Kritisch bewertet

Günstige Brillen: Was sagen Experten zu Fertiglesebrillen?

Fertiglesebrillen aus Drogerien haben durchaus Vorteile, aber auch klare Nachteile. So schneiden die günstigen Brillen im Experten-Test ab.

Was taugen Fertiglesebrillen wirklich?
Bevor Sie eine Fertiglesebrille kaufen, sollten Sie einiges beachten. Foto: GoodLifeStudio / iStock
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Spätestens ab Mitte 40 ist es bei den meisten soweit: Der Arm wird beim Lesen gefühlt immer länger - eine Brille muss her! Doch während uns diese Erkenntnis früher um bis zu 300 Euro ärmer machen konnte, gibt es heute günstige Alternativen in jeder Drogerie oder sogar an der Tankstelle: Fertiglesebrillen. Das ist natürlich super praktisch, dennoch bleibt die Frage: Wie gut und gesund kann so eine Billigbrille, verglichen mit einem maßgeschneiderten Exemplar vom Optiker, überhaupt sein?

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Warum Fertiglesebrillen eher kritisch bewertet werden

Erstmal die positive Nachricht: Verbrauchertests zeigen, dass die meisten Fertigbrillen ihren Zweck erfüllen - die angegebene Dioptrienzahl stimmt, eine normale Leseschwäche kann also gezielt korrigiert werden. Dennoch ist es nicht empfehlenswert, diese dauerhaft einzusetzen. "Oftmals leiden Menschen unter einer Hornhautverkrümmung", gibt Dr. Christoph Eckert, ärztlicher Leiter von 24 Augenzentren in Baden-Württemberg und Bayern, zu bedenken. Deshalb sei es "sinnvoll, sich auch die Lesebrille vom Optiker anfertigen zu lassen."

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Er rät auch dringend zum "Check beim Augenarzt, bevor die Brille angefertigt wird, um Krankheiten auszuschließen." Einwände gegen die Billigbrillen hat auch der SWR-'Marktcheck', der "unsauber gearbeitete Fassungen und schlecht eingepasste Gläser" kritisiert. In einem Fall stimmte auch die Zentrierung der Brille nicht, was zu Kopfschmerzen führen kann.

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Wann sollte ich Brillen lieber direkt beim Optiker kaufen?

Stiftung Warentest rät, vor dem Kauf einer günstigen Notfall-Lesebrille den Pupillen-Abstand beim Optiker messen zu lassen - dieser ist bei Fertigbrillen angegeben. So können Sie das passende Modell wählen, oder vielleicht doch gleich beim Optiker kaufen. Besonders wichtig ist dies bei unterschiedlicher Sehstärke der Augen, wie sie viele haben. Bis zu einem gewissen Grad kann das Gehirn das ausgleichen, doch wer mit seiner Fertigbrille ständig müde Augen oder Kopfschmerzen hat, sollte besser auf ein Optiker-Modell umsteigen, das die Sehstärken individuell ausgleicht.

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