Tückischer Schädling

Eichenprozessionsspinner erkennen: So gefährlich ist die Gift-Raupe

Was macht die Larven des Eichenprozessionsspinners so gefährlich - und wie kann ich mich vor ihnen schützen? Wir klären die wichtigsten Fragen.

Die Raupen des Eichenprozessionsspinners können für Mensch und Tier gefährlich werden.
Begegnen Sie den Raupen des Eichenprozessionsspinners, dann sollten Sie diese auf keinen Fall anfassen. Was Sie noch über die Tierchen wissen sollten. Foto: dennisvdw / iStock
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Der Eichenprozessionsspinner ist in deutschen Wäldern und Wohngebieten momentan wieder auf dem Vormarsch - genauer gesagt breiten sich seine Raupen stark aus. Da es bei Kontakt mit den Larven dieses Schmetterlings zu heftigen körperlichen Reaktionen kommen kann, sollten Sie sich vor ihnen schützen.

Raupen finden zwar viele von uns ohnehin nicht unbedingt niedlich, doch in der Regel sind sie absolut harmlos. Die Larven des Eichenprozessionsspinners allerdings können nicht nur die Gesundheit von uns Menschen, sondern auch die von Tieren gefährden. Außerdem schaden Sie den Bäumen, die Sie befallen.

Woran erkenne ich die Larven des Eichenprozessionsspinners?

Die Raupen sehen im frisch geschlüpften Zustand gräulich aus, in späteren Stadien ist dann ein breiter dunkler Streifen auf ihrem Rücken zu sehen. Besonders auffällig sind außerdem die rötlichen Warzen auf ihren Körpern, aus denen lange Seidenhaare wachsen. Bis zur Verpuppung können diese Larven eine Länge von dreieinhalb Zentimetern erreichen.

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Warum können diese Raupen gefährlich für mich sein?

Neben den deutlich erkennbaren langen Haaren auf ihrem Rücken besitzen die Raupen ab ihrem dritten Larvenstadium noch weitere, mikroskopisch kleine Brennhaare, die das Nesselgift Thaumetopoein beinhalten. Dieses kann starke allergische Reaktionen bei Mensch und Tier hervorrufen.

Hinweis: Bedenken Sie unbedingt, dass die Brennhaare und Nester auch bei Ihrem Hund oder Ihrer Katze zu gesundheitlichen Problemen führen können. Suchen Sie daher in jedem Fall einen Tierarzt auf, wenn Ihr Haustier Kontakt zum Eichenprozessionsspinner hatte!

Erfahren Sie im Video mehr über den Eichenprozessionsspinner (Artikel geht unter dem Video weiter):

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Video: ShowHeroes

Symptome bei Kontakt mit Eichenprozessionsspinner-Raupen

Wie das Umweltbundesamt erklärt, kommt es nach dem Einatmen oder anderweitigem Kontakt mit den giftigen Haaren häufig zu rötlichem Ausschlag und mehrere Tage andauerndem Juckreiz - der so genannten Raupendermatitis. Außerdem sind Reizungen der Schleimhäute der Atemwege und der Augen möglich, was zu einer Bindehautentzündung, einer Bronchitis oder sogar Atemnot führen kann. Bei besonders empfindlichen Personen sind auch ein allergischer Schock, Fieber und Auswirkungen auf den Kreislauf möglich.

Wie schütze ich mich vor den gefährlichen Larven?

Die Raupen des Eichenprozessionsspinners, die in Zentral- und Westeuropa verbreitet sind, treten in fast allen Teilen Deutschlands auf und befallen verschiedene Eichenarten - insbesondere Stieleiche, Traubeneiche und Roteiche, von deren Blättern sie sich ernähren. Um nicht in die Nähe der Larven zu kommen, sollten Sie deshalb befallene Eichen meiden und sich in Risikobereichen auch nicht auf den Boden setzen. Bedecken Sie außerdem empfindliche Körperteile wie Nacken, Hals und Unterarme.

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Besonders wichtig ist es, die Larven und die von ihnen ab Ende Mai bis Mitte Juni gebildeten Gespinstnester nicht zu berühren. Gerade in diesen Baumnestern, in denen sich die Raupen verpuppen und tagsüber aufhalten, befinden sich besonders viele giftige Brennhaare. Diese können sogar noch Jahre nach ihrer Bildung zu Hautreizungen führen.

Raupen des Eichenprozessionsspinners.
Die Raupen des Eichenprozessionsspinners bilden von Ende Mai bis Mitte Juni sogenannte Gespinstnester, die Sie auf keinen Fall berühren sollten. Foto: Mantonature / iStock

Wenn Sie mit Brennhaaren in Berührung gekommen sind

Ist es doch zu einem Kontakt mit den Gifthaaren gekommen, da diese mit dem Wind auch weite Strecken zurücklegen können, wechseln Sie schnellstmöglich Ihre Kleidung und nehmen Sie eine Dusche. Außerdem sollten Sie die Textilien bei 60 Grad in die Waschmaschine geben - das tötet die Giftstoffe ab.

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Bei Raupendermatitis oder anderen Beschwerden sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen, der kortisonhaltige Cremes oder Antihistaminika einsetzen kann. Wichtig: Vermeiden Sie es, sich bei auftretendem Ausschlag zu kratzen, um schlimmere Auswirkungen der Brennhaare zu vermeiden.

Wie die Raupen des Eichenprozessionsspinners bekämpft werden

Sehen Sie in jedem Fall davon ab, selbst etwas gegen die gefährlichen Raupen zu tun oder deren Gespinste zu entfernen - auch, wenn sich diese in Ihrem eigenen Garten befinden. Informieren Sie lieber die Gemeindeverwaltung oder das Umwelt- beziehungsweise Gesundheitsamt und beauftragen Sie einen Schädlingsbekämpfer oder Baumpfleger.

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