Christian Rach: Seine Mama ist sein Vorbild

Das Kochen schein Christian Rach im Blut zu haben, schon seine Mutter war laut ihm eine begnadete Köchin.

Starkoch Christian Rach.
Starkoch Christian Rach bezeichnet seine Mutter als begnadete Köchin. Foto: imago images / Future Image
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Kult-Koch Christian Rach hat allen Grund, sich entspannt zurückzulehnen: Seitdem er beruflich kürzertrat, widmet er sich nur noch ausgewählten Herzensprojekten, wie seinem letzten Kochbuch ("Rachs Rezepte für Weihnachten", GU, 17,99 Euro*). Wie sich sein Leben rundum verändert hat.

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Christian Rach hat sich viel von seiner Mutter abgeguckt.

In Ihrem jüngsten Buch finden sich Rezepte Ihrer Mama, die damals Hausfrau war. Gibt Sie Ihnen heute noch Küchen-Tipps?

Meine Mutter ist eine hervorragende Köchin und eine wunderbare Bäckerin. Sie hat jedes Wochenende zwei oder drei Kuchen gebacken, nicht nur an Weihnachten. Wir waren zu sechst zu Hause und haben das geliebt. Dann kamen Oma, Opa oder Freunde noch dazu. Am Sonntagnachmittag war vom Kuchen nichts mehr da! Aber das gehörte bei uns zur Familientradition.

Wie sind Sie aufgewachsen?

Meine Mutter hat fast alles selbst gemacht, und der Garten lieferte die meisten Produkte. Ein Hefekuchen mit Streuseln oder Pflaumen kostet nicht viel. Man muss nur wissen, wie es geht.

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Wie alt ist Ihre Mama?

Sie ist 90. Ein stolzes Alter. Ihr geht es gut. Aber alles so zu machen, wie sie es vorher gemacht hat, geht natürlich nicht.

Sagt sie manchmal zu Ihnen "Es ist gut, dass du nicht mehr so viel arbeitest wie früher"?

Ja, klar, diese Sorge lässt Eltern natürlich nie los. Aber meine Mutter hat auch immer gesagt, wie schön alles ist. Wie froh ich sein kann, dass die Leute zu meinen Restaurants gekommen sind, aber das ist ja fast zehn Jahre her. Sie hat es eher nicht gesehen, dass 80 bis 90 Stunden in der Woche wirklich eine Menge Arbeit sind.

Der Sternekoch tauschte Überstunden gegen Ruhe und Entspannung

Sie sind gesund, dann haben Sie also gut auf sich geachtet …

Ja, das habe ich.

Sie haben mal erzählt, dass Chefköche im Schnitt nur 56 Jahre alt werden.

Ja, das war eine ältere Statistik. Der ganze Stress, die langen Arbeitstage, da lag das Risiko eines Herzinfarktes sehr nahe. Ich glaube, schon Kleinigkeiten bringen viel: Fahrradfahren, lange Spaziergänge, das Farbenspiel der Natur draußen – das berührt mich richtig! Oder wenn man im Auto sitzt, mal nicht gleich die laute Musik aufdrehen. Der Genuss, durch die Landschaft zu fahren, bringt mich unglaublich gut runter. All das lässt mich konzentriert und entspannt werden.

„Ich habe für mich das große Geheimnis zum Glück entschlüsselt!“
Christian Rach

War der Übergang vom hohen Pensum zu einem Alltag mit mehr Zeit und Entspannung hart?

Nein, es war überhaupt nicht hart, weil es lange und bewusst vorbereitet war. Ich bin nicht in ein tiefes Loch gefallen. Ich habe das Restaurant, mein Tafelhaus, zugeschlossen und nicht einmal mehr davon geträumt. Das war ganz wunderbar, obwohl ich heute immer noch sehr viel arbeite. Aber nicht mehr 80 oder 90 Stunden.

Im Fernsehen sieht man Sie heute bei 'Grill den Henssler' oder 'Verrückt nach Meer'.

Genau, das macht mir großen Spaß.

Die Phase als Restauranttester haben Sie auch als sehr intensiv empfunden.

Richtig, aber mein Zustand jetzt ist sehr viel selbstbestimmter.

Was haben Sie am meisten durch den neuen Lebensabschnitt gewonnen?

Zeit. Zeit zu haben, ist wunderbar. Auch mal auf sich zu achten, den Körper und den Geist. Das ist das große Geheimnis zum Glück.

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