4 Hochzeiten und eine Traumreise

Froonck: Auch für Brautmütter ist es ein besonderer Tag!

"Froonck" ist wohl der bekannteste Hochzeitsplaner in Deutschland. Mit uns sprach er darüber, wie wichtig der besondere Tag auch für die Brauteltern ist.

Froonck: Auch für Brautmütter ist es ein besonderer Tag!
Froonck weiß, wovon er spricht: In den vergangenen 15 Jahren hat der Hochzeitsplaner rund 600 Hochzeiten begleitet. Foto: VOX / Nady El Tounsy
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Mit Stilsicherheit, Einfühlungsvermögen und jahrelanger Expertise begleitet Froonck die TV-Serie '4 Hochzeiten und eine Traumreise', die montags bis freitags täglich um 16 Uhr auf VOX zu sehen ist. Was das A und O für Brautmütter ist, verrät er uns im Interview.

"Auch für die Brauteltern ist es ein emotionaler und einzigartiger Anlass! "

Wie sehr sollte sich eine Brautmutter in die Hochzeitsplanung einmischen?

Froonck: Soviel, wie die Braut es zulässt. Zu Beginn der Hochzeitsplanung sollte man sich zusammensetzen und klären: Welche Aufgaben kann man als Braut an seine Mutter abgeben, welche Themen bleiben bei der Tochter? Das hängt davon ab, inwieweit eine Bindung besteht und wie nah sich die beiden sind. Auch die Geschmäcker spielen hier mit rein - und ob Tochter und Mutter überhaupt Lust dazu haben. Meiner Erfahrung nach möchten die Mütter aber meist integriert werden und dabei sein, diesen wichtigen Tag für die Tochter hautnah miterleben. Schließlich ist es etwas ganz Besonderes und Aufregendes, wenn Kinder heiraten. Deshalb sollte man als Brautpaar nicht alles komplett abblocken, weil man die Eltern damit vielleicht verletzt - es ist schließlich auch ein emotionaler und einzigartiger Anlass für sie.

Wo kann es Reibungspunkte mit den Brauteltern geben?

Froonck: Wenn man die Eltern komplett von der Planung ausschließt, wird sich die Mutter eventuell von selbst einmischen und dann kann es zu Streitigkeiten kommen.

Eine wichtige Tradition: "Das Brautpaar sollte den Eltern auch kurz danken"

Wie wichtig ist die Tradition, die Eltern in die Hochzeit einzubeziehen?

Froonck: Es ist immer schön, wenn Braut und Mutter gemeinsam das Kleid aussuchen. Aber da kommt es natürlich auf den Generationenunterschied und den persönlichen Geschmack an. Manche legen sehr viel Wert auf die Meinung der Mutter und andere bitten ihre Mutter darum, sich rauszuhalten. Eine andere wichtige Tradition ist die Rede der Eltern bei der Hochzeit: Das sieht man in der breiten Masse der Bevölkerung in Deutschland nur noch sehr selten - ist für mich aber ein Muss. Und das Brautpaar sollte seinen Eltern auch kurz danken.

Wie ist Froonck zu diesem außergewöhnlichen Beruf gekommen? Das verrät er hier:

Woran liegt es, dass man diese Traditionen immer seltener auf Hochzeiten sieht?

Froonck: Das ist ein gesamtgesellschaftliches Phänomen, dass unsere Umgangsformen und die Etikette unglaublich verloren gegangen sind über die letzten 20 bis 30 Jahre. Es hat sich immer weiter dahingehend entwickelt, dass man auf der Straße niemanden mehr grüßt, sich allgemein weniger um seine Mitmenschen kümmert und eher auf sich fixiert ist. Umgangsformen wie das Türaufhalten haben sich quasi wegrationalisiert und das merkt man auch bei Hochzeiten. Viele wissen gar nicht mehr, was sich gehört.

Wie haben sich Hochzeitstraditionen entwickelt?

Froonck: Eine wichtige Funktion des Brautvaters ist nach wie vor, dass er seine Tochter zum Altar führt. Früher ging es darum, die Braut aus ihrem Elternhaus zu verabschieden und in ihr neues Leben zu führen. Damals ein bedeutender Übergang, ein großer Einschnitt und Wechsel im Leben der Familie. Heute ist das nur noch symbolisch. Und damals heißt in diesem Fall: vor 50 Jahren! Das ist noch gar nicht so lange her, keine Jahrhunderte. Heute leben die meisten schon zusammen, haben einen gemeinsamen Hausstand - da ist auch keine Aussteuer mehr nötig.

Froonck schreibt über Liebe, Tränen und den Traualtar in seinem Buch 'Hochzeitsfieber'.
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