Menschen noch gar nicht zurück in ihre Häuser dürfen. Auch die Annahme solcher gut gemeinten Spenden kostet die Helfer*innen viel Zeit, ihre Hilfe wird jedoch an anderen Stellen derzeit dringender benötigt.

Zum Weiterlesen: Darum sollten Sie Altkleider nicht in Sammelcontainer geben

Vor allem die Regionen in und um Remagen (Landkreis Ahrweiler) sowie Bonn sind derzeit ausreichend mit Sachspenden versorgt. Deshalb empfiehlt es sich, vorerst keine Sachspenden vorbeizubringen oder dorthin zu schicken.

Tipp: Erkundigen Sie sich vorher telefonisch oder online bei den jeweiligen Kommunen und Kreisen, ob noch Sachspenden benötigt werden oder bereits ein Aufnahmestopp verhängt wurde.

Hochwasserkatastrophe: Wichtiges zur Hilfe vor Ort

Wenn Sie ganz in der Nähe betroffener Regionen wohnen und sich absolut sicher sein können, sich selbst nicht in Gefahr zu bringen, hilft jetzt Folgendes:

  • Sie können Menschen, die durch die Flut ihr Obdach verloren haben, eine Unterkunft in Ihrem Zuhause anbieten.

  • Verteilen Sie Nahrung und Kleidung, wenn Sie sich vorab erkundigt haben, was die Bedürftigen vor Ort brauchen. Zum Beispiel in den sozialen Medien können Sie ich erkundigen, wo genau Sie lokal spenden oder helfen können.

  • Bei Bedarf können Sachspenden wie Schaufeln, Gummistiefel, Pumpen und Besen vorbeigebracht werden.

Unkompliziert helfen: Geld spenden, aber seriös

Aktuell wird an vielen Stellen dazu geraten, lieber Geld zu spenden, weil diese Hilfe momentan am sinnvollsten sei. Der Vorteil finanzieller Hilfe besteht darin, dass die Organisationen sie effektiver, zielgerichteter und flexibler verwenden können. Zahlreiche Hilfsorganisationen haben extra für die Flutkatastrophe Spendenkonten eingerichtet.

Eine kleine Auswahl:

  • 'Aktion Deutschland Hilft': Die Organisation kümmert sich momentan um die Evakuierung gefährdeter Personen, unterstützt bei den Aufräumarbeiten und organisiert Notunterkünfte. Die IBAN für das extra eingerichtete Spendenkonto lautet DE62 3702 0500 0000 1020 30, Sie können aber auch direkt online spenden.

  • Das 'Deutsche Rote Kreuz' hilft mit mehr als 3.500 Helfer*innen direkt vor Ort. Sie können online mit verschiedene Bezahlmethoden spenden oder Ihren Wunschbetrag direkt auf das Spendenkonto - IBAN DE63 3702 0500 0005 0233 07 - überweisen.

  • Auch die Organisation 'Malteser' ist derzeit mit rund 300 Helfer*innen vor Ort. Ein Fokus der Arbeit liegt auch auf der seelsorgerischen Unterstützung Betroffener. Die IBAN des Spendenkontos ist DE 1037 0601 2012 0120 0012 (Stichwort: "Nothilfe in Deutschland"), alternativ können Sie unkompliziert über die Homepage spenden.

  • Auf Geldspenden ist auch die Organisation 'Help - Hilfe zur Selbsthilfe' angewiesen. Sie kümmert sich um die schnelle Wiederaufbauhilfe. Die Spendenkonto-IBAN lautet DE47 3708 0040 0240 0030 00, alternativ können Sie über das Online-Formular von 'Help' spenden.

Tipp: Dass eine Organisation seriös arbeitet, erkennen Sie unter anderem am Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI). Es garantiert, dass die Organisation eindeutig und sachlich wirbt, sparsam wirtschaftet und außerdem nachprüfbar ausweist, wie gespendetes Geld verwendet wird. Gleichzeitig können aber auch genauso gut kleinere regionale und lokale Initiativen seriös und damit unterstützenswert sein, da nicht jedes Hilfswerk vom DZI geprüft wird. Seien Sie allerdings bei privaten Spendenaufrufen vorsichtig, wenn Sie die Personen oder Initiativen nicht kennen.